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NBA: Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks im Interview

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NBA: Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks im Interview

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Nowitzki: Darum kein Hymnen-Protest

Dirk Nowitzki geht bei den Dallas Mavericks in seine 20. Saison. Bei SPORT1 spricht er über seine größten Momente und die aktuellen Entwicklungen in der NBA.
Dirk Nowitzki prägte die letzten 20 Jahre der NBA
Dirk Nowitzki prägte die letzten 20 Jahre der NBA
© Getty Images
Florian Pertsch
Florian Pertsch
von Florian Pertsch

Dirk Nowitzki ist in seine 20. Saison bei den Dallas Mavericks in der NBA gestartet. Als er 1999 in die USA ging, hätte damit wohl niemand gerechnet - am allerwenigsten er selbst. Jetzt soll er für seine überragende Karriere sogar eine Statue vor der Arena der Mavs bekommen.

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(Die NBA LIVE im TV auf SPORT1 US)

Bei SPORT1 spricht Nowitzki über seine größten Momente in 20 Jahren NBA sowie über Super-Teams, das mögliche neue Playoff-Format und Protestaktionen im US-Sport.

SPORT1: Nach 20 Jahren NBA: Woran erinnern Sie sich - abgesehen von der Meisterschaft - am liebsten?  

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Dirk Nowitzki: Mein erstes Jahr werde ich nie vergessen, mein erstes NBA-Spiel gegen die Seattle SuperSonics mit meinem Landsmann Detlef Schrempf, das schlechteste Spiel meiner Karriere. Ein Highlight war sicherlich 2002 das erste Mal All-Star zu werden. Als Kind bin ich mit 12, 13 Jahren jedes Jahr nachts aufgestanden, um das All-Star-Spiel zu sehen. Dann mit meinem besten Kumpel Steve Nash auch dabei zu sein, war ein Wahnsinnserlebnis. Außerdem in der Liste der besten Punktesammler dabei zu sein. Wenn du dann die Top 10 erreichst, eine Legende nach der anderen überholst. Oder als ich die 30.000-Punkte-Marke überschritten habe, das war ein Riesenspektakel. Holger Geschwindner, meine Freunde und meine Familie saßen mit Tränen in den Augen auf der Tribüne. Solche Momente werde ich natürlich nie vergessen.

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SPORT1: Sie sollen für Ihre überragende Karriere mit einer Statue vor der Arena der Dallas Mavericks geehrt werden. Was empfinden Sie? 

Nowitzki: Es wäre natürlich eine Riesenehre, wenn da was kommen würde. Ich weiß noch, wie ich damals mit zwanzig Jahren in die USA gekommen bin, völlig grün hinter den Ohren. Ich habe gar nicht gewusst, ob ich mich in der Liga überhaupt durchsetzen werde. Ich dachte eher, vielleicht gehe ich nach dem ersten Jahr zurück nach Europa. Es war sehr schwer. Und 18 Jahre später sitze ich hier und kriege vielleicht eine Statue, das wäre eine tolle Sache.

(Alles zur NBA und Nowitzki in Fastbreak am Donnerstag, 18 Uhr im TV auf SPORT1)

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SPORT1: Wenn Sie mitreden dürften, wie würde Ihre Statue vor der Mavs-Halle aussehen?

Nowitzki: Ich schätze, es kann eigentlich nur der einbeinige Wurf sein. Den habe ich so oft gebracht, gerade auch in den Playoffs der Meistersaison 2011.

SPORT1: Noch spielen Sie. Dallas hat sich mit Dennis Smith Jr. einen richtig starken Rookie geangelt. Was ist diese Saison für Dallas drin?

Nowitzki: Ich glaube, dass wir einen tieferen Kader haben als letztes Jahr. Wir sind auf allen Positionen doppelt besetzt. Wenn alle gesund bleiben, haben wir eine Chance auf die Playoffs. Dennis ist ein Spieler, der extrem viel Spaß machen kann. So einen explosiven Guard habe ich selten gesehen. Und er ist erst 19 Jahre alt, hat noch großes Verbesserungspotenzial.

