John Degenkolb hat 99 Tage nach seinem folgenschweren Trainingsunfall erstmals wieder ein Rennen bestritten.
Nach Unfall: Degenkolb gibt Comeback
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Bei der 55. Auflage des Traditionsrennens Rund um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn ließ der Klassiker-Spezialist vom Team Giant-Alpecin das Feld 50 km vor dem Ende ziehen und rollte abgeschlagen ins Ziel. "Es war abzusehen, dass die Akkus irgendwann leer sind. Das Rennen geht so in Ordnung", sagte Degenkolb im HR.
Der Sieg ging an den norwegischen Radprofi Alexander Kristoff vom Team Katjuscha. Der Favorit setzte sich nach 206,8 km und einer taktischen Meisterleistung im Massensprint vor Maximiliano Richeze (Argentinien/Etixx-Quickstep) und Sam Bennett (Irland/Bora-Argon) durch.
Der dreimalige Zeitfahrweltmeister Tony Martin (Cottbus/Etixx-Quickstep), in Eschborn aufgewachsen, scheiterte kurz danach mit einem Ausreißversuch.
Für den gebürtigen Geraer Degenkolb, der mit seiner Familie unweit von Frankfurt in Oberursel lebt, war allein die Teilnahme bei seinem Heimrennen schon ein Erfolg. "Wieder vor heimischer Kulisse einzusteigen ist etwas ganz Besonderes und emotional ein tolles Erlebnis. Da wird es auf alle Fälle hin und wieder Gänsehaut geben", hatte der Vorjahressieger der Klassiker Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix vor dem Start im Hessischen Rundfunk gesagt.
Beim schweren Trainingsunfall am 23. Januar in Spanien, in den auch sechs Teamkollegen verwickelt waren, hatte Degenkolb eine Unterarm-Fraktur erlitten. Zudem hätte er beinahe einen Teil des linken Zeigefingers verloren. Sein großes Ziel ist nun die Tour de France, bei der er im Juli seine erste Etappe gewinnen will.