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League of Legends: G2 Esports gegen H2k-Gaming näher betrachtet

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League of Legends: G2 Esports gegen H2k-Gaming näher betrachtet

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G2s Camille-Game in der Analyse

G2 Esports setzte sich in Woche vier der EU LCS mit 2:1 gegen H2k-Gaming durch. SPORT1 betrachtet, wie kalkuliert der Titelverteidiger das erste Game spielte.
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© Riot Games
Marco Gnyp
Marco Gnyp
von Marco Gnyp

Die Ausgangssituationen

Titelverteidiger G2 Esports führte nach drei von zehn Spielwochen die Tabelle in Gruppe A mit vier gewonnenen Best-of-Three-Serien an. Dabei überzeugte das Team meist, zeigte und erklärte auch in Interviews, dass der Fokus darauf liege, weniger aggressiv und dafür bedachter zu Werke zu gehen, um auch auf internationaler Bühne bestehen zu können.

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Auf der anderen Seite befand sich H2k-Gaming vor dieser Partie auf Platz zwei in Gruppe B. Drei Siege und eine 1:2-Niederlage gegen die Unicorns of Love standen unterm Strich nach drei Wochen für den Dritten des vergangenen Summer Splits.

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Das erste Game, das in dieser Analyse genauer betrachtet wird, zeigt, wie gut der Titelverteidiger auf die eigenen Win-Conditions achtete und dem Gegner stets einen Schritt voraus war. Das, was die Spieler zuletzt betont hatten, war in diesem Game äußert gut sichtbar.

Der Draft

G2 Esports startete auf der blauen Seite ins Match und so musste H2k-Gaming die obligatorischen Bans vornehmen: Rengar, LeBlanc und Camille. Wie schon gegen Vitality im dritten Game, das gewonnen werden konnte, entschied sich Coach pr0lly aber, Camille offen zu lassen und stattdessen Ryze aus dem Spiel zu nehmen.

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So wanderte der neueste Champion des Spiels direkt als First Pick an G2 Esports. H2K wählte, wie gegen Vitality, Shen als "Antwort" darauf. Der Außenseiter komplettierte eine starke Siege- und solide Team-Fight-Komposition mit mehreren Schilden mit Ivern, Karma, Azir und Varus.

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G2 hingegen legte das eigene Vertrauen vollends in Top-Laner Expect und die Möglichkeit, mit Camille durch Split-Pushing sich selbst genügend Raum zu verschaffen, um Objectives zu sichern und mit dem daraus resultierenden Goldvorteil das Spiel zu gewinnen.

Camille hat ihre Stärken überwiegend im Split-Pushing. Sie kann zwar auch in Team-Fights in gewissen Situationen sehr stark sein, nämlich, wenn sie es schafft, gegnerische Carrys zu isolieren und aus dem Spiel zu nehmen, doch das Eins-gegen-Eins auf einer Side-Lane und die Fähigkeit, schnell großen Schaden an Towern zu verursachen, sind ihre stärksten Aspekte.

Beide Kompositionen haben viele Stärken in großen Team-Fights, doch in dieser Hinsicht besitzt H2k-Gaming Vorteile gegenüber G2 Esports, weswegen die größte Priorität des Titelverteidigers darauf lag, Expect das Split-Pushing zu ermöglichen und diesen Druck in Objectives umzumünzen.

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Trick hilft strauchelndem Expect aus

Bereits in Minute zwei wurde das erste Mal deutlich, dass die Hoffnungen auf Expects Camille lagen. Der Südkoreaner opferte einen Teil seiner Ressourcen, um sich indirekt selbst in den kommenden Minuten zu entlasten.

Mit seinem Hookshot brachte er 90 Sekunden im Spiel Febiven in einen großen Nachteil: Dieser verlor über 300 Leben und seinen Summoner Spell Exhaust. Expect verpasste deswegen zwar mehrere Minions und musste mit einem unvorteilhaften Skill auf Level 1 starten, doch es lohnte sich.

Im weiteren Verlauf konnte Jankos durch den fehlenden Druck von Febiven auf der oberen Hälfte der Karte nicht viel machen, unter anderem aber auch aufgrund des Matchups Camille-Rumble gegen Shen-Ivern, sollte es zu einem Zwei-gegen-Zwei kommen. Mit deutlich mehr Schaden hätte G2 in einem solchen Fall klar die Oberhand gehabt.

Jankos fokussierte die Bot-Lane des Gegners, fand aber keinen Gank, bei dem etwas heraussprang.

Nach rund 13 Minuten gelang Odoamne aber ein äußerst wichtiger Solo-Kill gegen Expect, der gleichzeitig das First Blood im Spiel war. Dieser zeigte, dass der Rumäne – zumindest kurzzeitig - im Eins-gegen-Eins stärker zu sein schien und die große Win-Condition des Gegners somit in massiven Problemen steckte.

Trick egalisierte dies aber nur drei Minuten später mit einem erfolgreichen Gank auf der Top-Lane, der seinen Landsmann auf Camille in eine viel bessere Position brachte. In dieser Situation wurde erneut deutlich, wie sehr G2 darauf aus war, Expect zu einem unaufhaltbaren Split-Pusher zu machen. Die große Distanz, aus der Rumble seine Ultimate setzen kann, half Expect dabei stark.

G2 antwortet auf H2k-Initiativen

20 Minuten im Spiel nutzte G2 Esports eine eigentlich gelungene Aktion des Gegners aus, um einen noch größeren Profit daraus zu schlagen. Bei einem Engage-Versuch von Mithy im gegnerischen Jungle verwendete Odoamne seine Shen-Ultimate, um eine Überzahlsituation zu kreieren. Der Spanier wurde aus dem Spiel genommen, aber für mehr als einen Kill reichte es nicht.

