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Pressestimmen zur Entscheidung des IOC über Olympia-Teilnahme

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Pressestimmen zur Entscheidung des IOC über Olympia-Teilnahme

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"IOC stürzt Olympia ins Chaos"

Der IOC-Entscheid über die Teilnahme russischer Athleten an Olympia schlägt hohe Wellen. In den internationalen Medien herrscht größtenteils Unverständnis.
Die Olympischen Spiele steigen 2016 in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro
Die Olympischen Spiele steigen 2016 in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro
© SPORT1-Grafik Eugen Zimmermann / Getty Images

ENGLAND:

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The Sun: "Russland entkommt einem Ausschluss. Die Bosse des IOC stürzen die Olympischen Spiele in Rio ins Chaos."

The Times: "Es gab bereits einige beschämende Episoden in der langen Geschichte des IOC, aber keine war so feige wie die Entscheidung, Russland den Start bei den Olympischen Spielen in Rio zu erlauben. Das IOC hat den Schwarzen Peter an die Verbände weitergegeben. Die Sportwelt hat lautstark nach starker Führung verlangt, um zu zeigen, dass Integrität auch bei Olympia noch besteht. Was sie bekam, war ein vages Gerüst an Instruktionen, wie russische Athleten doch noch in Rio teilnehmen dürfen. Russland ist vom Haken. Wir können sicher sein, dass weitere Länder ebenfalls in eine Kultur des Dopings verstrickt sind. Traurigerweise ist das Signal jetzt, dass, wenn man erwischt wird, man als Land nicht leidet."

The Guardian: "Das IOC hat Chaos und Verschleierung gewählt. Es hätte ein starkes Zeichen setzen können, indem es das russische Team ausgeschlossen hätte. Es ist unmöglich zu sehen, wie Vergleichbarkeit über die verschiedenen Sportarten gewährleistet werden soll. Kompromisse zwischen verschiedenen Wertesystemen können gut sein. Hier nicht. Diese Entscheidung wird den ohnehin schon großen Zynismus über die Arbeit dieses Klubs noch verstärken."

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The Telegraph: "Das Versäumnis des IOC schwächt die Bindung zwischen den Zuschauern und dem Spektakel. Die weiße Flagge der Kapitulation weht über dem Internationalen Olympischen Komitee. Russlands tiefe politische Verwurzelung hätte uns eigentlich zeigen müssen, dass dies passieren würde. Am Ende gab es einen schwachen Kompromiss, der die große moralische Verantwortung auf die einzelnen Verbände abschiebt. Diese Verbände haben nun zwölf Tage Zeit, um durch das rechtliche Minenfeld zu laufen. Viele haben nicht das Personal und die juristische Unterstützung, um damit bis zur Eröffnungsfeier umzugehen."

Daily Mail: "Das IOC hat die Olympischen Spiele zerstört. Schande über Thomas Bach, den zahnlosen Präsidenten, der eine gemütliche Beziehung zu Wladimir Putin pflegt, und die anderen genauso rückratlosen Angehörigen des Exekutivkomitees. Schande auch über Russland, dass nun in Rio, angetrieben von einem staatlichen Dopingsystem, um Gold, Silber und Bronze wetteifert. Wir sollten allerdings nicht überrascht über das Versagen des IOC sein. Wie die FIFA, die IAAF und die UCI in den vergangenen Jahren bewiesen haben, ist großen internationalen Sportverbänden nicht zu vertrauen."

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "In der heiklen Angelegenheit des Staatsdopings überlässt das IOC das Problem den internationalen Verbänden. Der Unmut gegen diesen Beschluss wächst immer mehr, vor allem unter den US-Athleten."

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Corriere dello Sport: "Elf Tage vor Beginn der Olympischen Sommerspiele siegt die Realpolitik des Deutschen Thomas Bach. Der IOC stoppt nicht das russische Team, wie viele nach den eklatanten Enthüllungen zu systematischen Verletzungen der Anti-Doping-Regeln erklärt hatten. Jetzt müssen die einzelnen Verbände den heiklen Beschluss fassen. Die russischen Athleten müssen beweisen, dass sie dem Doping-System fremd sind."

