Zwei Spiele, zwei Niederlagen - aber keine Spur von Panik: Die deutschen Volleyballer lassen sich auch von ihrem Fehlstart bei der Europameisterschaft (LIVE im TV auf SPORT1+) nicht aus der Bahn werfen.
Trotz Fehlstart: DVV will Medaille
"Es ist noch alles möglich", sagte Kapitän Lukas Kampa kämpferisch: "Jetzt haben wir noch drei Spiele, in denen wir den dritten Platz in der Gruppe holen können."
Selbst vom vor der EM forsch ausgerufenen Medaillenziel rückte der Kapitän trotz des Fehlstarts nicht ab: "Warum sollte ich das korrigieren?", fragte der Zuspieler selbstbewusst: "Wir haben immer noch dieses langfristige Ziel, ganz vorne mitzuspielen. Das ist möglich, und daran gibt es nix zu ändern. Daran müssen wir uns jetzt messen lassen." (Spielplan der Volleyball-EM)
Deutschland "mit dem Rücken zur Wand"
Tatsächlich steht die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes mit einem Punkt aus den ersten beiden Spielen zwar "mit dem Rücken zur Wand" (Mittelblocker Christian Fromm), hat aber dennoch alle Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale. "Es ist ein langes Turnier, und wir wollen im letzten Teil des Turniers ankommen. Wir haben uns verbessert, aber jetzt wollen und müssen wir auch gewinnen", sagte Bundestrainer Andrea Giani.
Mit den Außenseitern Österreich (Deutschland - Österreich, am Montag ab 17.30 Uhr im LIVETICKER), Slowakei (Mittwoch) und Spanien (Donnerstag, alle 17.30 Uhr) warten nach der Reise Richtung Antwerpen vermeintliche Pflichtaufgaben, ein Platz unter den ersten Vier der Gruppe B und die damit verbundene Qualifikation für die K.o.-Runde sind weiterhin absolut realistisch.
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Giani mit eindringlichem Appell
Nach der 0:3-Auftaktpleite gegen Serbien war die deutsche Mannschaft auch am Samstag im zweiten EM-Spiel gegen Co-Gastgeber Belgien zunächst erneut weit unter den eigenen Möglichkeiten geblieben. Erst ein eindringlicher Appell von Bundestrainer Giani brachte nach 0:2-Satzrückstand Besserung: "Nach dem zweiten Satz habe ich von meinen Spielern gefordert, dass sie alles, was bis dahin war, vergessen und von Null beginnen soll", sagte der 40-jährige Italiener.
Daraufhin steigerte sich sein Team deutlich und gewann die Sätze drei und vier souverän. Unter dem Strich stand nach fünf Durchgängen dennoch wie bei der Europameisterschaft 2015 die zweite Niederlage im zweiten Spiel - der Fehlstart war perfekt.
Grozer bleibt unter seinen Möglichkeiten
Die Schwächen in den Duellen mit den vermeintlich stärksten Gruppengegnern Serbien und Belgien waren unübersehbar. Im Auftaktspiel gegen Serbien "war die Abwehr nicht existent" (Kampa), im Angriff fehlte in beiden Partien über weite Strecken der Rhythmus.
Starangreifer Georg Grozer konnte dem deutschen Spiel nach dreimonatiger Pause noch nicht wie gewohnt seinen Stempel aufdrücken, zudem machten dem Vize-Europameister von 2017 Abstimmungsprobleme zu schaffen.
Gegen Belgien folgte nach dem ausgerufenen Neustart ein Schritt in die richtige Richtung. "Wir müssen in Antwerpen da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben", sagte Giani. Ansonsten könnte der Traum von einer Medaille bereits nach der Vorrunde ausgeträumt sein.