Home>Fußball>2. Bundesliga>

Sven Hannawald spricht bei SPORT1 über seinen Herzensklub SC Freiburg

2. Bundesliga>

Sven Hannawald spricht bei SPORT1 über seinen Herzensklub SC Freiburg

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

"Wie in der Liebe hat es klick gemacht"

Vor dem Spiel RB Leipzig gegen den SC Freiburg spricht der frühere Skispringer Sven Hannawald im SPORT1-Interview über seinen Herzensverein aus dem Breisgau.
Hannerwald-SC-Freiburg.jpg
©
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Sven Hannawald verbindet der geneigte Fan jetzt nicht unbedingt mit Fußball. Doch der ehemalige Skispringer und heutige Autorennfahrer ist glühender Anhänger des SC Freiburg.

{ "placeholderType": "MREC" }

Der größte Erfolg des 40-Jährigen war 2002 der Sieg bei der Vierschanzentournee. Ein historischer Triumph. Hannawald gewann damals alle vier Springen, was nach ihm nie mehr einem Skispringer gelang.

Vor dem Spiel der Freiburger bei RB Leipzig (ab 20 Uhr LIVE im TV und LIVESTREAM, ab 19.45 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) spricht Hannawald im SPORT1-Interview über seinen Herzensverein.

SPORT1: Herr Hannawald, der Sportclub steht nach sieben Spieltagen auf Platz zwei. Was sagen Sie dazu?

{ "placeholderType": "MREC" }

Sven Hannawald: Ich bin überrascht, weil ich nach der vergangenen Saison gedacht habe, dass es nach dem Abstieg schwieriger wird, sich wieder schnell in der Zweiten Liga zurechtzufinden. Bestes Beispiel ist der 1. FC Nürnberg, der als Ziel ausgegeben hatte, direkt wieder aufsteigen zu wollen. Wo der Club zuletzt in der Tabelle stand, hat jeder gesehen. Deshalb war ich vorsichtiger mit meiner Euphorie, was den Wiederaufstieg angeht. Aktuell sieht es gut aus für meine Freiburger, aber wie man am letzten Spieltag gesehen hat, ist die Liga sehr ausgeglichen. Es muss vieles passen, denn die Rückkehr in die Bundesliga wird kein Spaziergang. Die Zweite Liga ist keine Gurkenliga.

Lesen Sie auch

SPORT1: Woher kommt eigentlich Ihre Liebe für den SC Freiburg?

Hannawald: Das hat mit der Zeit damals zu tun, als ich im Schwarzwald war. Ein Bekannter unseres Trainers hatte einen direkten Bezug zum Sportclub und wir waren dann auch öfter bei den Spielen dabei. Ich war total euphorisiert von der tollen Stimmung im Stadion. Damals bin ich nach jedem Spiel energiegeladen nach Hinterzarten gefahren. Das hat mich geprägt.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

SPORT1: Was macht den Verein aus?

{ "placeholderType": "MREC" }

Hannawald: Der Verein ist einfach bodenständig. Da spielte nie ein abgehobener Schnösel, sondern es waren immer Spieler aus der eigenen Jugend oder aus "Timbuktu" (lacht), aus denen die Trainer dann ein Team geformt haben. In Freiburg gab es nie Egoisten, sondern man hat als eine Mannschaft funktioniert. Ich bin genauso bodenständig und wahrscheinlich ist es so, dass es wie bei einer Liebe einfach Klick gemacht hat und man sich dann verbunden fühlt und den Weg auch mitgeht.

SPORT1: Das große Faustpfand der Freiburger ist mit sieben Toren Stürmer Nils Petersen, oder?

Hannawald: Er ist ein Stoßstürmer, der ähnlich wie ein Robert Lewandowski bei Bayern seine Bälle braucht und die kriegt er bei uns. Woanders versauert so ein Rohdiamant, aber in Freiburg beweist Petersen, was er kann. Es ist so wichtig, dass du da vorne einen Spieler hast, der einfach die wichtigen Tore macht, wenn es um das eine Tor mehr geht. Der absolute Wow-Effekt bei Petersen kam bei mir auf, als ich hörte, dass er sich für vier Jahre an den Verein gebunden hat, obwohl es nur die Zweite Liga ist. Da fehlen mir wirklich die Worte, weil man merkt, dass es noch Spieler gibt, die für den Verein da sein wollen.

Der SC Freiburg tritt bei RB Leipzig an
Der SC Freiburg tritt bei RB Leipzig an

SPORT1: Wie sehen Sie Trainer Christian Streich, der im Breisgau Kultstatus genießt?

Hannawald: Ich habe ihn mal persönlich kennenlernen dürfen. Das Puzzlestück Trainer passt perfekt in das Bild Freiburg. Er ist bodenständig und im positiven Sinn fußballkrank. Er gibt alles für den Verein und seine Spieler. Er ist aber null abgehoben, sondern versucht den gemeinschaftlichen Weg zu finden. Natürlich hat er seine Philosophie und da sollten auch alle zuhören, aber es wird immer alles besprochen. Es gibt wenige Sachen, bei denen man in Freiburg denkt, dass es nicht passt, sondern es ist seit vielen Jahren ein geschlossenes Bild.

SPORT1: Herr Streich hielt zuletzt einen mitreißenden Appell für mehr Solidarität mit den Flüchtlingen.

Hannawald: Das ist typisch für Streich. Das zeigt auch wieder, dass er in dem ganzen Fußballzirkus ganz normal und einfach Mensch geblieben ist. Er ist für andere da, hat ein großes Herz und macht sich nichts aus dem ganzen Theater. Er hat immer noch den Blick für andere und sieht nicht nur sich und seinen Erfolg. So habe ich ihn kennenlernen dürfen. Ich bin froh, dass er Trainer in Freiburg ist.

SPORT1: Jetzt geht es gegen RB Leipzig, die finanziell das Gegenteil des Sportclubs sind.

Hannawald: Ganz ehrlich? Wenn andere Vereine die Chance auf so eine finanzielle Unterstützung hätten, würden sie sich auch nicht wehren. Das ist einfach die neue Seite des Fußballs. Man sieht es in England, wie dort mit Geld um sich geschmissen wird. Am Ende zählt aber das Ergebnis und das kann man sich nicht kaufen.

SPORT1: Aber als Freiburg-Fan müsste Sie so etwas doch nerven.

Hannawald: Nein. Natürlich ist es so, dass in Leipzig mehr Geld fließt, aber am Ende muss auch RB das Spiel gewinnen. Ich bin mir nicht sicher, wenn man sich eine Millionen-Truppe zusammenkauft, ob das dann heißt, dass man automatisch aufsteigt. Ralf Rangnick ist ein Trainer, mit dem ich schon persönlich reden konnte. Am Ende ist er der Trainer, der das Spiel gewinnen will. RB hat diesen Geld-Stempel drauf, aber so ist es nun mal. Man sieht es an 1899 Hoffenheim. Die sind ebenfalls finanziell gut aufgestellt und trotzdem geht sportlich momentan wenig zusammen. Auf dem Platz glaube ich, dass wir nicht verlieren werden, weil wir uns auswärts etwas leichter tun als zu Hause.