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DOSB: Brief-Affäre um Hörmann - Ethik-Kommission empfiehlt Vertrauensfrage

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DOSB: Brief-Affäre um Hörmann - Ethik-Kommission empfiehlt Vertrauensfrage

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Hörmann: Vertrauensfrage empfohlen

In der Brief-Affäre um Alfons Hörmann hat die Ethik-Kommission der Spitze des DOSB zum Umgang mit dem anonymen Schreiben zur Vertrauensfrage geraten. 
DOSB-Präsident Alfons Hörmann tritt zurück
DOSB-Präsident Alfons Hörmann tritt zurück
© AFP/SID/INA FASSBENDER
. SID
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von SID

In der Brief-Affäre um DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat die unabhängige Ethik-Kommission der Spitze des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in ihrem Bericht zum Umgang mit dem anonymen Schreiben zur Vertrauensfrage geraten. 

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Die Ethik-Kommission empfehle, "dass sich Präsident Hörmann gemeinsam mit dem gesamten Präsidium auf der nächsten Mitgliederversammlung im Dezember dieses Jahres einer Vertrauensabstimmung stellt: Es sollten im Dezember 2021 vorgezogene Neuwahlen für das gesamte Präsidium stattfinden", hieß es am Montag im Empfehlungsschreiben des unabhängigen Gremiums: "Nur eine vorgezogene Wahl des gesamten Präsidiums kann zu einer dauerhaften Vertrauensstiftung im deutschen Sport führen."

Hörmann weitestgehend entlastet

Der DOSB hatte die Ethik-Kommission um Aufklärung und eine Bewertung gebeten, nachdem am 6. Mai ein anonym versendeter und vermutlich aus der DOSB-Belegschaft stammender Offener Brief mit expliziten Vorwürfen gegen Hörmann wegen mangelnder Führungsqualitäten ("Kultur der Angst") für Aufregung im deutschen Sport gesorgt hatte. In dem Brief ist von fehlendem Respekt und Fairplay gegenüber Verbandsangestellten die Rede. 

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Im Bericht wird Hörmann weitestgehend entlastet, so könne beispielsweise der Wurf eines Stiftes auf eine Mitarbeitern "nicht als völlig unangemessene Reaktion gewertet werden".  

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Beim Kernvorwurf, im DOSB herrsche ein "Klima der Angst", stellte die Ethik-Kommission fest: "Die Diskrepanz der widersprüchlichen Meinungen (...) ist erstaunlich und für sich genommen schon ein Problem." So seien von einer "vollumfänglichen Bestätigung des Vorwurfs (...) bis zu dem exakt gegenteiligen Hinweis, Präsident Hörmann führe den DOSB professionell und in Geiste der Wertschätzung, es handele sich vielmehr um eine großangelegte Intrige gegen ihn, (...) sämtliche Auffassungen zwischen diesen extremen Positionen von Gesprächspartnern und Hinweisgebern vertreten" worden. 

DOSB will Empfehlung diskutieren

Die Kommission kam jedoch zum Schluss, dass es auch an Präsident Hörmann liege, "zukünftig seinen Führungsstil so zu verändern, dass der Geist von Respekt und Wertschätzung klarer bei Dritten, insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erkennen ist". Es könne im deutschen Sport mit einer so unterschiedlichen Beurteilung der handelnden Personen und der gelebten Strukturen "in dieser Art nicht weitergehen. Es fehlt offensichtlich wechselseitig an ausreichendem Vertrauen an dem notwendigen Zutrauen an die Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es gibt zu viel Selbstbespiegelung, Demotivation und Gerüchte, Unzufriedenheit und Unklarheiten. Das ist ein Zustand, der auch mit dem Führungsverhalten von Präsidium und Vorstand zusammenhängen muss. Dies müssen sich auch Präsidium und Vorstand vorwerfen lassen". Die DOSB-Mitgliederversammlung sei die richtige Instanz für die "Bekräftigung, Wiederherstellung und Neubegründung von Vertrauen".

Die Ethik-Kommission stützt ihre Bewertung auf einen zusammenfassenden Bericht mit Stellungnahmen von 46 Hinweisgebern sowie mehreren Gesprächen unter anderem mit Betroffenen und DOSB-Beschäftigten. Weitere Stellungnahmen seien von DOSB-Präsidium und -Vorstand wie auch ein Statement von IOC-Präsident Thomas Bach eingegangen. Der Verfasser des Schreibens hingegen reagierte nicht auf ein Gesprächsangebot der Kommission.

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Das DOSB-Präsidium und der Vorstand des DOSB reagierten in einer ersten Stellungnahme auf den Bericht der Ethikkommission: "Wir möchten an dieser Stelle der Ethik-Kommission für ihre Untersuchung und die intensive Befassung mit dem Sachverhalt danken", hieß es am Montagnachmittag. Die Empfehlung der Ethik-Kommission sollte am Montag und Dienstag in der stattfindenden Präsidiums- und Vorstandssitzung intensiv diskutiert und beraten werden.