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Julia Görges zieht ins Achtelfinale ein - Aus für Andrea Petkovic

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Julia Görges zieht ins Achtelfinale ein - Aus für Andrea Petkovic

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Görges erreicht Achtelfinale

In der dritten Runde von Paris zieht Julia Görges erstmals ins Achtelfinale ein. Sie ist die einzig verbliebene Deutsche im Wettbewerb, nach dem Aus von Andrea Petkovic zuvor.
Julia Görges erreicht zum ersten Mal das Achtelfinale der French Open
Julia Görges erreicht zum ersten Mal das Achtelfinale der French Open
© getty images

Julia Görges hat das Drittrunden-Debakel der deutschen Tennis-Damen in Paris abgewendet und ist erstmals ins Achtelfinale der French Open eingezogen.

Andrea Petkovic verlor dagegen geplagt von Oberschenkelproblemen zuerst die Beherrschung und dann das Match gegen die Italienerin Sara Errani - Görges' nächster Gegnerin am Montag.

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Die Weltranglisten-72. aus Bad Oldesloe ist nach dem 6:4, 6:1 gegen Irina Falconi aus den USA erneut die einzige Deutsche unter den besten 16 Spielerinnen bei einem Grand Slam.

Noch bis Freitag sah die DTB-Bilanz im Dameneinzel von Roland Garros mit einem Quintett unter den letzten 32 so gut wie seit 21 Jahren nicht mehr aus.

Doch dann verloren Angelique Kerber (Nr. 11), Sabine Lisicki (Nr. 20) und Annika Beck ihre Drittrundenmatches.

Erstmals Sprung ins Achtelfinale

Nach zwei vergeblichen Anläufen 2011 und 2012 schaffte Görges erstmals den Sprung unter die besten 16 Spielerinnen beim zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison.

Dort ist sie die dritte Deutsche nach Carina Witthöft und Petkovic, die Errani fordert.

"Es war ein holpriger Start, ich habe ein paar Spiele gebraucht, um ihr Spiel zu lesen", sagte Görges, die gegen Falconi 2:4 im ersten Satz zurücklag und dann zehn der letzten elf Spiele gewann.

Gegen Errani sieht sie sich als Außenseiterin - zumindest auf dem Papier: "Ich weiß aber, dass ich das Spiel habe, sie zu schlagen. Das ist eine gute Ausgangsposition."

Gegen die 1,64 m kleine Sandplatzspezialistin hat Görges das bislang einzige Duell auf Sand verloren, 2012 in Barcelona. In der Gesamtbilanz steht es 2:2.

Schon bei den Australian Open in Melbourne zu Jahresbeginn war Görges weitergekommen als ihre hochgehandelten Kolleginnen Kerber, Lisicki und Petkovic.

Die Halbfinalistin des Vorjahres ärgerte sich über das verpasste deutsche Duell im Achtelfinale, das sie selbst angeschlagen gegen die schwache Errani - Finalistin von 2012- hätte perfekt machen können.

"Mental nicht mehr genug Energie aufbringen konnte"

"Ich habe das Gefühl, dass ich heute mental nicht mehr genug Energie aufbringen konnte", sagte Petkovic nach dem 3:6, 3:6.

Weiter erklärte sie: "Der Oberschenkel hat sich nach dem Dreisatzmatch am Donnerstag schlimm angefühlt. Ich hatte heute einfach nicht die Beinarbeit, die ich für meine Schläge brauche", sagte Petkovic, die vor zwei Wochen in Nürnberg eine Zerrung erlitten hatte.

Dabei war Errani alles andere als übermächtig, die Aufschläge der 1,64 m kleinen Sandplatzspezialistin aus Bologna erreichten desöfteren nicht einmal die 100-Stundenkilometer-Marke.

Doch Petkovic, die erneut Probleme mit ihrem lädierten Oberschenkel hatte, nutzte ihre Chancen nicht und ermöglichte Errani so den zweiten Sieg über eine deutsche Spielerin nacheinander.

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Andrea Petkovic-TENNIS-FRA-OPEN
Andrea Petkovic-TENNIS-FRA-OPEN

Petkovic (27) kassierte die zweite Niederlage im vierten Duell mit der ein Jahr älteren Errani. Dabei gab die Weltranglistenzehnte aus Darmstadt kein gutes Bild ab.

Vulgärer Wutausbruch von Petkovic

Nicht einmal der vulgäre Wutausbruch zu Beginn des zweiten Satzes, der nicht für Kinderohren geeignet war, brachte die Wende. Zuvor hatte Petkovic schon ihren Schläger zertrümmert.

"Das ist jetzt eine Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung. Das war schon die ganze Woche ein Eiertanz, so macht es keinen Spaß, Tennis zu spielen und ist eigentlich auch sinnlos", sagte die Darmstädterin.

Nach dem schwer erkämpften Zweitrundensieg über die Spanierin Lourdes Dominguez Lino war ihre Oberschenkelzerrung, die sie beim Turnier in Nürnberg erlitten hatte, schlimmer geworden; was Petkovic allerdings nicht davon abhielt, mit Fed-Cup-Kollegin Sabine Lisicki im Doppel anzutreten.

Natürlich könne man über diese Entscheidung diskutieren, sagte Petkovic, kam letztlich jedoch zu dem Schluss, es immer wieder genauso machen zu wollen.

Die Drittrundenpleite der deutschen Damen - Görges ausgenommen - führte Petkovic auf die Dichte der Weltspitze zurück. "Heute ist es auch für die Gesetzten nicht mehr so einfach wie früher", sagte sie.

Positives Fazit der Deutschen

Bereits am Freitag waren Kerber, Lisicki und Annika Beck gescheitert, vor allem Mitfavoritin Kerber war ihrer Gegnerin, Garbine Muguruza aus Spanien spielerisch erschreckend deutlich unterlegen.

Was die vier Deutschen außer ihren Niederlagen noch gemeinsam hatten? Alle blickten positiv zurück, versuchten, Paris nicht im Groll zu verlassen.

Petkovic war froh, am Bois de Boulogne überhaupt in die dritte Runde eingezogen zu sein. "Vor einer Woche hätte ich nicht einmal gedacht, dass ich hier antreten kann", sagte sie.

Jetzt brauche sie eine ausgedehnte Pause, um sich völlig auszukurieren. "Mindestens eine Woche lang", meinte Petkovic, damit sie sich bald wieder auf das Match konzentrieren könne, und nicht auf "1000 Dinge, die mir im Kopf rumschwirren".

Das Rasenturnier in 's-Hertogenbosch hat sie bereits abgesagt: "Das wäre zu riskant". In Birmingham und Eastbourne wolle sie sich dann auf Wimbledon vorbereiten und dort die Punkte aufholen, die sie in der Sandplatzsaison verloren hat.