La Repubblica: "Russlands Putin gewinnt. Bachs IOC stellt sich auf seine Seite und überlässt die Entscheidung über die Teilnahme russischer Athleten an die Olympischen Spiele den internationalen Verbänden, die grundsätzlich für ihre Teilnahme sind. Wenn der Skandal des russischen Dopings eine neue Version des Kalten Krieges ist, kann man seit Sonntag sagen, dass Putin auf der ganzen Linie gewonnen hat. Mit einem Meisterwerk-Beschluss, der zur gleichen Zeit einen Schritt zurück und einen Schritt zur Seite bedeutet, überlässt der IOC den Verbänden die Entscheidung über die russischen Athleten".

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Corriere della Sera: "Der IOC begnadigt Russland. Der totale Bann ist vermieden worden. Nur die Leichtathletik zahlt einen hohen Preis für diesen Skandal. Issinbajewa und Co. bleiben zu Hause, die sauberen Athleten aller anderen Sportarten dürfen nach Rio."

La Stampa: "Der IOC wäscht sich die Hände und verliert seine Seele. Der IOC hat nicht den Mut gehabt, Russland von den Olympischen Spielen auszugrenzen, weil Ausschlüsse nicht in der DNA des IOC liegen. Zu viele unschuldige Athleten müssten ausgeschlossen werden. Sicherlich hätte ein kollektiver Ausschluss auch jene Athleten geschadet, die immer die Regeln beachtet haben."

SPANIEN

Marca: "Es ist der neue kalte Krieg. Auf der einen Seite der angelsächsische Block mit seinem gesamten Medienapparat, auf der anderen Seite das IOC. Unmenschlich ist, dass Julia Stepanowa, die Russin die alles aufdeckte und ins Ausland flüchtete, außen vor bleibt. Das ist kein Kampf zwischen Sauberen und Unsauberen, es ist ein Machtkampf. Das IOC müsste Russland für ein Jahrzehnt von allen internationalen Wettkämpfen verbannen. Das wäre die korrekte Strafe."

AS: "Ist dies das Ende der Spiele? Nein. Es wird in die nächste Runde gehen. Das IOC sieht sich plötzlich Putin gegenüber, und Russland ist nicht irgendjemand. Wäre es ein anderes Land gewesen, denken viele, wäre es schon längst vom IOC ausgeschlossen worden. Viele Leichtathletik-Rekorde, die durch UdSSR- und DDR-Athleten vor 30 oder 40 Jahren aufgestellt wurden, gelten weiterhin. Es scheint absurd, dass diese Rekorde mit den heutigen Möglichkeiten immer noch nicht gebrochen wurden."

Sport: "Das Russische Olympische Komitee zieht den Kopf aus der Schlinge. Es ist eine Entscheidung, die viele trotz der zahlreichen Dopingskandale erwartet haben. Russland sitzt jetzt am Ende doch mit im Boot."

El Mundo Deportivo: "Bei der russischen Regierung herrscht nach der Entscheidung Zufriedenheit. Doch trotz des Urteils bleibt das Image des russischen Sports ramponiert. Das IOC bedankt sich bei Julia Stepanowa für ihre Anzeige des Dopingsystems in Russland, verweigert aber ihren Antrag auf Teilnahme unter neutraler Flagge."

El Pais: "Trotz des Dopingskandals wird der russische Sport nicht im Kollektiv von den Spielen ausgeschlossen. Der Ball liegt jetzt bei den internationalen Verbänden. Es wird Russen in Rio geben, wenn auch nicht alle, die kommen wollten. In der russischen Sportpolitik herrscht Zufriedenheit, doch viele Fragen im russischen Sport bleiben offen."

USA

New York Times: "Bach hätte ein starkes Signal an alle Nationen senden können, die genauso dreist betrügen wie Russland. Aber er hat versagt. Als Anführer. Als Stimme für den sauberen Sport. Als jemand, der sein Wort hält. Ist das derselbe Thomas Bach, der noch vor einem Jahr eine 'Null-Toleranz-Politik' gegen Doping propagiert hatte? Ist das derselbe Thomas Bach, der letztes Jahr forderte, dass man das Anti-Doping-System reformieren und komplett von den National- und Sportverbänden trennen müsse? Mit der Entscheidung vom Sonntag hat das IOC die Verantwortung an die Sportverbände abgedrückt. Dabei ist es genau das, was das Problem ursprünglich mal ausgelöst hat."

