Ralf Rangnick hat erstmals offiziell bestätigt, dass Thomas Tuchel ein ernsthafter Kandidat für RB Leipzig ist.
Rangnick: Tuchel ab sofort ein Thema
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"Er ist einer der talentiertesten Trainer in Deutschland. Selbstverständlich ist es ein Name, mit dem wir uns ab jetzt beschäftigen", sagte Rangnick bei SPORT1: "Natürlich ist auch Thomas Tuchel ein Trainer, der unser Anforderungsprofil theoretisch erfüllen würde."
Gespräche seien allerdings noch nicht geführt worden.
Trennung von Zorniger
Erst am Mittwoch hatte Erfolgstrainer Alexander Zorniger vorzeitig das Handtuch geworfen. Zuvor war ihm mitgeteilt worden, dass er in den Planungen ab der kommenden Saison keine Rolle mehr spiele. Bis zum Ende der laufenden Spielzeit wird Achim Beierlorzer die Mannschaft trainieren.
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde Tuchel immer wieder als Topkandidat bei den Sachsen gehandelt.
Tuchel hatte sich am Ende der vergangenen Saison von den Mainzern getrennt, sein Vertrag bei den Rheinhessen läuft jedoch bis zum Ende der laufenden Spielzeit weiter.
Der 41-Jährige plant seinen Wiedereinstieg ins Fußball-Geschäft für die kommende Saison. Nach SPORT1-Informationen hat er sich bereits ein Haus im Raum Leipzig gekauft.
Schwache Vorbereitung
Zornigers Zeit als Trainer in Leipzig wäre zum Ende dieser Saison definitiv beendet gewesen. Die Entscheidung sei in einem Prozess gereift, "der sich in den letzten fünf, sechs Wochen entwickelt hat", sagte Rangnick bei SPORT1.
Mit diesem Entschluss reagierte der von Red Bull gesponserte Klub auf die schwachen Leistungen während der Vorbereitung auf die Rückrunde und bei der 0:2-Niederlage am vergangenen Freitag im Zweitliga-Spiel bei Erzgebirge Aue.
"Ich empfand das Spiel in Aue als Schritt in die falsche Richtung", konstatierte Rangnick. "Unabhängig vom restlichen Verlauf dieser Saison haben wir andere Vorstellungen von der Weiterentwicklung der Mannschaft."
Offensive in der Kritik
Der ehemalige Bundesliga-Trainer deutete an, dass er vor allem im Offensivbereich seiner Mannschaft in den nächsten Wochen eine Steigerung erwartet.
"Wir haben in den letzten elf Spielen sieben Mal kein Tor geschossen. Wenn man sich auf der anderen Seite anschaut, welche Qualität wir eigentlich bei den Einzelspielern im Offensivbereich haben, dann ist damit beantwortet, wo wir den Hebel ansetzen werden", sagte Rangnick.
Er wünsche sich in Zukunft von den Akteuren mehr Spielfreude, Kreativität und Lockerheit.
In den nächsten Wochen wird es die Aufgabe von Beierlorzer sein, diese Qualitäten aus den Spielern herauszukitzeln.
Ab der kommenden Saison könnte es Tuchels Job sein. Das ist seit diesem Freitag wahrscheinlicher geworden.