Als Reaktion auf Russlands umstrittene Wiederaufnahme in die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA will die US-Politik Sportbetrug durch Dopingmachenschaft künftig kriminalisieren.
USA erlassen "Rodtschenkow-Gesetz"
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Demokraten und Republikaner brachten am Dienstag im Kongress das "Grigori-Rodtschenkow-Gesetz" in beide Kammern ein, wonach ein Betrug an US-Aktiven bei internationalen Sportveranstaltungen unter hohe Geld- und Haftstrafen gestellt werden soll.
"Wir wissen aus Erfahrung, dass man dem schlimmen Verhalten von Russlands korrupter Regierung mit Strenge begegnen muss. Weniger als dieses Gesetz würden sie nur als Ermunterung begreifen. Die Reaktionen der WADA und des Internationalen Olympischen Komitees sind elendig weit hinter den notwendigen Maßnahmen zurückgeblieben", erklärte der demokratische Senator Sheldon Whitehouse.
"Es ist an der Zeit, harte Strafen gegen Russland für seinen Betrug zu verhängen und ein Signal zu senden, dass Russland und andere Förderer staatlichen Dopingbetrugs ihre korrupten Methoden nicht länger für ihre Außenpolitik benutzen können", so Whitehouse weiter.
Gesetz nach russischem Whistleblower benannt
Der Name des geplanten Gesetzes ist eine Würdigung des russischen Whistleblowers Grigori Rodtschenkow. Der frühere Leiter des Moskauer Dopingkontrolllabors hatte Russlands Machenschaften während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi zur Vertuschung von positiven Dopingproben einheimischer Athleten nach seiner Flucht enthüllt. Seitdem muss der Wissenschaftler aus Angst vor Vergeltung mutmaßlich in den USA in einem unbekannten Versteck leben.
"Ohne seinen Mut würden wir das ganze Ausmaß des russischen Dopingbetrugs immer noch nicht kennen und im Dunkeln tappen", sagte Whitehouse. Neben Entschädigung für nachweislich durch verbotene Leistungsmanipulationen ausländischer Rivalen betrogene US-Sportler sieht das vorgesehene Gesetz nicht zuletzt mit Blick auf Rodtschenkows Schicksal im Untergrund auch ein spezielles Zeugen- und Informantenschutzprogramm vor.