Politische Aussagen haben schon so manchen zu Fall gebracht. Sind diese tendenziös oder unsensibel, steigt die Wahrscheinlichkeit noch um einiges.
US-Sender feuert Olympia-Experten
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Ebenjenes ist nun einem Analysten der NBC im Zuge der Olympischen Spiele passiert. Joshua Cooper Ramo äußerte sich zur Rolle Japans in der Entwicklung Südkoreas im 20. Jahrhundert und wurde dafür vom US-amerikanisches Hörfunk- und Fernseh-Network entlassen.
Reporter tritt ins Fettnäpfchen
Ramo pries Japan als großes Vorbild für die südkoreanische Entwicklung - und trat damit in ein politisches Fettnäpfchen.
"Jeder Koreaner wird dir sagen, dass Japan ein kulturelles und technisches und wirtschaftliches Beispiel ist, das so ungemein wichtig war für die eigene Umwandlung", sagte der 49-Jährige während der Eröffnungszeremonie am vergangenen Freitag, als er auf Anwesenheit des japanischen Premierministers Shinzo Abe hinwies.
Online-Petition gestartet
Hintergrund der entstandenen Empörung ist die Historie: Japan besetzte Korea zwischen 1910 und 1945 und zwang dem Land den eigenen politischen wie gesellschaftlichen Willen auf. Viele Koreaner haben diesen Umstand den Japanern nie verziehen, was nun für jenen Aufstand gegenüber Ramo sorgt.
Es ging sogar so weit, dass eine Online-Petition gestartet wurde, mit Forderung nach Entschuldigung des Senders. Am Sonntag hatte besagte Petition schon 10.000 Unterstützer.
NBC reagierte umgehend und entschuldigte sich über eine eigene Ausstrahlung sowie offiziell beim Olympischen Komitee in Südkorea.