Das lange Warten für die Fans der Houston Rockets geht weiter.
Rockets in der Zwickmühle gefangen
Nach dem erneuten Playoff-Aus gegen die Golden State Warriors datiert die letzte Championship der Texaner weiterhin von 1995, damals mit Center-Star Hakeem Olajuwon.
Dabei schienen die Vorzeichen diesmal günstig. Im Vergleich zum Vorjahres-Duell mit den Warriors wirkte auf Seiten der Rockets in den entscheidenden Spielen Point Guard Chris Paul mit.
Bei Golden State verletzte sich Kevin Durant im fünften Spiel an der Wade und verpasste die sechste Partie komplett. DaMarcus Cousins konnte in der Serie überhaupt nicht mitwirken. Außerdem erwischte Stephen Curry einen historisch schlechten Start und blieb in der ersten Halbzeit ohne Punkte - dies war ihm in 102 Playoff-Spielen zuvor noch nie passiert.
Trotzdem stand es zur Halbzeit nur Unentschieden. Am Ende flogen die Rockets zum vierten Mal in fünf Jahren gegen die Warriors aus den Playoffs. Die historische Saison von James Harden wird wohl zu einer Randnotiz verkommen.
Was bleibt, sind Fragezeichen und Durchhalteparolen.
Rockets-Besitzer nach Aus sauer: "Inakzeptabel"
"Sie haben uns vor unserem Publikum in den Arsch getreten. Sie haben uns mit zehn Punkten geschlagen. Das ist inakzeptabel", gab ein frustrierter Rockets-Besitzer Tilman Fertitta zu Protokoll.
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Anschließend richtete er aber den Blick nach vorne. "Unsere Zeit wird kommen. James (Harden, d. Red.) wird im August 30 Jahre alt. Hakeem gewann seine erste Meisterschaft im Alter von 31 Jahren. Ich verspreche, dass wir einige Meisterschaften mit Harden gewinnen werden, weil wir nicht nur herumsitzen werden", meinte Fertitta.
Er ergänzte: "Wir werden eine starke Offseason haben und werden alles dafür tun, um ein besseres Team zu werden." Worte, die Veränderungen im Kader nicht ausschließen.
Doch zum einen ist ihr Spielraum begrenzt, zum anderen macht der letzte Sommer nicht unbedingt Hoffnung.
Houston sucht Verstärkungen - aber wie?
Vor dem Saisonstart gab Houston mit Trevor Ariza und Luc Mbah a Moute zwei wichtige Bausteine - auch für die defensive Stabilität ihres Rosters - aus der Hand. Gleichzeitig misslang das Experiment mit Carmelo Anthony völlig.
"Melo" lief nur zehn Mal für die Rockets auf, ehe das unrühmliche Kapitel vorzeitig beendet wurde.
Durch die langfristigen und hochdotierten Verträge von Harden und Paul sind die Texaner auch finanziell limitiert. Besonders beim bereits 34 Jahre alten Paul, der in den kommenden zwei Jahren zusammengerechnet etwa 80 Millionen Dollar einsackt, könnte sich der Vertrag noch als Eigentor erweisen.
Lediglich eine Midlevel-Exception über 5,7 Millionen Euro haben die Rockets noch zur Verfügung - zu wenig, um den Kader durch Free Agents tiefgreifend zu verändern. "Ich liebe alle fünf Spieler meiner Starting Five, aber wenn wir das Team besser machen können, werden wir das tun", scheut sich Fertitta auch nicht vor unpopulären Entscheidungen, die durch Trades Hilfe bringen könnten.
Harden wartet noch immer auf die Meisterschaft
Auch die Strategie der Rockets um General Manager Daryl Morey, der auf Statistiken setzt und deswegen die Devise ausgab, Würfe aus der Mitteldistanz zu eliminieren, muss mit Kritik leben. "Hört auf damit, euch von Nerds sagen zu lassen, wie man Basketball spielt", schrieb Ex-Warriors-Spieler David West bei Twitter.
Bei allen Misserfolgen - und das ist ein Aus im Conference Halbfinale für die Rockets - stehen auch die Superstars im Mittelpunkt. James Harden versuchte mit 34,8 Punkten im Schnitt - trotz eines Blut-Auges - viel, konnte aber dennoch nicht genügend Last schultern, um sich und der Stadt den Titeltraum zu erfüllen.
Fest steht, in der aktuellen Konstellation sind die Rockets - trotz Harden - mehrfach gescheitert. Es braucht Veränderungen, das hat man auch in Texas erkannt.
Coach Mike D'Antoni sprach Klartext: "Diese Pleite hinterlässt Spuren. Diesmal kommt man nicht einfach darüber hinweg."