Odoamne teleportierte sich mit seinem Summoner Spell zurück auf die Bot-Lane. Diesen Umstand machte sich der Titelverteidiger wenige Sekunden später gnadenlos zunutze: H2K zeigte sich zu aggressiv und gierig bei dem Versuch, auch Trick eliminieren zu wollen, und durch den Teleport von Expect, dem Odoamne nun nicht mehr folgen konnte, entstand plötzlich eine Überzahlsituation für G2, die mit drei Kills belohnt wurde.

Wie sauber und durchdacht der Tabellenführer aus Gruppe A das Game spielte und dabei Objectives die allerhöchste Priorität hatten, zeigte sich in den anschließenden Szenen. Ein misslungener Engage-Versuch von H2K resultierte im ersten Bot-Lane-Tower, geholt von Expect.

Im weiteren Verlauf startete G2 einen Team-Fight im gegnerischen Jungle auf engstem Raum. Dies waren beste Voraussetzungen für Rumble sowie Orianna, massiven AoE-Schaden zu verursachen. In diesem Team-Fight konnte Expect Mid-Laner Febiven aus dem Spiel nehmen. Beide Teams holten einen Kill, doch da H2K nach dem Disengage einen Umweg durch den Jungle gehen musste, zerstörte G2 einen weiteren Tower.

Kein Ausweg für H2k-Gaming

Nach 38 Minuten fiel die Vorentscheidung im Game. Expect, nun deutlich stärker als Odoamne, drückte den Rumänen stetig an den eigenen Bot-Lane-Tower außerhalb der Basis. Ihm konnte aber kein Mitspieler zur Hilfe kommen, denn sonst hätte G2 Baron Nashor starten können.

Durch die fehlende Sicht H2Ks war es Trick möglich, sich in der Nähe des Duos aufzuhalten und mit seinem Equalizer aus größerer Distanz das Eins-gegen-Eins an Odoamnes Tower massiv zu Gunsten seines eigenen Top-Laners zu beeinflussen.

Dieser Kill öffnete die Karte: Expect zerstörte zwei Tower sowie den Inhibitor, da H2k-Gaming nicht gewillt war, mehrere Spieler in die eigene Basis zu schicken, denn sonst hätte das Team Baron aufgeben müssen. Dieser wäre in der Situation gleichbedeutend mit einer Niederlage gewesen.

Der Goldvorsprung von G2 wuchs stetig, sodass Expects Camille von keinem einzelnen Gegner mehr gestoppt werden konnte. An diesem Punkt war es für den Titelverteidiger ein Leichtes, H2K in eine Lose-Lose-Situation zu bringen.

Und dies machten Expects Mitspieler mustergültig: Die verbleibenden vier Spieler von G2 bewegten sich dauerhaft in der Nähe des Baron-Pits und drohten dem Gegner damit, das Objective zu starten, während Expect, neben einem Nexus-Tower, mithilfe seines Teleports auch auf der Top-Lane einen weiteren Tower zerstörte. H2K-Gaming musste aber stets in der Nähe des Barons bleiben, während die eigenen Gebäude fielen, ohne etwas dagegen machen zu können.

Dies ermöglichte es G2, den ersten Elder Drake des Spiels zu holen. H2k-Gaming musste die eigene Sicht auf den Bereich in der Nähe des Baron-Pits konzentrieren und hatte deswegen keine Chance, auch den Elder Drake im Auge zu behalten. Dies wurde durch den fehlenden Inhibitor auf der Bot-Lane noch weiter verstärkt.

Nach 43 Minuten fand G2, mittlerweile mit einem Goldvorteil von rund 8.000 Gold, den gewollten Engage, gewann diesen Team-Fight mit 5 zu 0 und anschließend auch das Spiel.

G2 bleibt der eigenen Win-Condition treu

Der Titelverteidiger spielte das gesamte Spiel über mit der eigenen Win-Condition im Blick: Expect musste stark genug werden, um Tower im Beisein von Odoamne zu gefährden und zu zerstören. G2 erkannte diese Wichtigkeit und Trick half seinem Landsmann zweimal aus, um ihm einen Vorteil zu verschaffen.

Auf lange Sicht ist es einer Komposition mit Fokus auf Split-Pushing möglich, den Gegner vor die Wahl zu stellen, die eigenen Tower oder den Baron zu opfern – zwei Optionen, die beide nicht erfreulich sind.

H2k-Gaming wollte mit der eigenen Team-Komposition die gegnerischen Tower belagern oder lange Team-Fights eingehen, in denen ein Azir im Vorteil ist und durch die vielen Schilde seiner Mitspieler nur sehr schwer aus dem Spiel genommen werden kann. Doch diese beiden Situationen fand das Team nie und musste sich am Ende kampflos dem eigenen Schicksal ergeben.

Fehlende Engage-Möglichkeiten von Seiten H2Ks spielten G2 in die Karten, das direkten Konfrontationen meist ausweichen wollte, während Expect im Idealfall auf einer der Side-Lanes einen Tower zerstört.

Der amtierende LCS-Champion konnte nicht davon ausgehen, Camille zu erhalten. Trotzdem gelang es ihm, einen äußerst soliden Gameplan zu entwickeln und diesen fast fehlerfrei auszuführen. G2 Esports zeigte in diesem Spiel die Qualitäten, die ein Top-Team benötigt.