Da formiert sich gerade mächtig Widerstand vor den beiden Weltcup-Slaloms der alpinen Skirennläuferinnen am Wochenende im finnischen Levi:
Schweden isoliert: Ski-Stars in Rage
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Weil das gesamte schwedische Ski-Team wegen eines positiven Corona-Tests in Isolation muss, wird die Kritik an der Entscheidung immer lauter.
"Wofür werden wir denn alle getestet?", schrieb die Weltcup-Gesamtsiegerin Federica Brignone aus Italien dazu bei Instagram. "Wie kann es sein, dass alle Sportler einer Nation (die alle bei drei Tests negativ sind) wegen eines positiven Coaches nicht zum Rennen dürfen? Ist das fair?"
Genau das ist die entscheidende Frage mit Blick auf eine ungleiche Behandlung der Sportarten, zumal derartige Situationen beispielsweise in Ballsportarten bisher folgenlos geblieben sind, bei einem Einzelfall keineswegs eine ganze Mannschaft sanktioniert wird.
Brignone stellte daher die Frage: "Warum darf im Fußball, wo es physischen Kontakt zwischen den Spielern gibt, weitergespielt werden, auch wenn es einige positive Fälle gibt? Bitte gebt uns klare und gleiche Regeln."
Ski Alpin: Linus Straßer unterstützt Kritik
Mehrere deutsche Athleten wie Linus Straßer, Kira Weidle und Stefan Luitz teilten Brignones Beitrag.
Am Donnerstag war ein positiver Befund bei einem schwedischen Trainer publik geworden. Die zuständigen Behörden ordneten daraufhin Quarantäne für das komplette schwedische Team an.
Konsequenz: Die Skandinavierinnen um Spitzenfahrerin Anna Swenn-Larsson verpassen dadurch die Slaloms am Samstag und Sonntag in Lappland.
Auch Frankreichs Ski-Star Alexis Pinturault unterstützte Brignones Kritik: Bliebe das jetzige Vorgehen, bei einem einzelnen Corona-Fall das ganze Team miteinzubeziehen, "dann werde auch ich mal Wettkämpfe verpassen. Das ist nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher", erklärte der 29-Jährige.
Pinturault fügte an, auch er selbst sowie Brignone und der norwegische Weltcup-Gesamtsieger Aleksander Aamodt Kilde seien bereits mit Corona infiziert gewesen - und müssten deshalb eigentlich Antikörper haben.
"Die Veranstalter müssen ihre Ablaufpläne überarbeiten", bekräftigte Pinturault bei Ski Chrono. Folgen für den sportlichen Wettkampf lägen sonst auf der Hand: "Das beeinträchtigt die Chancen enorm", spielte der Franzose auch auf Swenn-Larsson an, bliebe diese nun ohne Punkte aus den zwei Rennen in Levi.