"Aktuell ist Kawhi Leonard ein besserer Spieler als LeBron. Er macht alles besser." Diese kürzlich getätigte Aussage von NBA-Legende Charles Barkley über die beiden aktuellen Superstars sorgt für Wirbel.
Leonard wirklich besser als LeBron?
Über Jahre hinweg war LeBron die dominierende Figur auf der Position des Small Forwards. Doch als der 34-Jährige in der vergangenen Saison mit den Lakers eine desaströse Saison hinlegte und schlussendlich sogar die Playoffs verpasste, trat Leonard, gut sechs Jahre jünger als LeBron, ins Rampenlicht.
"The Claw", so Leonards Spitzname, katapultierte die Toronto Raptors als unumstrittener Anführer zum ersten Titel der Franchise-Geschichte. Im Sommer schloss sich Leonard in einem spektakulären Move den Los Angeles Clippers an und rückte damit auch geografisch näher an "King James" heran.
Im Saisoneröffnungsspiel zwischen Leonards Clippers und LeBrons Lakers trumpfte ersterer auf. 30 Punkte in 32 Minuten und zehn von 19 Würfe verwandelte er.
LeBron und Kawhi mit unterschiedlichen Voraussetzungen
LeBrons Zahlen lesen sich da schon etwas anders: 18 Punkte in 36 Minuten und nur sieben von 19 Würfen fanden den Weg durch die Reuse. Liegt Barkley also mit seiner Meinung richtig? Für den Moment mag der 56-Jährige Recht haben, jedoch müssen die unterschiedlichen Voraussetzungen der beiden Superstars berücksichtigt werden.
Während sich Leonard mit 28 Jahren in der Blüte seiner Schaffenskraft befindet, ist LeBron bereits eher am Ende seines Zenits angekommen. Es wäre also fairer, beide im selben Alter miteinander zu vergleichen. Nimmt man also die Statistiken beider Superstars mit 27 Jahren, sehen die Zahlen ähnlich aus - wobei sich in einer Kategorie ein signifikanter Vorteil für James ergibt.
LeBron, in der Saison 2011/12 bei den Miami Heat unter Vertrag, legte in 62 Einsätzen der regulären Saison 27,1 Punkte 7,9 Rebounds und 6,2 Assists im Schnitt auf. Leonard kam in 60 Spielen für die Raptors auf 26,6 Punkte, 7,3 Rebounds und 3,3 Assists.
In den Playoffs steigerte Leonard sein Scoring auf 30,5 Punkte pro Partie und schnappte sich 9,1 Rebounds im Schnitt. Lohn war der erste Titel für Toronto. Bei den Heat, die in jenem Jahr ebenfalls den Titel holten, kam LeBron in den Playoffs auf 30,3 Punkte und 9,7 Rebounds im Schnitt. Von einem Vorteil für Leonard ist angesichts der Zahlen nichts mehr zu sehen.
Leonards Clippers eingespielter
Aktuell profitiert Leonard, neben seinem Alter, auch von den unterschiedlichen Voraussetzungen der beiden Los-Angeles-Teams. Die Clippers verfügen auch mit Leonard über einen relativ eingespielten Kern, während die Lakers nach der enttäuschenden Vorsaison kaum einen Stein auf dem anderen gelassen haben.
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Das Zusammenspiel mit Co-Star Anthony Davis und den weiteren Teamkollegen muss erst noch zusammenwachsen. Da sind Startschwierigkeiten, auch vom Superstar, nicht unüblich. Der weitere Saisonverlauf wird zeigen, inwiefern LeBron mit seinem sechs Jahre jüngeren Rivalen konkurrieren kann. Und sollte "King James" am Ende die Meistertrophäe in seinen Händen halten, wird ihm der Vergleich mit Leonard herzlich egal sein.
Barkley mag also beim Blick auf den Moment Recht haben, doch die Meriten von James machen ihn zu einem der besten aller Zeiten, ein Status, den sich Leonard erst noch erkämpfen muss.
Mit seinen aktuellen Leistungen ist er aber auf dem besten Weg dorthin.