Wird es am Ende doch noch die ganz große Liebe?
Ismaik bekennt sich zu den Löwen
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Seit Mittwoch Abend ist Hasan Ismaik in München. Es ist der erste Besuch des Jordaniers, der 60 Prozent der Anteile des Zweitligisten hält (davon 49 Prozent stimmberechtigte), seit Dezember 2014.
Über 50 Millionen hat er laut eigener Aussagen bereits in den Klub gesteckt. Investor will er künftig aber nicht mehr sein - zumindest auf dem Papier.
"Ich möchte gerne in Zukunft Aufsichtsratsvorsitzender oder Hauptgesellschafter genannt werden, denn es ist mehr für mich als ein Investment. Mein Engagement geht über Geld hinaus", sagte der 38-Jährige in einer Presserunde ungewohnt emotional: "Ich liebe das Blau. Ich liebe München. Ich liebe 1860."
Klub mit schwammiger Pressemeldung
Zuvor hatte der Verein am Donnerstag eine Pressemitteilung veröffentlicht. Die allerdings lieferte nur wenig konkrete Aussagen zur Zukunft des Klubs.
"Unsere Strukturen sind jetzt stabil", wird Ismaik darin nüchtern zitiert. Er stünde nach wie vor zu seinem Engagement bei den Löwen, schreibt der Klub lediglich.
Doch auch wenn der Klub damit offenbar Probleme hat, hat sich nun wenigstens Ismaik selbst klar positioniert.
Mit Ismaik ist Magath nicht zu machen
Er schließt aus, dass er - wie zuletzt immer wieder spekuliert - seine Anteile verkaufe. "Ich möchte meine Anteile nicht verkaufen! Wir schließen dieses Thema", stellte Ismaik klar.
Auch die Personalie Felix Magath, der von den Fans zuletzt öffentlich in einer Online-Petition gefordert wurde, ist damit vorerst vom Tisch: "Felix Magath ist auf keiner Klubliste. Er hat einen großen Name und wir respektieren ihn, aber er ist kein Thema."
Vor einigen Wochen hatte Ismaik in letzter Minute einen Verkauf seiner Anteile an ein Konsortium verhindert. Der Plan des Konsortiums sah vor, Ismaiks Anteile komplett zu übernehmen und Felix Magath zum neuen starken Mann bei 1860 zu machen.
Klar ist: So lange Ismaik noch bei den Löwen ist, wird es keinen Sportchef Magath bei 1860 geben. Der Investor hat eine Installierung Magaths bereits mehrmals abgelehnt. "Das Thema bringt nur Unruhe", erklärte Basha.
Probleme hat 1860 genug
1860 hat auch so mal wieder mehr Probleme als genug - trotz des überraschenden 2:0 im Pokal gegen Hoffenheim. In der Liga steht man vor dem Derby in Nürnberg am Montag nach zwei Spielen mit null Punkten auf Rang 17.
Nach dem Abschied von Sportchef Gerhard Poschner kümmert sich derzeit Ex-Profi Necat Aygün (35), bisher Scout, um den sportlichen Bereich. Aygün soll die dringend nötigen Neuverpflichtungen tätigen. Zwei Spieler sollen laut Pressemitteilung auf jeden Fall noch geholt werden.
Bei der Nachfolge für Interimslösung Aygün will sich Ismaik "Zeit lassen". "Angestellte sind nicht verfügbar wie in anderen Geschäftszweigen", erklärte er.
Poschner war, ehe er entnervt seinen Vertrag außerordentlich kündigte, vom Sport-Geschäftsführer zum Sportdirektor degradiert worden. Neuer Geschäftsführer wird nun Noor Basha werden, der Cousin und Münchner Statthalter des Investors.
Bez übernimmt für Basha
Den seit der Beförderung des ehemaligen Beiratmitglieds Basha zum Geschäftsführer Sport vakanten Sitz im Beirat wird auf Ismaiks Wunsch Ulrich Bez übernehmen. Bis November 2013 war er Aufsichtsratsvorsitzender beim britischen Automobilhersteller und Ex-Löwen-Sponsor Aston Martin.
"Er kennt sich im Fußball gut aus und ist sehr professionell", begründete Ismaik seine Wahl.
Ein Satz, der in den letzten Jahren nicht auf jeden Mitarbeiter der Löwen zutraf.