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"DNP Rest": NBA-Revolution nach Zoff um Spielplan und Pausen der Stars?

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"DNP Rest": NBA-Revolution nach Zoff um Spielplan und Pausen der Stars?

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Das größte Problem der NBA

Die Ruhepausen für Superstars sind das Streitthema Nummer eins in der NBA. Die Debatte könnte schon bald Auswirkungen auf den Spielplan haben.
Cleveland Cavaliers v Los Angeles Lakers
Cleveland Cavaliers v Los Angeles Lakers
© Getty Images
Michael Prieler
Michael Prieler
von Michael Prieler

NBA-Commissioner Adam Silver nennt es das "drängendste Problem" der NBA. LeBron James kann die Aufregung nicht verstehen. Die Fans fühlen sich hintergegangen. Und die TV-Stationen schlagen Alarm.

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Die vorsorglichen Regenerationspausen für Superstars, bekannt als "DNP Rest" ("Did not play, rest"), haben die NBA in dieser Saison wie kein anderes Thema in Atem gehalten. Und die Debatte hat nun möglicherweise Folgen für den Spielplan.

Traditionell umfasst die reguläre Saison in der besten Basketball-Liga der Welt 82 Spiele. Dieses Mammutprogramm nehmen indes die wenigsten NBA-Spieler komplett auf sich - und es werden immer weniger.

Nur fünf Spieler starten in 82 Spielen

In der abgelaufenen Regular Season standen in Marcin Gortat (Washington Wizards), Jeff Teague (Indiana Pacers), Gorgui Dieng, Karl-Anthony Towns und Andrew Wiggins (alle Minnesota Timberwolves) gerade einmal fünf Spieler bei allen 82 Spielen in der Startformation ihrer Teams.

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Zum Vergleich: In der Saison 1999/2000 waren es noch 27 gewesen - und damit immerhin fast ein Spieler pro Team.

Diese Tendenz hat vor allem drei beklagenswerte Konsequenzen: Wichtige Entscheidungen wie der Kampf um die Playoffs werden, wie zuletzt beim Sieg der Miami Heat gegen die dezimierten Cleveland Cavaliers, verzerrt.

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Kracherduelle, die TV-Sender landesweit als Spitzenspiele angepriesen haben, werden zu Mogelpackungen. Und die Fans in der Halle, die für viel Geld Tickets erstanden haben, bekommen ihre Idole nur im Trainings- oder gar Designeranzug zu Gesicht.

LeBron James: Debatte "heuchlerisch"

Doch bei allen unangenehmen Begleiterscheinungen sind die Entscheidungen der Coaches, ihren Superstars in der Marathonsaison der NBA Verschnaufpausen zu gönnen, aus sportlicher Sicht nur allzu nachvollziehbar.

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Denn gerade für die Top-Teams beginnt die Saison eben erst mit den Playoffs (LIVE im TV auf SPORT1 US und im LIVESTREAM sowie im LIVESTREAM auf DAZN) Mitte April so richtig. Ein Sieg mehr oder weniger schadet der Saisonbilanz und erst recht der Qualifikation für die Postseason meist nicht wirklich. Ein verletzter Superstar schmerzt in den Playoffs dagegen umso mehr.

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Der viermalige MVP LeBron James äußert deswegen nicht nur Unverständnis für die Debatte, er bezeichnet sie sogar als "heuchlerisch".

"Nur weil ich ein paar Spiele draußen sitze, wird das jetzt zum Problem?", fragte er auf dem Höhepunkt der Diskussionen in eine Journalistenrunde. "Wenn jemand anderes aussetzt, wird kurz darüber gesprochen und dann hat es sich schnell erledigt."

Spurs-Coach Popovich erfindet "DNP Old"

Die Argumente sind nur schwer von der Hand zu weisen. In seiner Karriere pausierte "King James" bislang 21 Mal aus anderen als Verletzungsgründen - und das bei weit mehr als 1.000 Regular-Season-Spielen in 14 Jahren.

Als San Antonios Trainer-Legende Gregg Popovich vor Jahren damit anfing, seine Superstars um Tim Duncan, Manu Ginobili und Tony Parker zu schonen und sich teilweise nicht einmal die Mühe machte, einen Vorwand anzugeben, sondern einfach "DNP Old", also "Pause aus Altersgründen", in den Spielbericht eintragen ließ, wurde er zwar von der NBA bestraft, von der Öffentlichkeit aber als Genie gefeiert.

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Damals galt allerdings auch der 2014 unterzeichnete TV-Vertrag mit ESPN und TNT noch nicht, der der Liga für neun Spielzeiten astronomische 24 Milliarden Dollar einbringt und den Sendern im Gegenzug exklusive und landesweite Übertragungsrechte für Topspiele garantiert.

Auch Konkurrent Kevin Durant sprang James zur Seite und führte das Beispiel der Phoenix Suns an: "Tyson Chandler musste bis zum Saisonenende aussetzen, nicht weil er, sondern weil die Franchise das wollte. Aber darüber redet niemand. Es geht immer nur um die Star-Spieler."

Längere Saison für mehr Pausen

Wie könnte also eine Lösung des Konflikts aussehen? Eine Verkürzung der Saison scheint äußerst unrealistisch, auch wenn das Beispiel der NFL mit ihren 16 Saisonspielen eigentlich dazu ermuntern würde. Allerdings wollen die Team-Besitzer nicht auf ihre Einnahmen aus den Heimspielen verzichten und auch der Monster-TV-Vertrag ist auf 82 Saisonspiele ausgelegt.

Vielmehr setzte NBA-Commissioner Silver in einem Treffen mit den Eigentümern, in dem er empfindliche Strafen für geschonte Superstars androhte, durch, die Saison sogar noch auszudehnen.

Was zunächst wie ein Scherz klingt, soll tatsächlich für Besserung sorgen: Im Herbst 2017 beginnt die Spielzeit schon zehn bis zwölf Tage früher als gewohnt, um den Spielplan zu entzerren und den Superstars weniger Spiele an aufeinanderfolgenden Tagen zuzumuten.

Es könnte ein erster Schritt zur Entspannung der Lage sein.