Home>Tennis>Grand Slams>

French Open: Julia Görges über deutsches Tennis, Osaka, Ash Barty und Paris

Grand Slams>

French Open: Julia Görges über deutsches Tennis, Osaka, Ash Barty und Paris

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Görges genießt ihr neues Leben

Julia Görges war 15 Jahre lang Teil des Tennis-Zirkus. Bei SPORT1 spricht die 32-Jährige über die Zukunft der deutschen Damen, ihre Karriere und die French Open.
Nach ihrem Abschied vom Tenniszirkus hat Julia Görges die Gründe für ihren Rücktritt genannt.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Sie war so lange auf der WTA-Tour, war Nummer 9 der Weltrangliste, gewann sieben Turniere: Ende 2020 beendete Julia Görges dann mit 31 Jahren recht unerwartet ihre bemerkenswerte Tennis-Karriere - und mit ihr trat auch der erste Teil der Goldenen Generation im deutschen Damentennis ab. (NEWS: Alles zum Tennis)

{ "placeholderType": "MREC" }

Aktuell sieht es dahinter sehr dünn aus, bei den momentan laufenden French Open (täglich im LIVETICKER) waren mit Angelique Kerber, Laura Siegemund und Andrea Petkovic nur drei deutsche Damen im Hauptfeld, die noch dazu alle in Runde 1 scheiterten.

Der Tennis-Podcast "Cross Court" mit neuen Folgen zu den French Open ist auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen SpotifyApple Podcasts, Google Podcast, Amazon MusicDeezer und Podigee abrufbar

Eine Negativbilanz sondergleichen: Damit steht zum ersten Mal seit 1958 keine deutsche Tennisspielerin in der 2. Runde von Paris.

{ "placeholderType": "MREC" }

Ein Umstand, der auch Görges bekümmert: Mit SPORT1 sprach die gebürtige Schleswig-Holsteinerin aus Bad Oldesloe über das Ende ihrer Profi-Laufbahn, die Lücke im deutschen Damentennis, ihre Favoritinnen für die French Open sowie ihr Verhältnis zu den Medien mit Blick auch auf den Boykott der viermaligen Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka.

Das komplette Gespräch mit den ausführlichen Antworten und weiteren Eindrücken zu ihrem jetzigen Bezug zum Tennissport, ihren Tennis-Kolleginnen sowie Analysen des Osaka-Bebens und Kerbers Aus gibt es im Tennis-Podcast "Cross Court" auf podcast.sport1.de und auf allen gängigen Plattformen zu hören.

Görges: "Sehr zufrieden mit meiner Karriere"

Julia Görges über ...

... ihr Karriereende: "Ich habe mich in mein neues Leben relativ gut eingelebt. Es ist sehr entspannt, es ist aber etwas ganz Anderes für mich. Was den Anfang nicht ganz so einfach gemacht hat, dass du auf einmal gar kein Tennis mehr hast. Ich habe zwar Fitness gemacht und der Körper ist entspannter - aber für den Geist musst du lernen, dass du nicht mehr musst an Tagen, an denen es nicht so leicht fällt. Dieser Druck und Stress ist einfach weg. Es hat eine Zeit gedauert, aber ich finde mich immer besser hinein. Ich genieße mein Leben und bin sehr glücklich damit."

{ "placeholderType": "MREC" }

... die Vorstellung, als Tennis-TV-Expertin zu arbeiten: "Für mich ist es sehr wichtig, dass ich viel zu Hause bin, weil ich das in meiner Karriere nicht hatte. Aber wenn es für ein paar Wochen im Jahr ist, bin ich dafür definitiv offen. Aber ich werde nicht so viel um die Welt reisen, wie ich es schon gemacht habe. Das habe ich gut ausgeschöpft in Sachen Reise-Wochen. Aber ich helfe gerne, und kommentiert habe ich in Stuttgart auch schon. Das hat mir Spaß gemacht."

