Der kolumbianische Radprofi Miguel Angel Lopez (Astana) hat beim 102. Giro d'Italia nach einem Zwischenfall mit einem Fan die Nerven verloren und dem Zuschauer mehrere Ohrfeigen verpasst.
Giro-Eklat bleibt folgenlos
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Der Anhänger war auf der 20. Etappe zum Monte Avena viel zu dicht neben der Gruppe mit Lopez hergerannt und hatte den Kletterspezialisten, der den Spitznamen "Superman" trägt, zu Fall gebracht.
Bestraft wurde der Kolumbianer für seine Aktion im Anschluss nicht. Der Weltradsportverband begründete die Entscheidung damit, dass das Verhalten des Astana-Profis eine "menschliche Reaktion" sei, die nicht sanktioniert werden müsse. Zudem liege kein "Akt der Gewalt" vor.
Roglic erhielt unerlaubte Hilfe
Lopez verlor durch die Aktion den Kontakt zu den Spitzenfahrern um den Gesamtführenden Richard Carapaz (Ecuador/Movistar). "Die Fans sollten mehr Respekt haben", sagte der 25-Jährige: "Mir tun meine Emotionen leid, aber in der Hitze des Rennens, vor allem beim Finale der Königsetappe, ist es schwierig, kontrolliert zu bleiben."
Unerlaubte Hilfe durch Fans hatte zuvor der Slowene Primoz Roglic (Jumbo-Visma) erhalten. Der 29 Jahre alte ehemalige Skispringer war auf der Etappe durch die Dolomiten von Anhängern etliche Meter den Berg hinaufgeschoben worden und hatte diese offensichtlich nicht daran gehindert.
Roglic erhielt dafür nach Etappenende eine zehnsekündige Zeitstrafe.