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Biathlon: Magdalena Neuner im exklusiven SPORT1-Interview

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Biathlon: Magdalena Neuner im exklusiven SPORT1-Interview

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Neuner: Dahlmeier wird die Beste

Biathlon-Legende Magdalena Neuner adelt bei SPORT1 ihre Nachfolgerin, traut Laura Dahlmeier sogar den Gesamtweltcup zu. Leichte Sorgen bereitet ihr dagegen Miriam Gössner.
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© Getty Images/dpa Picture-Alliance
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Andreas Kloo

Magdalena Neuner ist in Deutschland jedem Sportfan ein Begriff. Zwölf Goldmedaillen bei Biathlon-Weltmeisterschaften, dazu zweimal Gold bei Olympischen Spielen.

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Auch nach ihrem Rücktritt ist die Bayerin sehr präsent in der Öffentlichkeit. Nach ihrer Tätigkeit als TV-Expertin im Winter ist sie jetzt in einem neuen TV-Werbespot zu sehen.

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Bei dessen Präsentation hat sich SPORT1 mit der deutschen Ausnahme-Wintersportlerin unterhalten.

SPORT1: Frau Neuner, wie und wo haben Sie die Biathlon-WM verfolgt?

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Magdalena Neuner: Zu Hause vor dem Fernseher. Bis auf den Massenstart der Männer habe ich jedes Rennen gesehen.

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SPORT1: Am erfreulichsten aus deutscher Sicht waren die Auftritte Laura Dahlmeiers. Hat es Sie überrascht, dass sie tatsächlich in jedem Rennen eine Medaille holt?

Neuner: Wenn ich ehrlich bin, hat es mich nicht überrascht. Sie hat einfach nur das gezeigt, was sie schon den ganzen Winter über ausgezeichnet hat.

"Laura lässt sich von nichts beeindrucken"

SPORT1: Was zeichnet sie denn aus ?

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Neuner: Sie ist nervenstark, ist mittlerweile eine sehr gute Läuferin und kann auf der Schlussrunde noch mal richtig beißen. Und sie lässt sich von nichts beeindrucken. Da muss man echt sagen: Chapeau, was sie für eine WM hingelegt hat.

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SPORT1: Haben Sie ihr schon persönlich gratuliert?

Neuner: Ich habe ihr am letzten WM-Tag am Abend eine SMS geschrieben und gefragt, ob sie noch ordentlich feiert. Da hat sie geantwortet: "Nein, ich bin total kaputt. Ich bin nur noch müde und liege im Bett." Das zeigt auch, dass sie jetzt nicht abhebt. Das finde ich total sympathisch.

SPORT1: Laura Dahlmeier ist durch diese WM zu einem nationalen Sportstar geworden, das öffentliche Interesse wird beträchtlich zunehmen. Was können Sie ihr für diese Situation für Tipps geben?

Neuner: Ich muss ihr keine Tipps geben. Ich kenne Laura seit vielen Jahren. Sie ist eine sehr reife Person, dafür, dass sie erst 22 ist. Sie hat ein sehr gutes Elternhaus und Menschen, die sie wieder auf den Boden, in die Normalität holen. Das war für mich immer sehr wichtig. Laura wird weiter ihren eigenen Weg gehen. Sie will sich mit niemandem vergleichen lassen, sie wird weiterhin in ihre Berge gehen. Und sie wird sich nicht von Mikrofonen und Kameras beeindrucken lassen.

SPORT1: Auffällig in diesem Winter waren ihre häufigen Krankheiten. Wenn sie den Gesamt-Weltcup gewinnen will, ist das ein Problem. Wie kann sie das in den Griff kriegen?

Neuner: Ich sehe es nicht als Problem. Als Sportler hat man einfach wenig Zeit, Infekte richtig auszukurieren. Ich kenne das von mir selbst. In meiner Anfangszeit war ich oft krank. Das liegt daran, dass der Stress und die Belastung groß sind. Der Körper ist immer am Limit. Das wird mit den Trainingsjahren immer besser werden - und sie wird auch selbst immer mehr dafür tun, dass sie auch gesund bleibt.

Kandidatin für den Gesamtweltcup

SPORT1: Das heißt, sie wird in den nächsten Jahren auch Chancen auf den Gesamtweltcup haben?

Neuner: Sie ist auf jeden Fall eine Kandidatin. Mit Gabriela Soukalova kann sie definitiv mithalten, das hat man ja gesehen. Also warum soll nicht die Laura den Gesamtweltcup gewinnen?

SPORT1: Ihre zweite frühere Trainingspartnerin Miriam Gössner ist weiterhin das Sorgenkind. Muss man Angst haben, dass sie irgendwann aufgibt?

Neuner: Sie wird sich sicherlich Gedanken machen, wie sie weitermacht, was sie ändert oder nicht ändert. Dass sie aufhört, kann ich mir nicht vorstellen, dafür liebt sie diesen Sport noch zu sehr. Sie muss ihren Kopf in den Griff kriegen. Sie hat am Schießstand massive Probleme, mit dem Druck fertig zu werden. Ich hab mir das auch über die Jahre erarbeiten müssen. Anfangs war ich auch ein Sorgenkind beim Schießen. Aber sie ist ehrgeizig und wird sich jetzt nicht auf die faule Haut legen.