Die enttäuschende Leistung beim Pokalaus in München war das eine, die öffentliche Schelte das andere.
Trainer-Kritik: Muss Meyer gehen?
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"Max Meyer ist Nationalspieler und hat einen hohen Anspruch an sich selbst. In der ersten Hälfte hat er sechs Zweikämpfe geführt und einen gewonnen. Die Zahlen sprechen dann für sich. Da brauche ich nichts dazu sagen", fauchte Schalkes Trainer Markus Weinzierl nach dem 0:3 bei Sky.
Zuvor hatte der 21-Jährige das dritte Gegentor mit einem fatalen Fehlpass eingeleitet, nach der Halbzeit spielte Daniel Caligiuri für den Nationalspieler.
Nur ein Startelfeinsatz 2017
Der Platz auf der Ersatzbank ist in diesem Jahr nichts Neues für Meyer, die Winterzugänge Caligiuri und Guido Burgstaller haben meist die Nase vorne. Lediglich am 17. Spieltag (1:0 gegen Ingolstadt) kam er 2017 in der Bundesliga von Beginn an zum Einsatz, hinzu kommen drei Einwechslungen.
Dabei wird es vorerst wohl bleiben - der schwache Auftritt im DFB-Pokal rechtfertigt Weinzierls Watschn. In dessen 3-5-2-System exisitiert Meyers Lieblingsposition, die Zehn, nicht. Vielmehr muss der Regisseur im Sturm oder als hängende Spitze ran.
Die unbefriedigende Situation wirft umgehend Fragen nach der sportlichen Zukunft Meyers aus. 2018 läuft der Vertrag des Top-Talents aus, nur noch in diesem Sommer könnte Schalke eine adäquate Ablöse einspielen. Interessenten gibt es trotz der schwachen Saison (2016/17: 1 Tor, 2 Assists) genug, vor allem das Ausland lockt.
Zahlreiche Verträge laufen aus
Meyer ist nicht der Einzige, der Schalke im Sommer verlassen könnte: Die Leih-Verträge von Holger Badstuber, Yevhen Konoplyanka und (dem derzeit verletzten) Abdul-Rahman Baba enden.
Zudem hat es Manager Christian Heidel bislang nicht geschafft, die auslaufenden Kontrakte von Eric-Maxim Choupo-Moting und Sead Kolasinac zu verlängern. Auch Starstürmer Klaas-Jan Huntelaar sowie Ex-Nationalspieler Dennis Aogo sind nur noch bis zum 30. Juni gebunden.
In der Liga stehen die Königsblauen auf Platz 12, die Europa-League-Ränge sind satte acht Punkte entfernt. Ohne die Perspektive Europacup würden auch andere Leistungsträger wie Leon Goretzka (Vertrag bis 2018) ihre Zukunft überdenken.
Schalke droht nach dem Umbruch im Sommer schon ein Jahr später die nächste Kaderumwälzung.