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Biathlon: Laura Dahlmeier weg, mögliche Nachfolgerinnen mit Denise Herrmann, Anna Weidel

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Biathlon: Laura Dahlmeier weg, mögliche Nachfolgerinnen mit Denise Herrmann, Anna Weidel

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Dahlmeier weg - droht der Absturz?

Ohne Laura Dahlmeier fehlt dem deutschen Biathlon die Vorzeige-Athletin. SPORT1 spricht mit Legende Fritz Fischer über ihren Rücktritt und eine mögliche Nachfolgerin.
Überfliegerin Dahlmeier hat ihren Abschied bekannt gegeben. Nach gesundheitlichen Problemen beendet die 25-Jährige nun ihre Karriere.
von Patrick Hauser, Andreas Pfeffer

Weitermachen oder nicht? Diese Frage hatte sich Laura Dahlmeier nach der vergangenen Saison nicht zum ersten Mal gestellt.

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Die Karriere von Laura Dahlmeier in Bildern
Die Karriere von Laura Dahlmeier in Bildern
Die Karriere von Laura Dahlmeier in Bildern
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Karriereende mit 25: Die Karriere von Laura Dahlmeier in Bildern

Irgendwann im Frühjahr durften die Biathlon-Anhänger dann bisher aber stets durchatmen: Dahlmeier hatte genug Feuer in sich gefunden, um noch ein weiteres Jahr dranzuhängen.

In diesem Jahr fand sie dieses jedoch nicht mehr. Die logische Konsequenz: Dahlmeier macht Schluss. Endgültig. Und das mit nur nur 25 Jahren.

Für die deutsche Biathlon-Legende Fritz Fischer ist Dahlmeiers Entscheidung nachvollziehbar. "Laura will immer die Beste sein. Wenn sie merkt, dass sie vom Kopf nicht mehr bereit ist, auf das Letzte zu gehen, weil sie schon alles erreicht hat, kann ich das verstehen", sagte Fischer im Gespräch mit SPORT1

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Dahlmeier-Nachfolgerin gesucht

Deutschland steht plötzlich ohne eine Vorzeige-Athletin da, die regelmäßig um Siege und den Gesamtweltcup mitläuft.

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Vor Dahlmeier hatte man Magdalena Neuner, zuvor gab es mit unter anderem Uschi Disl, Kati Wilhelm, Andrea Henkel und Martina Glagow bzw. Beck gleich mehrere. Und jetzt?

Mit Denise Herrmann, Franziska Preuß, Vanessa Hinz und Franziska Hildebrand sind neben Dahlmeier auch vier andere deutsche Frauen in der vergangenen Saison mindestens einmal auf das Podest gestürmt. Herrmann wurde zudem sogar Weltmeisterin in der Verfolgung.

Herrmann kann um Siege laufen

Vor allem Herrmann kann aufgrund ihrer läuferischen Extraklasse zugetraut werden, immer wieder einmal für Weltcupsiege zu sorgen - mit 30 Jahren ist die Ex-Langläuferin jedoch wohl keine, die den Biathlon-Sport so prägen kann, wie es Dahlmeier getan hatte. Bis zu Olympia 2022 will sie aber mindestens weitermachen.

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Eine echte Nachfolgerin für Dahlmeier gibt es aber nicht. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit muss versucht werden, die Lücke möglichst klein zu halten.

"Es hilft nichts. Nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier muss es weitergehen. Mit Hermann, Preuß und Hinz haben wir eine gute Mannschaft. Das Motto für sie muss lauten: 'Jetzt erst recht'", sagte Fischer. Der langjährige Disziplintrainer der deutschen Herren-Mannschaft fügt aber an: "Eine Dahlmeier ist nicht zu ersetzen."

Hettich und Weidel wecken Hoffnungen

Die aktuellen DSV-Biathletinnen sind zwar immer wieder für positive Ausreißer gut, die Konstanz geht ihnen jedoch auch nach Jahren im Weltcup ab. An einem Tag fehlt die läuferische Klasse, an anderen machen sich Hildebrand und Co. mit schwachen Schießeinlagen ein besseres Ergebnis kaputt.

Noch mehr Sorgen macht, dass momentan von hinten wenig nachrückt. "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", sagte DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger bereits vor Dahlmeiers Rücktritt der dpa: "Leistungssport funktioniert dann am besten, wenn viele Athleten nachdrücken in die Nationalmannschaft. Diese Basis wollen wir noch weiter verbreitern."

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Fischer macht sich keine Sorgen

Fischer ist um die Zukunft des deutschen Biathlons jedoch nicht bange. "In Deutschland gibt es viele talentierte junge Mädels. Diese sollte man jetzt in Ruhe arbeiten lassen. Herrmann, Hinz und Preuß sind noch nicht zu alt. Sie können in den nächsten Jahren ganz vorne mitmischen", sagte Fischer, der seit 1996 ein Biathlon-Camp in Ruhpolding leitet.

Der deutsche Nachwuchs hat vor allem mit den Weltcup-Debütantinnen Janina Hettich und Anna Weidel, die in der vergangenen Saison einmal in die Top 10 lief, zwei hoffnungsvolle Talente zu bieten. Die beiden 22-Jährigen müssen jedoch langsam aufgebaut werden, bis sie um Siege mitlaufen können.

Bei der Junioren-WM Anfang des Jahres blieb Deutschland ohne Gold, Hanna Kebinger (21), Franziska Pfnür (19) und Juliane Frühwirt (21) deuteten mit Medaillengewinnen aber ihr Potenzial an.

Dahlmeier von Null auf Hundert

Eine herausragende Einzelsportlerin vom Format einer Dahlmeier ist zwar erst einmal nicht in Sicht - Talente sind aber durchaus vorhanden und auch Dahlmeiers Aufstieg begann schließlich einst explosionsartig.

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Bei der Junioren-WM 2013 gewann die damals 19-Jährige dreimal Gold, nur eine Woche später wurde sie schon für die WM "der Großen" nominiert und lief in der deutschen Staffel ein überragendes Rennen. Anschließend gelang der Aufstieg in die absolute Weltspitze.

Es wäre dem deutschen Biathlon zu wünschen, dass eine Nachwuchsathletin in den nächsten Jahren Dahlmeiers Pfaden folgt.