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"Angst vor mir hat sicher keiner"

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"Angst vor mir hat sicher keiner"

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"Angst vor mir hat sicher keiner"

George Danzer wird bei der WSOP als erster Deutscher "Spieler des Jahres". Bei SPORT1 spricht er über Star-Vergleiche und neue Ziele.

Von Marcus Friedrich

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Zehn Jahre muss George Danzer auf seinen ersten großen Coup warten. Dann schlägt der Profi vom TEAM POKERSTARS.de gleich dreimal zu.

Im Sommer gewinnt der 31 Jahre alte Pokerprofi sein erstes Bracelet bei der World Series of Poker (WSOP).

Doch damit nicht genug: In Las Vegas schnappt er sich direkt sein zweites Goldarmband und hat auf einmal beste Chancen, als erster Deutscher "Spieler des Jahres" zu werden.

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Drei Bracelets für den großen Triumph

Nur noch zehn Turniere bei der World Series Asia Pacific stehen zwischen ihm und seinem größten Traum - und der Pokerprofi knüpft auch in Australien an seine starken Leistungen an, fährt sogar noch seinen dritten WM-Titel ein.

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Trotzdem macht ihm der Amerikaner Brandon Shack-Harris bis zum letzten Turnier den Titel als "Player of the Year" streitig - ehe Danzer auch seinen letzten Rivalen abschüttelt, sich die prestigeträchtige Auszeichnung sichert und sich endgültig in die Riege der ganz Großen des Pokerzirkus aufschwingt.

Im SPORT1-Interview spricht er über Kindheitsträume, seinen Status unter den deutschen Pokerspielern, einen Vergleich mit Superstar Phil Ivey und ein überdimensionales Banner mit seinem Konterfei in Las Vegas.

SPORT1: Herr Danzer, welcher Moment war schöner: Das dritte Bracelet zu gewinnen oder "Spieler des Jahres" zu werden?

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George Danzer: Das ist eine schwierige Frage (lacht). Das Bracelet zu gewinnen war auf jeden Fall der emotionalere Moment, da ich bis zur letzten Hand involviert war, um mir den Titel zu sichern. Beim Spieler des Jahres konnte ich beim letzten Turnier nur noch warten, bis mein Gegner ausgeschieden ist. Da hatte man nicht diesen absoluten Moment des Sieges. Aber Spieler des Jahres zu sein, ist für mich mit ein wenig Abstand der größere Triumph.

SPORT1: Wie waren die Tage nach den beiden Erfolgen: Haben Sie viel gefeiert oder mussten Sie erst einmal alles verarbeiten?

Danzer: Nach dem Bracelet-Erfolg hatte ich gar keine Zeit, zu feiern oder viel nachzudenken, weil direkt das nächste Turnier anstand. Richtig gut gehen lassen konnte ich es mir erst, nachdem ich den Spieler des Jahres im Sack hatte. Ich habe mir danach noch drei Tage Australien angeschaut. Da haben wir dann schon Party gemacht, die australische Küche ausprobiert und die Zeit einfach genossen.

SPORT1: Sie sind der erste Deutsche, der diesen Titel gewinnen konnte, dazu mit Dominik Nitsche nun deutscher Rekord-Bracelet-Sieger: Sind Sie auch der beste deutsche Pokerspieler aller Zeiten?

Danzer: Das würde ich auf keinen Fall von mir behaupten. Es gibt so viele verschiedene Poker-Varianten und so viele verschiedene Situationen, dass ich auf keinen Fall der Beste bin, nur weil ich jetzt mehr Bracelets habe als fast alle anderen deutschen Profis. Ich zähle mich aber auf jeden Fall zu den besten Spielern, wenn es um die Mixed-Games geht, also darum verschiedene Pokervarianten zu kombinieren. Pokerspieler zu vergleichen, fällt aber auch viel schwerer als in anderen Sportarten.

SPORT1: Erst sechs Spieler haben drei Bracelets in einem Jahr gewonnen, unter anderem Superstar Phil Ivey. Lassen Sie einen Vergleich mit ihm zu?

Danzer: Den Vergleich mit Phil Ivey werde ich sicher keinem verbieten (lacht). Wenn man in einer Rekordliste mit einem der besten Spieler aller Zeiten auftaucht, hat man nicht so viel falsch gemacht. Ich schaue mir gerne die Statistiken an, wer wie viele Bracelets gewonnen hat. Und wenn man selbst weit vorne auftaucht, ist das ein schönes Gefühl und wird mich auch noch einige Zeit glücklich machen.

SPORT1: Spieler des Jahres wurden auch erst neun Spieler, darunter Superstar Daniel Negreanu. Sie gehören jetzt auch dazu: Wird sich ihre Wahrnehmung bei der WSOP ändern?

Danzer: Ich spiele ja oft bei der WSOP eher die Mixed-Turniere, wo meist viele Profis am Start sind. Da kennt man sich untereinander. Viel mehr Respekt werden die Jungs nicht vor mir haben. Die Wahrnehmung ändert sich dahingehend, dass mich alle Luckbox (Ein Pokerspieler, der über einen längeren Zeitraum viel Glück hat, Anm. d. Red.) nennen (lacht). Angst vor meiner Spielstärke hat dadurch sicher keiner. Vielleicht ist der eine oder andere ein bisschen neidisch, weil er auch gern die Bracelets hätte. In den großen No-Limit-Hold'em-Feldern ist es etwas anderes. Die Amateure werden sicher ein wenig mehr Respekt haben, wenn sie vorher noch das große Banner von mir im Rio Casino gesehen haben.

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SPORT1: Sie haben das Banner schon angesprochen. Alle großen Champions werden so ausgezeichnet. Was ist das für ein Gefühl, in einer Reihe mit den ganzen Pokergrößen aufzutauchen?

Danzer: Das ist eine sehr große Ehre für mich. Gerade in den USA wird auf diese Auszeichnungen sehr viel Wert gelegt. Und dass man selbst dabei ist, ist einfach ein sehr schönes Gefühl.

SPORT1: Poker-Superstars wie Ivey, Negreanu oder Phil Hellmuth waren schon erfolgreich, als Sie Ihre Karriere gestartet haben: Haben Sie je davon geträumt, dass Sie in einem Atemzug mit den größten Stars genannt werden?

Danzer: Geträumt habe ich davon schon zu Beginn meiner Karriere - gerade als ich zu meiner ersten World Series nach Las Vegas gefahren bin. Nach der sechsten oder siebten Teilnahme ohne Bracelet ist es sicher weniger geworden. Umso schöner ist es, dass es im zehnten Jahr jetzt so geklappt hat. Aber Fußballer träumen auch davon, mal in der Nationalmannschaft zu spielen und das entscheidende Tor im WM-Finale zu schießen. Träume zu haben, gehört einfach dazu.

SPORT1: Sie haben nun zehn Jahre auf diese Erfolge gewartet. Haben Sie schon neue Ziele?

Danzer: Die Ziele haben sich nicht viel verändert. Bei der EPT möchte ich sehr gerne eine gute Platzierung einfahren. Und dann ist das nächste Ziel, wieder Spieler des Jahres zu werden, auch wenn die Chancen bei nur zwei Prozent stehen.

SPORT1: Wieso bei nur zwei Prozent?

Danzer: Es gibt eine Gruppe von rund 50 Profis, die genau wie ich die ganzen Turniere durchspielen und eine Chance auf diesen Titel haben. Und diese Spieler sind alle sehr stark. Dazu braucht man natürlich auch einen guten Lauf. Die Chance ist nicht besonders groß, aber sie ist da.