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SPORT1: Ist es der stärkste Westen aller Zeiten?

Nowitzki: Ich bin ja schon lange dabei, in der Western Conference war es schon immer so, dass jedes Spiel hart umkämpft ist. Mit tollen Mannschaften, auch schon im letzten Jahr. Aber dieses Jahr sind die vier bis fünf Topteams schon ziemlich stark. Danach gibt es drei, vier Plätze, auf denen es eng zugeht Richtung Playoffs. Ich hoffe, dass wir eine dieser Mannschaften sind.

SPORT1: Was sagen Sie zum Trend zu Super-Teams?

Nowitzki: Ich habe schon letztes Jahr nach den Playoffs gesagt, dass es für die Liga nicht gut sein kann, wenn sich beispielsweise die Golden State Warriors ohne Niederlage von Runde zu Runde spielen. Die Finalserie war dann wiederum wahnsinnig gut. Die Geschwindigkeit, wie viele Würfe genommen wurden. Die Finals waren es absolut wert, das gebe ich zu. Dafür verlieren aber die Regular Season und die ersten Playoff-Runden etwas an Wert.

SPORT1: Um die Spannung zu erhöhen, diskutiert die NBA ein neues Playoff-Format. Dann würden die 16 absolut besten Teams gegeneinander spielen, statt wie bisher die acht besten Mannschaften jeder Conference.

Nowitzki: Ich fände es toll. Das Problem ist, dass Amerika so groß ist und du nicht wie in Deutschland im Flieger schnell überall sein kannst, sondern lange Anreisezeiten hast. Von daher ist es schwer zu realisieren. Aber für mich ist das der einzig richtige Weg, dass die wirklich besten 16 Mannschaften die Playoffs spielen.

SPORT1: Was sagen Sie zu dem seit dieser Saison gültigen neuen Allstar-Modus?

Nowitzki: Ich bin eher für die alte Variante. Der Trend in den letzten zehn Jahren war eher, ohne Verteidigung zu spielen und per Lob spektakuläre Aktionen einzuleiten. Das war ziemlich uninteressant für die Fans. Zu Jordan-Zeiten wollte noch der Osten unbedingt gegen den Westen gewinnen und umgekehrt auch. Das ist nicht mehr der Fall gewesen, da wollte die NBA einmal was neues probieren. Aber ob das wirklich etwas verändert, werden wir sehen.  

SPORT1: Andere Spieler tobten sich in der Offseason in den sozialen Medien aus, Carmelo Anthony zeigte sich bei nächtlichem Training in Brooklyn, LeBron James ließ die Muskeln spielen. Wie nutzen Sie Facebook, Twitter und Co.?

Nowitzki: Ich versuche, soziale Medien mehr als Spaß zu sehen. Ich poste keine Dinge, die ernst sind. Und zu zeigen, wie ich mir ein Sandwich hole, das ist mir zu langweilig. Wenn ich etwas Witziges habe, teile ich das, auch um mit den Fans zu kommunizieren. Es kommt aber auch mal vor, dass ich zwei Wochen keinen Tweet veröffentliche.

SPORT1: In letzter Zeit gab es häufig öffentliche Protestaktionen im US-Sport gegen Rassismus und Polizeigewalt, auch in der NBA. Wurde teamintern diskutiert, wie Dallas mit dem Thema umgeht?

Nowitzki: Wir haben uns zusammengesetzt mit allen Spielern, dem Trainerstab und dem Management und haben überlegt, was wir machen können. Jeder konnte seine Meinung äußern, letztendlich sind wir zu der gemeinsamen Entscheidung gekommen, dass wir nicht während der Hymne irgendeine Aktion machen. Es gibt viele andere Möglichkeiten, Statements abzugeben. Zum Beispiel mit T-Shirts oder ähnlichen Dingen. Wir wollen aktiver werden und für Gleichberechtigung eintreten, aber die Hymne erschien uns der falsche Moment dafür.

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