... die Bilanz ihrer Karriere: "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Karriere. Sicherlich hätte ich vielleicht mehr erreichen können, aber auch weniger. Ich weiß, dass ich sehr viel Potenzial und ein großes Spiel mitgebracht habe. Das Spiel war zu 95 Prozent in meiner Hand, ob ich es gewinne oder verliere. Es gibt so viele unglaubliche Momente, die manchmal einfach hochkommen. Das ist noch präsent in einem." (die WTA-Weltrangliste)

Julia Görges im Instagram-Live-Interview mit Laura Papendick
28:18
Görges sieht auch positive Seiten an Turnierabsagen

French Open: Ashleigh Barty hat "eine sehr gute Chance"

... ihr Karrierende Ende 2020: "Das war ein schleichender Prozess. Es hatte sich schon über die Trainingswochen abgezeichnet, dass die Motivation gefehlt hat. Der Fitnessaspekt hat mir viel Spaß gemacht, aber das reicht nicht aus, um erfolgreich Tennis zu spielen. Für mich war es nicht ausreichend, 'Mittelmaß' zu sein. Wenn ich eine Sache mache, dann zu 150 Prozent. Das war mir immer wichtig. (...) Ich habe immer gesagt, ich werde hören, wenn der Gong da ist – und der Gong war da."

DAZN gratis testen und Tennis-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

... ihre Favoritinnen für die French Open: "Ash (Ashleigh Barty, Anm. d. Red.) hat eine sehr gute Chance. Es kommt immer auf die Auslosung an und in welcher körperlichen Verfassung sie ist. Bei Iga Swiatek bin ich gespannt. Sie ist ja noch sehr jung, alles recht neu. Aber sie hat auch das Zeug, sehr weit zu kommen. Ich denke aber schon, dass es die eine oder andere Überraschung auf dem Papier geben wird - wie auch in den vergangenen Jahren, was es auch total interessant macht."

... ihr Verhältnis mit der Presse: "Ich habe es immer als Job gesehen, zur Pressekonferenz zu gehen. Es war 'part of the game'. Es gab auch Tage, wo ich mir gedacht habe: 'Okay, lassen wir mal so stehen, die Fragen.' Die habe ich zwar zum 50. Mal beantwortet, aber ich beantworte sie auch gerne noch zum 51. Mal. (...) Es ist immer noch in der eigenen Hand, wie du die Fragen bewältigst, wie ausführlich du sie beantworten willst. Aber es könnte definitiv auch ab und zu professioneller von der Schreiberseite sein. Dass man sich wirkliche Gedanken über die Fragen macht und versucht, in den Athleten hineinzufühlen und auch ein wenig andere Fragen zu stellen - vielleicht öffnet sich das Ganze dann in eine andere Richtung."

Julia Görges stand einst auch auf Platz 9 der Tennis-Weltrangliste
Julia Görges stand einst auch auf Platz 9 der Tennis-Weltrangliste

Tennis-Nachwuchs: "Sehr langer und verdammt harter Weg"

... die Lücke im deutschen Damentennis: "Es ist sicher schwierig, die Zeit von unserer Generation so hochzuhalten. Das wird wahrscheinlich erst einmal nicht möglich sein, zumindest in den nächsten ein, zwei Jahren. Aber es gibt sicher sehr gute Juniorinnen, die den Sprung ins Profitennis bzw. auch in die Weltspitze schaffen können. Es ist aber ein sehr langer und verdammt harter Weg. Es erinnert ein wenig an die Zeit nach Steffi Graf, da passierte auch viele Jahre weniger im Tennis. Dann wurde unsere Generation kreiert. Den Druck von der jungen Generation zu nehmen, ist der gesündere Weg. Man muss den Leuten Zeit geben. In den Jahren mit unserer Generation war Tennis-Deutschland schon sehr verwöhnt."

... die Möglichkeit von Best-of-Five-Partien bei Damen: "Ich hätte nichts dagegen, Best-of-Five zu spielen. Es ist eine andere Herangehensweise an ein Tennismatch. (…) Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Ich glaube, dass die Frauen-Tour sehr fit geworden ist. An der Fitness liegt es nicht. Das ist eine mentale Einstellung zur Sache."

Das komplette Gespräch mit Julia Görges gibt es ab sofort auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen SpotifyApple Podcasts, Google Podcast, Amazon MusicDeezer und Podigee.