Lokalmatadorin Laura Siegemund hat bei ihrem Heimspiel für eine weitere Überraschung gesorgt und steht zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale des WTA-Turniers in Stuttgart.
Siegemund macht Halbfinale perfekt
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Die Finalistin von 2016 zeigte beim 7:6 (7:3), 5:7, 6:3 in 3:10 Stunden gegen die an Position zwei gesetzte Karolina Pliskova (Tschechien) erneut eine imponierende Vorstellung.
Siegemund wehrt zwei Satzbälle ab
"Ich bin sehr stolz, denn ich hatte einen Mega-Druck. Es hat richtig Bock gemacht zu spielen", sagte Siegemund: "Es war großartiges Tennis, was wir beide gezeigt haben."
Siegemund, die im ersten Durchgang beim Stand von 2:5 zwei Satzbälle abwehrte, ist nach dem überraschenden Achtelfinal-K.o. von Titelverteidigerin Angelique Kerber die einzig verbliebene deutsche Starterin im Feld.
"Für gute Leistungen muss ich mich wohlfühlen. Und hier geht es mir besser als bei jedem anderen Turnier", sagte Siegemund, die die 4500 Zuschauer immer wieder zu Begeisterungsstürmen hinriss.
Halbfinals am Samstag
Die Weltranglisten-49. Siegemund trifft am Samstag (18.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) entweder auf Simona Halep (Rumänien/Nr. 4), die sich mit 6:3, 6:1 gegen Anastasija Sevastova (Lettland) durchsetzte.
Im anderen Vorschlussrundenduell stehen sich ab 14.00 Uhr Maria Scharapowa (Russland) und Kerber-Bezwingerin Kristina Mladenovic (Frankreich) gegenüber.
Fünfter Erfolg gegen Top-Ten-Spielerin
Die 29-jährige Siegemund war dank einer Wildcard ins Hauptfeld des mit 710.900 Dollar dotierten Sandplatzevents gerutscht.
Der Erfolg gegen US-Open-Finalistin Pliskova war ihr insgesamt fünfter Erfolg gegen eine Top-Ten-Spielerin in Stuttgart. Siegemund entzauberte ihre Gegnerin mit ihrem variantenreichen Spiel und den gefürchteten Stopps.
Bei ihrem Lieblingsturnier überlässt sie in diesen Tagen außerdem nichts dem Zufall. Wie im letzten Jahr schläft Siegemund auch diesmal nicht in ihrer nahegelegenen Wohnung, sondern verbringt die Nächte im Hotel.
2016 hatte Siegemund als erste Qualifikantin überhaupt überraschend das Endspiel ihres Heimspiels erreicht. Dort hatte sie gegen Angelique Kerber (Kiel) verloren. Die topgesetzte Titelverteidigerin war am Donnerstag im Achtelfinale an Mladenovic gescheitert (2:6, 5:7).