Auf der vierten Etappe der Tour de France 2022 ist Belgiens Radsport-Superstar Wout van Aert mit einer Gala-Vorstellung zum Etappensieg gefahren.
Peinliche Jubelpanne bei der Tour
Gesprochen wurde nach der Zieleinfahrt jedoch vor allem über Jasper Philipsen. Van Aerts Landsmann gewann den Sprint des Hauptfeldes und fuhr mit geballten Fäusten über die Ziellinie. Dazu schrie er seine Freude hinaus.
Allerdings hatte er dabei übersehen, dass der dem Feld enteilte van Aert acht Sekunden vor ihm ins Ziel gekommen war und damit den Etappensieg bereits klar gemacht hatte.
„Wir waren zu weit hinten und konnten nicht sehen, dass van Aert noch vorne war. Dazu war die Funkverbindung ziemlich schlecht“, versuchte er seinen Fehler zu erklären. „Ich dachte, wir fahren um den Sieg.“
Jasper Philipsen: „Schon etwas peinlich“
Erst nach der Zielankunft habe er gesehen, dass sein Landsmann im Gelben Trikot bereits gefeiert wurde. „Für fünf Sekunden dachte ich, dass ich gewonnen hätte. So ist es natürlich schon etwas peinlich.“
Allerdings hatte der Etappensieger und Träger des Gelben Trikots nicht nur Philipsen überrascht. Auch van Aerts Teamkollege Christophe Laporte hätte mit so einem Auftritt des 27-Jährigen nicht gerechnet. Aber „er ist richtig stark gefahren und hat diesen Sieg verdient. Solche Anstiege, an denen man zwei, drei Minuten alles raushauen muss, das ist unsere Spezialität.“
Für den Belgier ist es der erste Etappenerfolg in diesem Jahr, in den Jahren zuvor konnte er sich bereits sechsmal mit einem Tagessieg eintragen. Auf den ersten drei Etappen der diesjährigen Tour de France hatte er jedes Mal als Zweiter das Nachsehen, sicherte sich aber immerhin am zweiten Tag das Gelbe Trikot.
Mit seinem Sieg in Calais baute er seine Führung im Gesamtklassement aus. Momentan führt er das Feld 25 Sekunden vor Landsmann Yves Lampaert an.