Der umstrittene Radsport-Star Christopher Froome hat sich einen Tag vor dem Start der 105. Tour de France in einem offenen Brief in der Tageszeitung Le Monde an die Fans gewandt und nach seinem Freispruch in der Asthmamittel-Affäre noch einmal seine Unschuld beteuert.
Froome richtet Appell an Fans
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"Irgendein Rennen auf einer Lüge basierend zu gewinnen, wäre für mich eine persönliche Niederlage. Das würde ich niemals geschehen lassen", schrieb der Brite.
Titelverteidiger und Sky-Kapitän Froome, der am Donnerstagabend bei der Teampräsentation in La Roche-sur-Yon ausgebuht und ausgepfiffen wurde, warb um faires Verhalten ihm gegenüber.
"Ich kann es kaum erwarten, die schönste Bühne des Radsports vor den leidenschaftlichsten Fans zu betreten. Ich würde nie respektlos gegenüber dem Gelben Trikot handeln", schrieb der 33-Jährige.
Froome bittet um Fairness
"Ich bin stolz, als Titelverteidiger in die Tour zu starten, und werde alles geben, um das Maillot jaune wieder zu gewinnen. Ich weiß, dass die französische Öffentlichkeit fair ist, aber vielleicht nicht alle Fakten meines Falles kennt."
Nach Weltverbands-Präsident David Lappartient mahnte auch Tour-Chef Christian Prudhomme einen fairen Umgang mit Froome an und rief die Fans zu "Gelassenheit" auf: "Ich bin nicht taub, ich habe gehört, dass Chris Froome und das Sky-Team ausgebuht wurden", sagt Prudhomme: "Es ist immer noch notwendig, die Dinge klarzustellen, um den Leuten zu zeigen, dass es keinen Sinn macht zu pfeifen."
Froome gab in seinem Brief zu, dass der positive Test auf das Mittel Salbutamol während der Spanien-Rundfahrt 2017 "berechtigte Fragen aufgeworfen hat - nicht zuletzt von mir. Die Entscheidung des Radsportverbandes der UCI und der WADA hat bestätigt, dass ich nichts falsch gemacht habe. Ich hoffe, dass dies hilft, die Schatten des Zweifels zu beseitigen, und dass es allen ermöglicht, sich auf den Rennsport zu konzentrieren."
Froome wünsche sich von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), dass sie wissenschaftliche Studien zum aktuellen Prüfverfahren veröffentliche, "um mich zu entlasten und zu vermeiden, andere saubere Sportler in eine ähnliche Situation zu bringen".
Der Brite sieht sich seit der positiven Dopingprobe bei der Vuelta dauerhaftem Gegenwind ausgesetzt. Zuletzt äußerten Ex-Profi Jens Voigt und der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin offen Kritik.