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Golf: Martin Kaymer und Alex Cejka untermauern Medaillenambitionen

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Golf: Martin Kaymer und Alex Cejka untermauern Medaillenambitionen

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Kaymer und Cejka in Spitzengruppe

Martin Kaymer und Alex Cejka legen einen vielversprechenden Start ins Olympische Golfturnier hin. Kaymer wird im Sand ausgebremst, Cejka überzeugt durchweg.
GOLF-OLY-2016-RIO
GOLF-OLY-2016-RIO
© Getty Images

Als Martin Kaymer den Adler auf der Brust betrachtete, waren sein blutender Finger und das durchwachsene Runden-Ende rasch vergessen. "Ich bin so stolz, hier für Deutschland zu spielen", sagte der Top-Golfer nach seiner ersten olympischen Runde in Rio de Janeiro: "Das ist das tollste Erlebnis meiner Karriere."

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Während Kaymer mit seiner 69er-Runde als Elfter noch Luft nach oben hatte, schoss sich der furiose Routinier Alex Cejka mit 67 Schlägen auf den vierten Rang. Die Führung übernahm zunächst überraschend der Australier Marcus Fraser (63), dessen Runde auch Kaymer beeindruckt haben dürfte.

Nach Ryder Cup jetzt Olympia-Gold?

Den prestigeträchtigen Ryder Cup hat der 31-Jährige mit dem europäischen Team bereits dreimal gewonnen, dazu zwei Major-Siege eingefahren. Das eigene Land aber "beim größten Event der Welt zu vertreten", sagte Kaymer nach seiner 69er-Runde, "ist etwas ganz Besonderes. Es ist einfach schön, Teil einer solch großen Gruppe mit faszinierenden Sportlern zu sein."

Ein paar davon begleiteten ihn am Donnerstag auf seiner Runde. Handball-Legende Heiner Brand etwa war "begeistert und beeindruckt" von Kaymers Vorstellung, der deutsche Fahnenträger und passionierte Hobbygolfer Timo Boll sagte ganz fachkundig: "Weil viele Top-Stars fehlen, sind Martins Chancen besser denn je. Er ist richtig heiß." Vor allem zu Beginn.

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Vier Birdies bei nur einem Bogey auf den ersten fünf Löchern sprachen für sich. Und auch wenn auf den zweiten neun Bahnen zu einem weiteren Birdie zwei Schlagverluste hinzukamen, hatte Kaymer Kontakt zu den Medaillenrängen. Sein Start war daher ein Fingerzeig, eine Botschaft an die Konkurrenz: Liebe Freunde, auch mit mir ist hier zu rechnen!

Thomas Müller drückt die Daumen

Verbissen oder gar nervös war Kaymer, der sich mit seinen forschen Ansagen im Vorfeld des ersten Olympia-Turniers seit 112 Jahren selbst am meisten unter Druck gesetzt hatte, überhaupt nicht.

"Ich bin hier, um eine Medaille zu holen", hatte er getönt. Vor allem die erste Hälfte gab der selbstbewussten Einschätzung Recht. Drei, maximal vier Schläge misslangen dem Rheinländer, trotz einer blutigen Blase am Finger.

Müller: Daumendrücken für Kumpel Kaymer
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Müller: Daumendrücken für Kumpel Kaymer

Aus der Heimat drückte auch Thomas Müller die Daumen. Er hoffe, dass Kaymer "seine Form, die er in den letzten Wochen und Monaten gezeigt hat, auch jetzt vier Tage in Folge bringen kann", sagte der Fußball-Weltmeister vom FC Bayern - warnte aber vor zu hohen Erwartungen: "Wer schon mal Golf gespielt hat, der weiß, dass 18 Loch schon lang sind - und vier Mal 18 Loch ohne Fehler zu spielen, das ist wirklich sehr tough."

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Olympisches Feeling beflügelt Martin Kaymer

Vor Ort in Brasilien schritten Brand, Boll und Co. begeistert wie kleine Jungs durch das Gelände, um Kaymer auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Die Sportgrößen waren dabei nur zwei von unzähligen deutschen Anhängern, die den Medaillenaspiranten auf seiner Runde begleiteten.

Schwarz, Rot und Gold waren die Farben, welche die Grüns beherrschten - Kaymer bedankte sich für die Unterstützung mit gutem Golf und der ein oder anderen Nettigkeit.

Mal drückte er einem Fan den Ball in die Hand, mal klatschte er einfach nur ab. Das olympische Feeling, es schien ihn zu beflügeln. "Hier herrscht eine unfassbare Stimmung. Für mich ist es sehr wichtig, das alles aufzusaugen und in positive Energie umzuwandeln. Dann kann ich angreifen", sagte Kaymer vor seiner Runde. Er hielt (größtenteils) Wort.

Alex Cejka überzeugt mit mutigem Golf

Attacke lautete auch die Devise von Routinier Alex Cejka, dem zweiten deutschen Starter im 60 Mann starken Feld. Weil es in Rio de Janeiro nur um die Medaillen gehe "und es egal ist, ob man 15. oder Letzter wird", ging der 45-Jährige mit einer anderen Einstellung als sonst an den Abschlag.

"Ich werde viel aggressiver spielen", sagte er. Unter anderem mit seinen drei Schlaggewinnen auf den letzten drei Löchern belegte er das eindrucksvoll.