Zwei Legenden des australischen Tennis waren nach Brisbane gekommen, um dem Größten ihrer Zunft die Ehre zu erweisen. Rod Laver und Roy Emerson, gemeinsam mit 23 Grand-Slam-Titeln dekoriert, neigten ihr Haupt vor Roger Federer.
Titel und 1000. Sieg für Roger Federer
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Mit seinem 1000. Sieg auf der ATP-Tour gewann der Maestro aus der Schweiz nicht nur seinen 83. Titel bei den Profis, Federer zog mit dem 6:4, 6:7 (2:7), 6:4 über Milos Raonic auch in einen exklusiven Zirkel ein.
Mehr als 1000 Siege auf höchstem ATP-Level haben bislang außer Federer nur Ivan Lendl (1071) und Jimmy Connors (1253) geschafft.
Federer wendet sich an Laver
"Kein Zweifel. Das ist ein spezieller Moment", sagte Federer gerührt, während er sich an Laver und Emerson wandte: "Ich habe über die Jahre so viel gespielt, aber dieser Sieg vor Euren Augen bedeutet mir so viel. Dieses Match werde ich bestimmt nicht mehr vergessen."
Seinen ersten Sieg auf der ATP-Tour hatte Federer im September 1998 mit 17 Jahren gegen den Franzosen Guillaume Raoux gefeiert. Seitdem ist so manches Jubiläum an ihm vorbeigezogen.
"Alle diese Zahlen haben mich nicht interessiert, aber die 1000 ist mir wichtig. Das ist solch eine große Zahl, es dauert alleine ganz schön lange, bis man bis 1000 gezählt hat", sagte Federer.
Raonic lobt nimmermüden Federer
Der 1000. Sieg in seiner 1227. Begegnung war hart erkämpft, doch nach 2:13 Stunden triumphierte der 33 Jahre alte Federer erneut über einen Spieler der nächsten Generation.
"Das ist ein Meilenstein - selbst für Roger", lobte der Kanadier Raonic seinen nimmermüden Kontrahenten, der auch bei den Australian Open in Melbourne (ab 19. Januar) zu den Top-Favoriten auf den Titel zählt.
Federer stoppt nächste Generation
Während seine langjährigen Rivalen Rafael Nadal und Novak Djokovic in Doha/Katar früh strauchelten, nahm Federer Down Under selbst die höchsten Hürden.
Im Halbfinale am Samstag hatte er Grigor Dimitrow 6:2, 6:2 abgefertigt. Im Endspiel wehrte er den Angriff des Aufschlagriesen Raonic ab.
Beide Spieler werden längst als zukünftige Grand-Slam-Sieger gehandelt, doch anscheinend müssen sie sich gedulden, bis Federer irgendwann abtritt.
Raonic mit starkem Tiebreak
Doch dieser Tag liegt weit entfernt, im Endspiel von Brisbane stellte der vierfache Familienvater neben seinem großem spielerischem Vermögen auch seine Gier nach Siegen unter Beweis.
Nachdem Raonic im Tiebreak des zweiten Satzes sieben Punkte in Serie gelungen waren, rappelte sich Federer auf und stemmte sich mit Raffinesse und Kampfgeist gegen das Schlaggewitter des 1,96 m großen Hünen.
Federer jagt Lendl
In dieser Form ist sein 18. Grand-Slam-Titel nur noch eine Frage der Zeit. Und auch Lendls Rang in den Statistikbüchern der ATP dürfte bald wackeln.
Noch 71 Einzelsiege und elf Turniererfolge fehlen Federer zum gebürtigen Tschechoslowaken. Connors liegt mit 109 Turniersiegen noch ein Stück weit entfernt.
Bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016, das hat Federer angekündigt, will er mindestens spielen. Bei seinem 1000. Sieg hat er gezeigt, dass sein Triumphzug auch noch deutlich länger dauern kann.