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Straßenrad-WM: Tony Martin enttäuscht im Zeitfahren

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Straßenrad-WM: Tony Martin enttäuscht im Zeitfahren

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Martins Rekordjagd misslingt

Tony Martin muss seinen Traum vom vierten WM-Gold vorerst begraben. Im Einzelzeitfahren von Richmond enttäuscht der Deutsche. Ein Weißrusse schlägt die Konkurrenz.
Tony Martin
Tony Martin
© Getty Images

Zeitfahr-Spezialist Tony Martin ist an seiner Titelmission zum wiederholten Mal gescheitert. Nach einer unerwartet mäßigen und für ihn maßlos enttäuschenden Leistung verfehlte Martin bei der Straßenrad-WM in Richmond in seiner Paradedisziplin das vierte WM-Gold seiner Laufbahn und damit auch die Bestmarke des Rekordweltmeisters Fabian Cancellara aus der Schweiz. (Das Rennen zum Nachlesen im Ticker)

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Der 30-Jährige fand nicht zur Bestform und kam nie in die Nähe des Titels, den völlig überraschend der Weißrusse Wasil Kirijienka gewann. "Das ist sicher eines der schlechtesten Zeitfahren, die ich in den letzten fünf, sechs Jahren gefahren bin. Natürlich ist die Enttäuschung zu einhundert Prozent da", sagte der sichtlich geknickte Martin.

Rennen gibt Martin Rätsel auf

Der tief frustrierte gebürtige Cottbuser verpasste nach 53,5 km in 1:03:46 Stunden sogar erstmals seit 2009 in einem WM-Zeitfahren das Podium und wurde nur Siebter. Im Vorjahr hatte der britische London-Olympiasieger Bradley Wiggins den Griff zum Regenbogentrikot verwehrt, diesmal fehlte fast 1:20 Minute. "Für mich steht erst einmal im Vordergrund zu wissen, was heute überhaupt passiert ist, was zu diesem Rennablauf geführt hat", rätselte Martin.

Mit dem Etappensieg und dem Gelben Trikot im Juli bei der Tour de France bleibt die Saison 2015 dennoch eine der erfolgreichen in Martins Karriere, auch wenn sein Ruf als bester Zeitfahrer der Gegenwart enorm gelitten hat.

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Für sein großes Ziel, den Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro, wird Martin in seiner Spezialdisziplin einen gewaltigen Kraftakt benötigen. Silber und Bronze gingen an Adriano Malori (Italien) und Jerome Coppel (Frankreich).

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Kein Comeback im Schlussabschnitt

Dem im Peloton wegen seiner Durchsetzungskraft respektvoll, aber martialisch "Panzerwagen" genannten Martin gelang in der Hauptstadt des Bundesstaates Virginia nicht wie so oft in den letzten Jahren ein glanzvolles Comeback. Auf den komplizierten Schlüsselbeinbruch bei der Tour folgte bei der WM ein Auftritt, der einige Prognosen bestätigte, die ihn noch nicht in bester Form sahen. Die Ausfallzeit war wohl doch zu lang.

Martins positives Gefühl im Vorfeld trog offensichtlich. Seine Zuversicht hatte auch der Kurs über breite Straßen, lange Geraden und ohne steile Anstiege genährt - er schien wie für den kraftbetonten, aber eleganten Stil des Wahl-Schweizers gemacht.

"Nach acht Kilometern nach einer Rechtskurve hat es sich in Rückenwind gedreht. Ab da konnte ich mit dem hohen Speed nicht mehr umgehen. Ich habe den ganzen Rhythmus verloren und mich kaputt gefahren", sagte Martin jedoch nach dem Desaster.

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Gold war das Ziel

Auch die persönlich starke Leistung im Teamzeitfahren mit seiner belgischen Equipe Etixx-Quick Step hatte ihm eine Menge Zutrauen verliehen, obwohl der Titel am Sonntag an BMC gegangen war.

"Ich bin hierher gekommen, um Gold zu holen", hatte Martin gesagt und sich damit bewusst unter hohen Erwartungsdruck gesetzt. Auf seine Lockerheit sollte sich das keineswegs negativ auswirken, doch er fand nie zu seiner gewohnten Klasse. Der Rückstand stieg sukzessive an.

Schließlich erwies sich auch die letzte Startposition nicht als der erhoffte Vorteil. "Mental ist das ein echter Faktor", hatte Martin gesagt. Stets hatte der fünfmalige Tour-Etappensieger zwar die Zeiten seiner schärfsten Rivalen als Richtwerte zur Verfügung und eine ideale Orientierung.

Aber die Konkurrenten eilten trotzdem Sekunde um Sekunde davon, ohne das Martin eine Antwort hatte: "Ich habe nur noch gesehen, dass ich irgendwie ins Ziel komme. Bis jetzt gibt es keine Erklärung."