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Fußball bei Olympia: Die deutschen Fußballer sind stolz auf das Erreichte

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Fußball bei Olympia: Die deutschen Fußballer sind stolz auf das Erreichte

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Silber als Plädoyer an die Liga

Deutschlands Fußballer sind nach dem verlorenen Finale und der ersten Enttäuschung stolz. Die Spieler loben Trainer Horst Hrubesch, der auf eine positive Wirkung hofft.
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© Imago
Christoph Küppers
Christoph Küppers
von Christoph Küppers

Schwer niedergeschlagen stand Nils Petersen in den Katakomben des Maracana-Stadions. Der Stürmer des SC Freiburg sprach mit geröteten Augen und mit hängenden Schultern über seinen entscheidenden Fehlschuss im Elfmeterschießen.

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Petersen nahm die Niederlage sichtbar mit. "Gerade für mich ist es extrem enttäuschend, wenn du den entscheidenden Elfmeter verschießt", sagte er auf SPORT1-Nachfrage.

Dass keine drei Meter weiter Petersens Mannschaftskollege Julian Brandt ganz anders auftrat, passte so gar nicht ins Bild. Der Leverkusener sprach freilich auch über "Enttäuschung". Brandts Körpersprache strahlte aber auch Stolz aus.

Er stand gerade und aufrecht, strahlte und hielt in der einen Hand eine Sektflasche. Seine treffende Analyse: "Besser kann man nicht verlieren. Wir werden jetzt auf jeden Fall feiern. Ich sorge selber dafür, dass keiner vor 12 Uhr nach Hause geht."

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Einen Tag nach der bitteren 4:5-Niederlage im Elfmeterschießen im olympischen Finale gegen Brasilien verfestigt sich immer mehr der Eindruck: Brandt hat Recht.

Denn die deutsche Fußball-Olympiamannschaft hat – trotz aller Enttäuschung über Platz zwei – Historisches geleistet. Sie ist sogar einer der Gewinner dieser Olympischen Spiele. Daher darf man getrost behaupten: Dieses Silber glänzt wie Gold!

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Abgezockte Junioren

Im Finale trotzte die Mannschaft der gelben Wand aus 70.000 zumeist pfeifenden und buhenden Brasilianern. Die DFB-Junioren spielten überraschend abgezockt.

"Ich habe den Jungs gesagt: Das Stadion ist eures! Ihr könnt euch in die Hose machen oder ihr könnt das umwandeln und könnt Fußball spielen. Und das haben wir gemacht", analysierte Coach Horst Hrubesch nach dem Spiel passend.

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Hrubesch war sichtlich stolz auf seine Mannschaft. "Der Fußball hat gewonnen. Für mich war es wichtig, dass wir dem olympischen Fußball den Stellenwert geben, die er verdient hat. Und das haben wir getan", so der Trainer.

Tatsächlich war Hrubesch und seiner Mannschaft vor den Spielen mehr Skepsis als Begeisterung entgegengeschlagen. Torwart Timo Horn erklärte nach dem Spiel im exklusiven SPORT1-Interview: "Ich weiß noch ganz genau, was da teilweise vor dem Turnier in den Zeitungen über uns stand." Vom "letzten Aufgebot" oder einer "Resterampe" war die Rede.

Wider den vielen Problemen

Die Umstände waren widrig: Hrubesch musste aufgrund der Europameisterschaft auf viele U21-Leistungsträger (Weigl, Kimmich, Sané) verzichten. In der Bundesliga sträubten sich außerdem einige Vereine, ihre Spieler abzugeben.

Dass dann auch noch Kapitän Leon Goretzka in Brasilien verletzt ausfiel, machte die Sache nicht einfacher.

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Doch Hrubesch fand eine feste Achse: Timo Horn im Tor, Matthias Ginter und Niklas Süle in der Innenverteidigung, die Bender-Zwillinge und Finaltorschütze Max Meyer in der Zentrale sowie der starke Serge Gnabry und Julian Brandt auf Außen.

Brandt: Hrubesch "ein geiler Typ"

Die Mannschaft holte die Silbermedaille auch für den scheidenden Coach. "Er ist einfach ein geiler Typ", so Julian Brandt.

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Und Timo Horn sagte: "Ich kenne Horst Hrubesch jetzt seit über vier Jahren. Es ist schon etwas anders als bei anderen Trainern. Man weiß genau, dass man ihn 24 Stunden anrufen kann." Der 65-Jährige als fürsorglicher Vater der deutschen Nachwuchsfußballer.

Hrubesch geht auch als Botschafter der olympischen Idee. "Ich denke, wenn man das hier gesehen hat, macht es einfach für uns in Deutschland Sinn, bei Olympia im Fußball mitzuspielen", sagte Hrubesch.

Ein Plädoyer, das DFB und Bundesliga wohl auch als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen dürfen. Sie sollen sich zusammensetzen und Pläne für Tokio 2020 ausarbeiten. Hrubesch will vor allem eins: Seine Nachfolger nicht dem Nominierungs-Theater aussetzen, das er erlebte.