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Ski-WM: Lindsey Vonn im Interview über Ziele und ihre Karriere

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Ski-WM: Lindsey Vonn im Interview über Ziele und ihre Karriere

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Vonn zeigt SPORT1 ihr wahres Ich

Nach Bronze in der Abfahrt bei der Ski-WM gibt Lindsey Vonn einen Einblick in ihr Innenleben. Im SPORT1-Interview spricht sie über Ziele, Verletzungen und Einsamkeit.
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© SPORT1-Grafik: Eugen Zimmermann/ Getty Images
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Andreas Kloo

Lindsey Vonn ist vermutlich der bekannteste und schillerndste Star des Skizirkus. Fans kennen die Amerikanerin als strahlende Siegerin, die vom Podest herunter grüßt. 

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Mit der Bronzemedaille in der WM-Abfahrt krönt sie ihr x-tes Comeback nach einer schweren Verletzung und hält damit auch einmal mehr dem gigantischen Erwartungsdruck stand. Doch die 32-Jährige hat auch eine nachdenkliche Seite, die sie allerdings in der Öffentlichkeit nur selten offenbart.

Im SPORT1-Interview spricht Ski-Queen Vonn über Rückschläge, Motivation und Einsamkeit im Weltcup. 

SPORT1: Frau Vonn, Sie haben 77 Weltcup-Rennen gewonnen, sind das Siegen gewohnt. Freuen Sie sich trotzdem über den dritten Platz in der Abfahrt?

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Lindsey Vonn: Ich bin sehr happy mit dem dritten Platz. Das war für mich eine schwierige Saison mit meinen Verletzungen. Ich habe nicht gewusst, ob ich schnell genug bin, um eine Medaille zu gewinnen. Ich habe es probiert und habe die Hoffnung gehabt. Aber jetzt, wo ich eine Medaille habe, bin ich sehr, sehr froh.

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SPORT1: Hatten Sie nach Ihrem Sturz Zweifel, ob Sie es überhaupt rechtzeitig bis zur WM schaffen werden?

Vonn: Ich hatte keine Ahnung, ob das funktionieren wird. Nach meiner Operation konnte ich meine Hand nicht bewegen. Ich wusste nicht, wie schnell sie wieder reagieren wird und ob ich Skifahren oder überhaupt einen Skistock halten kann. Es gab viele Fragen, aber ich war sehr glücklich, wie schnell ich zurückgekehrt bin und wie meine Hand reagiert hat. Sicher hatte ich kein Training, aber ich bin dennoch zufrieden, dass ich überhaupt wieder Skifahren kann.

SPORT1: Die Ärzte haben Ihnen gesagt, dass es gefährlich sei, wenn Sie wieder auf den Arm fallen. Hatten Sie Angst?

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Vonn: Sicher ist es ein größeres Risiko als normalerweise, aber Skisport ist immer gefährlich. Ich habe gedacht, ich könnte meine Saison beenden, aber es ist egal, ob ich jetzt oder in zwei Monaten fahre: Das Risiko wird immer sehr hoch sein. Deshalb habe ich gesagt, dass ich es versuche. Die WM, Siege und Rekorde - das waren viele Motivationen. Das Risiko war hoch, aber nicht zu hoch.

SPORT1: Sie haben immer großen Druck, auch wieder bei diesem Comeback. Wie gehen Sie damit um? Gibt es Momente, in denen Sie entspannen können?

Vonn: Entspannen ist schwierig. Nur am Abend, wenn ich schlafe, kann ich mich gut erholen. Schlafen ist für mich sehr wichtig. Das ist die einzige Zeit, in der ich nichts zu tun habe und mein Körper sich regenerieren kann. Ich habe sonst immer ein hartes Programm. Aber wenn ich nicht gut ausgeruht bin, kann ich nicht topfit sein.

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SPORT1: Sie haben ein Buch geschrieben "Strong is the new beautiful". Sie sind selbst sehr stark, aber gibt es Momente, in denen Sie sich schwach fühlen?

Vonn: Ich bin sehr glücklich damit, wer ich bin. Ich hatte früher immer Angst, dass ich nicht gut genug, schön genug oder stark genug sein könnte. Aber heute bin ich älter und bin klüger: Ich verstehe mich selbst besser.

SPORT1: Wie geht es bei Ihnen weiter? Sie sagten, dass Ihnen der Weltcup-Rekord von Ingemar Stenmark (86 Siege) am Wichtigsten ist, aber macht einen ein Olympia-Sieg in den USA noch populärer?

Vonn: Die Olympischen Medaillen sind für Amerikaner sicher wichtig. Aber für mich ist der Sieg-Rekord von Ingemar das Wichtigste. Ich werde trotzdem bei den Olympischen Spielen alles geben, denn nach Vancouver hatte ich keine weitere Olympia-Chance. Ich denke, ich habe viel von Vancouver gelernt. Ich würde gern noch eine Goldmedaille im Super-G holen, das wäre super - aber das Wichtigste ist für mich der Weltcup-Rekord.

SPORT1: Wenn Sie am Ende der nächsten Saison 85 Siege haben, machen Sie dann bis 2019 weiter?

Vonn: Ja, sicher (lacht). Ich werde fahren, bis es mich nicht mehr happy macht. Ich weiß nicht, wann das sein wird. Vielleicht in ein, zwei Jahren. Aber wenn ich so knapp an diesem Rekord dran bin, werde ich sicher nicht aufhören.

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SPORT1: Aber fürchten Sie nicht, dass Ihnen all die Verletzungen dieses "Happy"-Gefühl endgültig rauben könnten?

Vonn: Das ist schwierig. Ich werde probieren, die nächsten Jahre gesund zu bleiben, damit ich alles schaffen kann, was ich möchte. Ich habe beim Skifahren im Sommer weniger trainiert, weniger Risiko genommen, damit ich gesund bleibe. Aber leider hatte ich die schlimme Armverletzung. Mein Hauptziel im nächsten Jahr wird daher sein: gesund bleiben.

SPORT1: Wir haben Sie gerade mit Maria Höfl-Riesch gesehen, die schon länger nicht mehr fährt. Haben Sie trotzdem noch Freundschaften im aktuellen Weltcup-Zirkus?

Vonn: Sie ist immer noch eine gute Freundin von mir. Leider ist sie nicht mehr dabei im Weltcup. Das ist schwierig, weil wir immer viel Zeit zusammen verbracht haben. Seit sie weg ist, ist es einsamer. Ich habe meinen Hund, aber das ist natürlich nicht das gleiche wie mit Maria. Aber sie hat ein neues Leben und wir sehen uns, wenn wir Zeit haben.

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SPORT1: Was machen Sie gegen diese Einsamkeit?

Vonn: Mein Hund ist da, ich habe einen Freund - er kann leider nicht immer dabei sein, aber er war für ein paar Wochen hier. Ich habe ein super Team, mein Coach und seine Frau sind immer dabei. Wenn ich so viele gute Freunde dabei habe, hilft das sehr.