Die Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat sich nun doch für einen Komplett-Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Rio (05. bis 21. August) ausgesprochen. Damit reagierten die Sportler auf den McLaren-Bericht, der ein staatlich gelenktes Doping in Russland in den Jahren von 2011 bis 2015 aufgedeckt hatte.
DOSB fordert Russen-Aus nun doch
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"Das kann eigentlich nur zu einem kompletten Ausschluss führen. Das ist auch das, was wir als Athletenkommission fordern. Wir schließen uns der Forderung der WADA und der IOC-Athletenkommission an, nachdem wir gestern ein bisschen falsch verstanden wurden", sagte Christian Schreiber, Vorsitzender der Kommission, im ZDF-Morgenmagazin.
Umkehrung des Urteils
Am Tag zuvor hatte sich die Vereinigung noch gegen einen vollständigen Ausschluss ausgesprochen.
Zwar sei diese Maßnahme "mit Sicherheit die Ultima Ratio der offensichtlichen Sanktionen", hieß es in einem Statement des Gremiums, doch "nachweislich sauberen Athleten muss das Startrecht bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Rio und kommenden Wettkämpfen eingeräumt werden".
Schreiber, der dem siebenköpfigen Gremium vorsteht, forderte auch eine Perspektive in der Debatte um Russland.
"Die Sperre ist das eine", sagte Schreiber. Das sei man der aktuellen Athletengeneration schuldig, ein solches Zeichen zu setzen. Man müsste jetzt aber auch schauen, ob es saubere russische Athleten gibt, die im Ausland leben. Und man müsse herausfinden, "wer die Nutznießer dieses Systems sind. Also namentlich, welche russischen Athleten haben profitiert", sagte der frühere Ruderer und forderte weitere Ermittlungen.