USA TODAY: "Das IOC hat seine Seele verkauft. Schlimmer noch: Es hat all jene sauberen Athleten verkauft, die sich nach Rückendeckung in schwierigen Zeiten sehnen. Und mit ihnen gemeinsam auch die Frau, die mutig genug war, Russlands schmutzige Geheimnisse aufzudecken. Integrität, Anstand, Fair Play - das sind nicht länger die Ideale, mit denen sich die Olympische Bewegung schmücken kann. Es sind nur noch Poker-Chips, mit denen um Geld, Macht und Einfluss gezockt wird. Das IOC hat keinen Zweifel daran gelassen, auf welcher Seite es steht - und es ist sicher nicht die der Athleten."

Washington Post: "Die russische Flagge weht auch bei Olympia. Noch bevor auch nur eine Medaille vergeben wurde, ist Doping damit das dominante Thema bei den Spielen in Rio de Janeiro. Das IOC hat eine große Chance vertan."

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NIEDERLANDE

De Telegraaf: "Statt Stellung zu beziehen gegen den durch den russischen Staat unterstützten außergewöhnlich großen Betrug, schiebt IOC-Präsident Bach die heiße Kartoffel weiter vor sich hin. Mit einem Bleistiftstrich wurde Richard McLarens Bericht für ungültig erklärt. Die IAAF wird damit wahrscheinlich die einzige Organisation sein, die ihren Rücken gerade hält. Viele andere Sportorganisationen haben ihre Seele schon lange dem Teufel verkauft. Mit den Bedingungen für die Teilnahme, die russische Athleten erfüllen müssen, um in Rio starten zu dürfen, hat das IOC seinen allerletzten Rest an Glaubwürdigkeit verloren. Durch Stepanowas Ausschluss versiegt definitiv eine Informationsquelle des internationalen Sports. Bach und sein IOC müssen sich nicht mehr länger vor neuen Skandalen eines derartigen Umfangs fürchten. Gestank als Dank. Mehr scheint das IOC nicht für Sportler übrig zu haben, die den Mut haben, den Kampf gegen Doping mit mehr als nur mit dem Mund zu führen."

Algemeen Dagblad: "Der Rest der Welt kann hoch oder tief springen, das IOC macht, was der Vorsitzende will. Der Vorsitzende ist innerhalb des IOC heilig. War denn niemand zwischen den hohen Herren und Damen, der den gigantischen Schwindel der Russen als genug empfand, um alle Sportler dieses Landes zu verbannen? Um ein deutliches Zeichen zu setzen gegen den ewigen Betrug? Es muss Thomas Bach gut auskommen, dass er die korrupten Russen nur ein wenig ärgern braucht. Russland ist auch in der Sportwelt eine Großmacht. So war es auch kein Zufall, dass Bach als er im September 2013 Nachfolger von Jacques Rogge wurde, einer seiner ersten Besuche als Sportchef bei Putin  machte. Bach und seine Organisation müssen sich jetzt schämen, dass sie gegen Russland nichts unternehmen."

De Volkskrant: "Die Spiele von Rio sind im voraus beschmutzt. IOC-Chef Thomas Bach wollte eine Spaltung verhindern, und das darf nie mehr passieren. Inzwischen gibt er das Signal, dass man mit umfangreichen Staatsdoping davonkommt. Ihre Freundschaft (Anm. d. Red: Bach und Putin) wiegt schwerer als der saubere Sport. Bach verhindert mit diesem zynischen Pokerspiel, dass der russische Dopingskandal das IOC spaltet. Bei seinem unmöglichen Spagat begreift Bach anscheinend nicht, dass er das IOC als zahnlosen Tiger aussehen lässt, der einen Kniefall vor einer Weltmacht macht. Damit verrät das IOC indirekt die Olympische Charta für einen ehrlichen und sauberen Sport."

ÖSTERREICH

Kleine Zeitung: "Der entgiftete Sport bleibt eine Illusion."

DÄNEMARK

Ekstrabladet: "Der IOC-Beschluss löst bei der WADA zu Recht Verwunderung aus."

NORWEGEN

VG: "Der Beschluss des IOC ist auf dem Papier nicht katastrophal. Aber er ist feige."

SCHWEDEN

Aftonbladet: "Es fühlt sich an, als wäre in diesem Fall eine Menge Politik im Spiel. War das Urteil feige? Möglicherweise."

Expressen: "Wladimir Putin entkorkt den Champagner. Schwarzer Kaviar für alle. Das IOC stiehlt sich feige aus der Verantwortung, und ein von Doping verseuchtes Russland darf in Rio an den Start."