Die NBA trägt nach dem Tod von Kobe Bryant noch immer Trauer. Wegbegleiter und Legenden erinnern sich an besondere Erlebnisse mit dem Superstar - und haben dabei erstaunliche Geschichten zu erzählen.
Bryant wollte die Lakers verlassen
Bei einer Sondersendung zu Ehren des verstorbenen Superstars hat der einstige Lakers-General-Manager Jerry West nun enthüllt, dass die "Black Mamba" einst fast zum Lokalrivalen Los Angeles Clippers gewechselt wäre.
Bryant tot - "traurigster Tag meines Lebens"
Ein emotionaler West blickte in der Sendung von TNT aus dem Staples Center auf den tragischen Sonntag zurück, an dem Bryant bei einem Hubschrauberabsturz sein Leben verlor, und bezeichnete dies als "den traurigsten Tag meines Lebens. Ich habe einen Bruder in Korea verloren. Das ist das Einzige, was für mich vergleichbar ist".
Der 81-Jährige, dessen Silhouette auf dem NBA-Logo zu sehen ist, war von 1982 bis 2001 General Manager der Lakers und war in dieser Funktion auch der Baumeister der legendären Ära um Shaquille O'Neal und Bryant in der Stadt der Engel. Von 2000 bis 2002 holte das Superstar-Team drei Titel in Serie.
Selbst nach seinem Aus bei den Lakers blieb West vor allem mit Bryant eng verbunden. "Niemand weiß, was für vertrauliche Gespräche ich mit ihm hatte. Niemand weiß das", erzählte er: "Selbst die Leute aus seinem engen Umfeld, sie wissen nicht, worüber wir gesprochen haben."
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2004 wechselte Kobe fast zu den Clippers
Ohne diese vertraulichen Gespräche wäre es 2004 womöglich zu einem echten Hammer gekommen: Kobe Bryant verlässt die Los Angeles Lakers und wechselt zu den Clippers!
Wie West erzählte, war es in jenem Sommer fast so weit. "Ich erinnere mich, als er kurz davor war, die Lakers zu verlassen und ich das nie wirklich jemandem erzählt habe", berichtete West, von 2002 bis 2007 GM bei den Memphis Grizzlies: "Er wollte bei den Clippers unterschreiben. Und ich sagte ihm: 'Kobe, unter keinen Umständen kannst du das machen!'"
"Du kannst nicht bei den Clippers spielen"
L.A. hatte seinerzeit die Finals sensationell gegen die Detroit Pistons verloren, die Fehde zwischen Shaq und Kobe war auf ihrem Höhepunkt.
"Er war sauer auf jeden bei den Lakers, den Besitzer, alle anderen. Doch ich sagte ihm: 'Du kannst nicht bei den Clippers spielen. Du kannst nicht für diesen Besitzer spielen (Donald Sterling, Anm. d. Red.) - Punkt.' Wir haben zweimal gesprochen. Als er angeblich den Clippers schon zugesagt hatte, sprachen wir noch ein letztes Mal", erzählte West.
Letzten Endes entschied sich Bryant dann doch gegen den Blockbuster-Wechsel, blieb seine gesamte Karriere bei den Lakers und holte noch zwei weitere NBA-Titel (2009 und 2010). L.A. tradete damals stattdessen O'Neal nach Miami.