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Radsport: Pascal Ackermann wird deutscher Meister, Marcel Kittel enttäuscht

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Radsport: Pascal Ackermann wird deutscher Meister, Marcel Kittel enttäuscht

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Nobody düpiert Rad-Superstars

Pascal Ackermann hängt überraschend die Superstars John Degenkolb, Andre Greipel und Marcel Kittel ab und sichert sich den deutschen Meistertitel.
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© Imago

Marcel Kittel rollte schwer geschlagen davon, dafür strahlte Außenseiter Pascal Ackermann mit der Sonne um die Wette und freute sich diebisch über seinen neuen Dress in Schwarz-Rot-Gold.

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In einer wahren Hitzeschlacht sicherte sich der der Radprofi vom Team Bora-hansgrohe erstmals den DM-Titel im Straßenrennen der Elite und feierte seinen größten Karriereerfolg. 

Der 24-Jährige aus Kandel setzte sich nach 228 km vor dem lange verletzten John Degenkolb (Gera/Trek-Segafredo), der seinen Ruf als ewiger Zweiter unterstrich, und Max Walscheid (Neuwied/Sunweb) durch.  

Damit bleibt das deutsche Meistertrikot im Team Bora-hansgrohe, nachdem im Vorjahr Marcus Burghardt gewonnen hatte. Ackermann musste allerdings nach einem Einspruch quälend lange auf das erlösende Urteil der Jury warten.

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"Dass ich so einen Leistungssprung in dieser Saison machen, habe ich nicht erwartet. Meine Teamkollegen haben aber auch einen super Job gemacht", sagte Ackermann.

Auf dem Podium war die Stimmung zwischen dem neuen Meister und dem drittplatzierten Walscheid, der sich behindert gefühlt hatte, eher frostig. "Mit den Umständen bin ich nicht zufrieden. Ich musste im Sprint deutlich rausnehmen. Ich akzeptiere aber die Entscheidung der Jury. Es sind zwei tolle Fahrer vorne gelandet", sagte Walscheid. 

Ackermann meinte: "Ich schaue im Sprint nach vorne, ich kann mir keinen Vorwurf machen." Bei der bevorstehenden Tour de France sind Ackermann und Walscheid nicht am Start.

Degenkolb, der im Frühjahr heftig gestürzt war, zeigte sich hingegen hochzufrieden. "Nach der Vorgeschichte ist Platz zwei richtig gut, der geht mehr als in Ordnung. Das gibt mir Selbstvertrauen für die nächsten drei Wochen", sagte er.

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Rückschlag für Kittel

Katusha-Sprintstar Kittel kassierte hingegen sechs Tage vor dem Start der Tour einen empfindlichen Rückschlag und fuhr als Zehnter deutlich am Podest vorbei. Nach einem bislang eher schwachen Jahr 2018 verpasste der 30-Jährige aus Arnstadt den erhofften Befreiungsschlag. Statt im Meistertrikot fährt der Thüringer ohne Erfolgserlebnis zur Tour. 

Gleiches gilt für Andre Greipel. Der dreimalige Meister musste sich mit Platz vier zufrieden geben und setzte ebenfalls eine durchwachsene Saison fort. Kittel wie Greipel zeigten sich nicht in der Form, um am kommenden Samstag um das erste Gelbe Trikot bei der Tour kämpfen zu können.

Auf dem nahezu komplett flachen Kurs über 19 Runden und 228 Kilometer an der Bergstraße hatte sich bereits früh ein sehr flottes Rennen entwickelt, der Temposchnitt der ersten Rennhälfte lag bei 44 km/h. Nach einer knappen guten halben Stunden bildete sich eine achtköpfige Fluchtgruppe - allesamt Fahrer aus unterklassigen Teams. 

Als die Ausreißer rund fünf Minuten Vorsprung hatten, machten die Favoriten mit der Verfolgung ernst - 80 Kilometer vor Schluss raste das Feld mit fast 60 km/h der Spitzengruppe hinterher. Vor allem Bora-hansgrohe mit Titelverteidiger Burghardt (Zschopau) machte mächtig Druck.

Martin leistet Helferdienste

60 km vor dem Ziel waren die Ausreißer gestellt, doch wenig später bildete sich die nächste Spitzengruppe, wieder mit Außenseitern. Die Favoriten hielten sich bis in die Schlussphase bedeckt - dann sollte Kittels Stunde schlagen, doch der Hüne ist weiterhin ein Schatten seiner Vorjahres-Ausgabe. 

Teamkollege Tony Martin (Cottbus), der am Freitag zum siebten Mal in Folge das DM-Zeitfahren gewonnen hatte, leistete wertvolle Helferdienste für Kittel, ehe er sich kurz vor dem Ziel zurückfallen ließ. Der Sprintzug Katusha funktioniert weiterhin nicht optimal.

Am Samstag hatte sich die Friedrichshafenerin Liane Lippert den Titel im Frauenrennen geholt. Die 20-Jährige setzte sich im Sprint nach 132 Kilometern vor Christa Riffel (Karlsruhe) und Corinna Lechner (Fürstenfeldbruck) durch.