Unschlagbare Ju-Jitsu-Zwillinge, eine hammerharte Thai-Boxerin, die beste Snooker-Spielerin der Welt und eine Speed-Skaterin mit Promi-Blut in den Adern: Dass dieses Power-Frauen-Quintett nur die Sport-Insider kennen, ist mehr als schade - könnte sich nach den World Games (ab 20. Juli LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) aber endlich ändern.
Die fünf Hingucker der World Games
© SPORT1-Grafik: Eugen Zimmermann/Picture Alliance
SPORT1 stellt die fünf Top-Athletinnen vor, die zu den absoluten Hinguckern der World Games werden könnten:
Mirneta und Mirnesa Becirovic (Ju-Jitsu)
Wo die beiden Österreicherinnen hinlangen, wächst kein Gras mehr. Die Zwillingsschwestern Mirneta und Mirnesa Becirovic flüchteten mit acht Jahren aus Bosnien in die Alpenrepublik. Schon in der Heimat begannen sie mit dem Kampfsport - und stiegen dann in Österreich zu den Besten ihres Fachs auf.
Bei den World Games 2013 in Cali gewannen die blonden Schwestern, die in Österreich bei der Bundespolizei arbeiten, den Titel im Duo. Danach wurden sie dreimal in Folge Weltmeisterinnen. Jetzt wollen die taffen Schönheiten ihren World-Games-Erfolg in Breslau wiederholen.
Auf dem Weg zum weltweit dominierenden Ju-Jitsu-Duo mussten die Geschwister aber immer wieder Schicksalsschläge überstehen: Zuerst die Flucht im Kindesalter, 2007 kam Mirnesa dann bei einem Autounfall fast ums Leben, konnte nur durch zwei Notoperationen gerettet werden und lag tagelang im Koma.
Danach musste sie erst wieder gehen lernen - von ihrer Leidenschaft für den Kampfsport konnte Mirnesa aber selbst dieser Rückschlag nicht abbringen. Nur ein Jahr nach dem Unfall war die Kämpfernatur wieder zurück im Training und schrieb zusammen mit Schwester Mirneta ihre Erfolgsgeschichte weiter.
Sofia Olofsson (Muay-Thai)
Nicht weniger schlagkräftig als die Becirovic-Zwillinge ist Sofia Olofsson aus Schweden. Das 54 Kilo leichte Kraftpaket teilt im Muay-Thai aus und ist in ihrer Gewichtsklasse nicht nur die Beste der Welt, sondern wurde von der Organisation der World Games sportartenübergreifend sogar zur Sportlerin des Jahres 2016 gewählt.
So hart die Schwedin bei ihren Kämpfen auch austeilt, so sehr ist Olofsson aber auch auf ihr Auftreten außerhalb des Rings bedacht.
Ein mit 25.000 Euro dotiertes Einladungsturnier in Thailand wollte die Weltmeisterin im Vorjahr aus einem ganz bestimmten Grund gewinnen: "Ich will eine Handtasche haben, die ich mir sonst nicht leisten könnte", sagte Olofsson dem schwedischen Sender SVT.
Die 28-Jährige hat in ihrer Karriere jede mögliche Einzel-Trophäe gewonnen - bis auf den Titel bei den World Games. Diese Scharte will sie in Breslau unbedingt auswetzen.
Francesca Lollobrigida (Speed-Skating)
Lollobrigida? Diesen Namen bringt man nicht unbedingt mit Sport in Verbindung. Gina Lollobrigida war in den 50er- und 60er-Jahren Italiens bekannteste Schauspielerin und weltweites Sexsymbol.
Zwei Generationen später steht der Name dank Francesca Lollobrigida für Spitzensport - und zwar auf Inliner-Rollen.
Die neunmalige Speed-Skating-Weltmeisterin ist mit dem preisgekrönten Filmstar sogar verwandt: Ihr Vater, der ebenfalls erfolgreicher Speed-Skater war, ist der Neffe von Gina Lollobrigida. Hinter den zahlreichen Auszeichnungen ihrer Großtante muss sich Francesca indes nicht verstecken.
Neunmal Gold, siebenmal Silber und fünfmal Bronze staubte Lollobrigida bei diversen Weltmeisterschaften bereits ab. Seit 2009 ist sie auch im Eisschnelllauf aktiv und zählt auch im Winter zu den erfolgreichsten Athletinnen ihrer Heimat.
Auch ihre kleine Schwester Giulia ist Speed-Skaterin und gewann bei der EM 2017 mit Bronze ihre erste Einzelmedaille. Die Siegerin des Rennens in Lagos: Schwester Francesca.
Ng On Yee (Snooker)
Singapurs Präzisionsmaschine ist die beste Snooker-Spielerin der Welt.
Bei den Weltmeisterschaften 2017 bewies die 26-Jährige unglaubliche Nervenstärke, siegte im Halbfinale und Finale jeweils denkbar knapp mit 5:4 und 6:5, holte sich so ihren zweiten Titel und buchte das Ticket für die World Games.
In Breslau wird Yee in der gemischten Snooker-Konkurrenz unter anderem auf die britischen Superstars Ali Carter und Kyren Wilson treffen.