"Es hat sich für mich angefühlt wie eine normale Woche", meinte Tom Brady nach seinem Wahnsinns-Comeback beim 33:13-Sieg der New England Patriots bei den Cleveland Browns.
Brady is back: Neue Show, neue Rekorde
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Doch diesen Satz kann man dem Superstar nicht ganz abnehmen. Denn nach einer vierwöchigen Sperre mit einer derartigen Demonstration zurückzukommen, lässt nicht einmal einen 39-jährigen NFL-Routinier und viermaligen Super-Bowl-Champion kalt.
Der Deflategate-Skandal habe Brady "sehr viel mehr getroffen, als er es irgendwen wissen lassen würde", hatte Aaron Shea, ehemaliger NFL-Spieler und guter Freund von Brady, vergangene Woche verkündet.
Brady egalisiert Moons Marke
Brady hat seinen Frust in Motivation umgewandelt, die ihn zu einer überragenden und geschichtsträchtigen Leistung befähigte.
Neben Warren Moon ist er der erste Akteur in der NFL seit 1970, dem im Alter von 39 Jahren in einer Partie über 400 Yards und drei Touchdowns gelangen - ein Comeback wie eine Mondlandung also. (SERVICE: SPORT1 erkärt die NFL-Begriffe)
Zwar hat der Gegner bislang noch keinen einzigen Sieg in der laufenden Saison eingefahren, dennoch beeindruckte Brady mit einem Start von Null auf Hundert. Es war sein erstes Pflichtspiel seit den Halbfinal-Playoffs gegen die Denver Broncos in der vergangenen Saison.
Dadurch stieg Brady auch zum Rekordspieler in der Geschichte der Patriots auf. Mit seiner nun 17. Saison als Starter löste er Steve Grogan ab.
Patriots mit beeindruckendem Offensiv-Potenzial
An der Seite ihres Anführers liefen auch bisher zumeist enttäuschende Akteure wie Rob Gronkowski zu besserer Form auf.
Mit dem Tight End sowie Martellus Bennett, Julian Edelman und Chris Hogan verfügen die Patriots über ein hochkarätiges Arsenal an Anspielstationen. Doch das Quartett war im bisherigen Saisonverlauf nicht adäquat eingesetzt worden.
Am deutlichsten wurden die Mängel im Offensivspiel des Meisters von 2015 am 4. Spieltag, als der Klub aus Foxborough gegen die Buffalo Bills eine peinliche 0:16-Pleite kassierte.
Zwar hatten die Pats zuvor alle drei Spiele gewonnen, die Passstatistiken des Brady-Comebacks waren jedoch nie erreicht worden.
Gegen die Browns standen bei New England insgesamt 501 Passyards zu Buche. In den ersten vier Spielen mit Jacoby Brissett und Jimmy Garoppolo auf der Quarterback-Position kam lediglich ein Durchschnitt von 346 Yards zustande.
"Ich will für die Stadt, ganz New England und meine Teamkollegen den besten Job machen. Mit den ganzen Spielern haben wir eine Menge zu bieten", sagte Brady.
Jubel wie Cam Newton
Zusätzlich zu seiner sportlichen Gala lieferte der dreimalige Super-Bowl-MVP auch eine Jubel-Show ab. Nach seinem Run zum First Down - eine für ihn eher ungewohnte Szene - ließ sich Brady zur typischen Jubel-Pose von Cam Newton hinreißen. Im Anschluss an die Partie hallten Brady-Sprechchöre durch das FirstEnergy Stadium in Cleveland.
Während der langen Auseinandersetzung mit der Liga erhielt Brady die nötige Unterstützung seines Umfelds, was er nach seiner glänzenden Rückkehr besonders würdigte. "Man braucht viel Support von seiner Familie und seinen Freunden, um so etwas zu leisten. Und natürlich von den Fans", betonte Brady.
Auch Ehefrau Gisele Bündchen und ihre beiden Töchter freuten sich über das Comeback. Die drei fieberten gemeinsam vor dem Fernseher und dokumentierten ihre Unterstützung bei Instagram.