Joel Embiid ist zurück - und wie!
Embiid überragt beim Comeback
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Nach einer Fraktur der Augenhöhle und zehn verpassten Spielen feierte der Center der Philadelphia 76ers in Spiel 3 der Playoff-Serie gegen die Miami Heat seine Post-Season-Premiere und überragte beim 128:108-Erfolg des dreimaligen Meisters mit 23 Punkten und drei verwandelten Dreiern bei vier Versuchen.
Philadelphia führt die Serie durch den Erfolg wieder mit 2:1 an, nachdem sie im Spiel zuvor den Ausgleich kassiert hatten.
Und das, obwohl ihn die Gesichtsmaske, die er zum Schutz nach seiner Verletzung tragen musste, nach eigenen Angaben massiv behinderte und sein Einsatz noch am Morgen eher unwahrscheinlich war: "Es war sehr nervig", schimpfte Embiid.
"Ich musste mich durchkämpfen"
"Ich bin so stolz darauf, was er geleistet hat", schwärmte 76ers-Coach Brett Brown nach der Partie bei ESPN.
"Aber es war die einzige Möglichkeit, wie ich spielen konnte. Ich musste mich durchkämpfen und habe es getan."
Immer wieder nahm der Kameruner während des Spiels die Maske ab, stellte sie neu ein. Besonders fies: Als Embiid während des Spiels seinen Schutz verlor, trat Miamis Justise Winslow darauf und versuchte sie danach mit den Händen zu zerbrechen.
Doch der Schutz hielt und der Mann des Abends scherzte später: "Sie wissen vielleicht nicht, dass ich 50 von diesen Dingern habe. Ich werde zu ihrem Alptraum."
Zoff um Layups
In der Endphase wurde es dann hitzig, obwohl das Spiel schon längst entschieden war. Dario Saric versuchte vier Sekunden vor Schluss noch einen Layup - trotz 19 Punkten Führung. Miamis Kelly Olynyk blockte den Versuch, denn die Heat waren nicht begeistert. Philly hätte ihrer Meinung nach einfach die Uhr runterlaufen lassen sollen.
Saric' Aktion war eine Retourkutsche Goran Dragic' Layup in Spiel 2 trotz klarer Heat-Führung. "Ich wäre gerne da gewesen, denn das hat mich ziemlich sauer gemacht", sagte Embiid und bestätigte die bewusste Provokation durch Saric indirekt: "Es ist immer gut, ein Team richtig abzuschießen. Wir waren mit 18 oder 20 vorne, es ist gut, auf 22 wegzugehen. Wir sind nicht hier, um Freunde zu finden, sondern Playoff-Serien zu gewinnen."
Simmons stark
Unterstützung erhielt Embiid von Super-Rookie Ben Simmons, der mit 19 Punkten und zwölf Rebounds ein Double-Double auflegte. Auch Dario Saric und Marco Belinelli erwischten mit je 21 Punkten einen Sahnetag.
Auf Seiten der Heat hielten lediglich Goran Dragic (23 Punkte, acht Assists) und Winslow (19 Punkte, zehn Rebounds) dagegen. (SERVICE: Spielplan und Ergebnisse)