Der neue Co-Bundestrainer der deutschen Biathleten Jens Filbrich möchte in der kommenden Saison die alles überragenden Norweger angreifen - und ist zuversichtlich, bei den Frauen das Erbe der zurückgetretenen Denise Herrmann-Wick geregelt ist.
Biathlon: Sie soll nun Deutschlands neue Nummer 1 werden
Biathlon: Sie soll nun Deutschlands neue Nummer 1 werden
Deutschlands neue Nr. 1 im Biathlon?
„Ich glaube, dass Hanna Kebinger dazu in der Lage ist“, antwortete Filbrich im Wintersport-Podcast der Sportschau auf die Frage, wer denn in Hermann-Wicks Fußstapfen treten könnte.
Hanna Kebinger entwickelte sich zuletzt stark nach vorn
Die 34 Jahre alte Herrmann-Wick war in den letzten Jahren die erfolgreichste deutsche Biathletin und erlebte mit einmal Gold und zweimal Silber bei der Heim-WM in Oberhof im vergangenen Winter einen krönenden Abschluss.
In Herrmann-Wicks Windschatten entwickelte sich die 25 Jahre alte Kebinger - Kollegin in der Silber-Staffel - zuletzt stark nach vorn: Als 25. im Gesamtweltcup war Kebinger im vergangenen Jahr die drittbeste Deutsche hinter Herrmann-Wick (4) und Vanessa Voigt (12). Kebinger verpasste zu Beginn der Saison allerdings auch nach diversen Krankheitsrückschlägen fünf Rennwochenenden. Zuletzt kratzte sie mit Platz im Massenstart von Oslo an ihrem ersten Podium.
Starke Ansätze zeigte neben Kebinger und Voigt zuletzt auch Sophia Schneider, das vierte Mitglied des Silber-Teams von Oberhof. Hoffnung machen auch das Comeback der zuletzt vom Pech verfolgten Franziska Preuß, der Gesamtweltcup-Dritten von 2021 und das aufstrebende Top-Talent Selina Grotian.
„Der Damen-Biathlon ist aber insgesamt sehr gut aufgestellt, da muss uns wirklich nicht bange sein“, sagt Filbrich, der bei den Männern zusammen mit Uros Velepec die Nachfolge des zurückgetretenen Maik Kirchner angetreten ist. Bei den Frauen ist Kristian Mehringer der Chefcoach.
Filbrich will die norwegischen Männer ärgern
Filbrich gibt sich auch zuversichtlich, dass in seinem Verantwortungsbereich in diesem Winter etwas vorangehen wird.
„Wir können die Norweger ärgern“, sagte der 44-Jährige: „Ich hoffe, dass wir auch bei den ersten Rennen schon gute Ergebnisse erzielen.“
In der vergangenen Saison hatten die Norweger bei den Männern 19 der 21 Einzelrennen und alle fünf Staffeln für sich entschieden. Allen voran Johannes Thingnes Bö hatte die Konkurrenz fest im Griff und gewann den Gesamtweltcup mit großem Abstand vor zwei Landsleuten. Dieser Dominanz möchte der ehemalige Langläufer nun ein Ende bereiten.