Medaillenhoffnung Axel Jungk hat zur Halbzeit des olympischen Skeletonrennens einen herben Dämfer erlitten. Der Vizeweltmeister belegt nach einem fehlerhaften zweiten Durchgang nur den siebten Platz, der Rückstand auf den souverän in Führung liegenden Yun Sung Bin beträgt schon 1,43 Sekunden.
Skeletoni Jungk kassiert Dämpfer
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Der Gesamtweltcupsieger aus Südkorea wurde auf seiner Heimbahn der Favoritenrolle bisher gerecht. Zweiter ist der Russe Nikita Tregubow (0,74 Sekunden zurück) vor dem lettischen Rekordweltmeister Martins Dukurs (0,88), der nach einem schwachen ersten Lauf aufholen muss. (Zeitplan der Olympischen Spiele)
"Jetzt aus eigener Kraft nach vorne zu fahren, wird fast unmöglich. Die anderen müssen jetzt die Fehler machen", sagte Jungk, der zum Auftakt noch auf Rang drei lag: "Der erste Lauf war grundsolide, das reicht hier schon für eine gute Zeit. Im zweiten waren es dann zwei Kleinigkeiten mit großen Auswirkungen. Und dann bist du eben schon komplett weg."
Grotheer und Gassner zurück
Christopher Grotheer (+,1,76) als Neunter und Alexander Gassner (+1,78) auf Rang zehn dürften mit der Medaillenvergabe in Pyeongchang in den beiden Läufen am Freitag nichts mehr zu tun haben.
Der schon 33-jährige Dukurs, bester Pilot der vergangenen zehn Jahre, war 2014 im Kampf um Gold nur knapp von Alexander Tretjakow geschlagen worden, der mittlerweile einer der Verdächtigen im russischen Staatsdopingskandal um die Winterspiele in Sotschi ist.
2010 in Vancouver entschied der Kanadier Jon Montgomery sein Heimspiel für sich, knapp vor Dukurs. Dem fünfmaligen Weltmeister, achtmaligen Gesamtweltcupsieger und neunmaligen Europameister droht ein Karriere-Ende ohne Olympia-Gold, trotz seiner Ausnahmestellung im Sport.
"Ich würde niemandem eine Goldmedaille mehr gönnen als Martins", sagte Jungk: "Er ist nicht nur ein klasse Sportler sondern auch ein absolut toller Mensch. Er hätte es einfach verdient."