Der Deutsche Olympische Sportbund fordert angesichts der schweren Missbrauchsvorwürfe des früheren Wasserspringers Jan Hempel Aufklärung.
Missbrauchsvorwürfe: DOSB reagiert
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„Die Schilderungen von Jan Hempel und den anderen Betroffenen sind erschütternd. Die Dokumentation zeigt, dass die Kultur des Schweigens aufgebrochen werden muss“, sagte DOSB-Chef Thomas Weikert nach einer Präsidiumssitzung am Freitag am Rande der European Championships in München.
Der Sport müsse "ein sicherer Ort sein, an dem insbesondere Kinder und Jugendliche geschützt sind", forderte Weikert: "Wir erwarten, dass alle Fälle restlos aufgearbeitet werden."
Er unterstrich die DOSB-Position zur Einrichtung eines Zentrums für Safe Sport. Zudem werde "intensiv daran gearbeitet, Leitlinien zur Aufarbeitung für Sportverbände und -vereine zu entwickeln". Diese sollen noch vor Jahresende veröffentlicht werden.
Hempel hatte in einer ARD-Dokumentation von jahrelangem sexuellen Missbrauch durch einen Trainer berichtet und dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) und dessen Bundestrainer Lutz Buschkow vorgeworfen, davon gewusst zu haben und nicht tätig geworden zu sein. Buschkow wurde bis zur Klärung der Vorwürfe suspendiert.