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Biathlon-WM 2017: So tickt Topfavorit Martin Fourcade

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Biathlon-WM 2017: So tickt Topfavorit Martin Fourcade

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Fourcade: Warum ihm Gold nicht wichtig ist

Martin Fourcade dominiert den Biathlonsport seit Jahren, auch bei der WM in Hochfilzen ist er Topfavorit. Doch wie sieht sein Privatleben aus? SPORT1 traf den Dominator.
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© SPORT1-Grafik: Imago/ iStock
von Andreas Kloo, Stefan Kumberger

Es wirkt fast schon überirdisch, was Martin Fourcade in den letzten Jahren im Biathlon geleistet hat. Wie eine Maschine reiht er Erfolg an Erfolg, feiert einen Sieg nach dem anderen - 57 sind es mittlerweile im Weltcup.

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Zehn Goldmedaillen hat der 28-Jährige schon bei Weltmeisterschaften gewonnen, bei der WM in Hochfilzen sollen ab Donnerstag weitere hinzukommen (Infos und Zeitplan zur Biathlon-WM).

Doch wenn man Fourcade außerhalb der Rennen trifft, ist er ganz und gar nicht überirdisch. Höflich und zuvorkommend tritt er auf - auch bei einem Meet und Greet mit Biathlon-Fans, das SPORT1 und Somfy, Weltmartkführer für Haus- und Gebäudeautomation, organisiert haben.

Geduldig beantwortet er die Fragen, ganz natürlich, Fourcade verstellt sich nicht.

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Momente mit Familie wichtig

"Ich bin immer die gleiche Person: Der, den die Leute im TV sehen, ist der gleiche wie der, der gerade vor Ihnen sitzt", sagt der Franzose.

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Es wird deutlich: Letztlich ist Fourcade ein Mensch wie du und ich, mit den gleichen Bedürfnissen.

"Mir ist wichtig, dass ich ab und zu Zeit für mich selbst habe. Wenn ich gerade keine Rennen oder kein Training habe, versuche ich, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und mit meinen Freunden. Dann bin ich die meiste Zeit zu Hause, das ist mir sehr wichtig. Einfache Momente mit meiner Frau oder meiner Tochter. Das sind die besten Augenblicke des Lebens", erklärt Fourcade seine persönlichen Prioritäten.

Beim Weltcup in Ruhpolding hat er die Familie mit dabei, seine Frau Helene und die einjährige Tochter Manon. Liebevoll kümmert er sich um die Kleine, als sie neugierig die Hotellobby erkundet.

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Fourcade und SPORT1.JPG

"Liebe es, zu siegen"

Manch einer nahm Fourcades Jubelgesten schon nach dem Schießen zum Anlass, um ihn als arrogant zu bezeichnen. Doch nach diesem Treffen muss dieses Bild revidiert werden.

Man versteht, woher diese Gesten kommen. Fourcade stammt aus den Pyrenäen, wo die Leute von Natur aus heißblütiger und emotionaler als beispielsweise in Deutschland sind.

Vor allem aber steckt er unglaublich viel Energie und Leidenschaft in den Biathlonsport. "Ich liebe es zu siegen. Vielleicht, weil sich so die Quälerei leichter ertragen lässt", beschreibt er seine Antriebsfeder.

IBU Biathlon World Cup - Men's and Women's Pursuit
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Fourcade sieht Luft nach oben

Fourcade ist ein Perfektionist, in dieser Hinsicht erinnert er ein wenig an den Fußballtrainer Pep Guardiola. Jedes Detail beim Laufen oder Schießen versucht er zu optimieren: "Glauben Sie mir, es geht noch besser. Wir alle können uns verbessern. Meine Trefferquote beim Schießen liegt bei 93 oder 94 Prozent. Ähnlich würde ich meine Laufform bewerten. 100 Prozent sind natürlich nie möglich. Aber zwischen 94 und 100 Prozent ist noch eine Lücke, so dass ich schon glaube, dass ich ein noch besserer Biathlet werden kann", sagt er auf die SPORT1-Frage nach Verbesserungsmöglichkeiten.

Es klingt wie eine Drohung an die Konkurrenz, doch um den Kampf mit den anderen Biathleten geht es Fourcade gar nicht so sehr, ebenso wenig wie um weitere Titel. "Ich kämpfe nicht für bestimmte Resultate. Ich weiß, ich habe schon alles gewonnen. Jetzt lege ich den Fokus auf die Qualität meines Sports, nicht auf die Ergebnisse."

Besuch von Schempp im Sommer

So ist ein freundschaftliches Verhältnis zu den Konkurrenten für ihn völlig normal. Mit dem deutschen Hoffnungsträger Simon Schempp beispielsweise ist Fourcade seit vielen Jahren befreundet.

"Simon und ich kennen uns schon ewig, seit den Jugendrennen, seit 2005. Und wir können uns nicht ständig über den Weg laufen, im gleichen Hotel schlafen und nur Rivalen sein. Es gibt ein Leben außerhalb des Biathlons. Wir sind Freunde außerhalb und Rivalen innerhalb", sagt Fourcade über das Verhältnis zur deutschen Nummer eins.

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Im vergangenen Sommer beispielsweise trainierte Schempp einige Tage bei Fourcade - und half dabei auch als Babysitter aus. 

"An einem Morgen haben meine Frau und ich noch geschlafen und unser Baby ist aufgewacht. Simon hat sich um die Kleine gekümmert und schon mal das Frühstück vorbereitet. Er ist nicht nur ein guter Biathlet, sondern auch ein toller Mensch", erzählt Fourcade.

Vier scharfe Rivalen

Seinen Freund zählt er bei der WM in Hochfilzen (ab Donnerstag im LIVETICKER) zu den schärfsten Rivalen:

"Ich denke, es sind fünf Top-Favoriten: Simon Schempp, Anton Shipulin, Emil Hegle Svendsen, Johannes Thigne Boe und ich. Dazu kommen noch ungefähr zehn weitere Biathleten, die auch die Fähigkeit haben, zu gewinnen: Arnd Peiffer, Erik Lesser, Landertinger, Eberhard. Es gibt so viele gute Athleten, Ole Einar Björndalen nicht zu vergessen. Wobei die zehn anderen schon hoffen müssen, dass die fünf Favoriten Fehler machen"

Die Chancen, dass die Biathlon-Maschine Fourcade viele Fehler macht, sind jedoch relativ gering - auch wenn nach dem Treffen in Ruhpolding feststeht, dass auch er nur ein Mensch ist.