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Christian Beeck über das Trainerbeben bei 1860 München und Paderborn

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Christian Beeck über das Trainerbeben bei 1860 München und Paderborn

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"Sechzigs Motor hat eine gute PS-Zahl"

SPORT-Experte Christian Beeck sieht im Kader der Münchner durchaus Potenzial, Benno Möhlmann hält er für den richtigen Mann es zu wecken. Paderborn hat zu spät die Reißleine gezogen.
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© SPOTR1/Philipp Heinemann

Hallo Zweitliga-Freunde,

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München und Paderborn haben auf ihre jeweilige Talfahrt reagiert und mit Torsten Fröhling und Markus Gellhaus ihre Trainer vor die Tür gesetzt. Und ich muss sagen: Überrascht hat mich das nicht. Im Gegenteil.

Denn in Paderborn ist es ohnehin zu spät. Es war schnell zu erkennen, dass es mit Markus Gellhaus nicht passt. Ihm selbst kann man da keinen Vorwurf machen. So einen Trainer darfst du gar nicht erst verpflichten. Paderborns Präsident Wilfried Finke hat seinen Fehler jetzt revidiert, den er zum Anfang der Saison gemacht hat.

Gellhaus mit so einer Aufgabe zu verbinden, ist ihm gegenüber nicht fair. Er war über Jahre hinweg als Co-Trainer tätig, durfte nie hauptverantwortlich in der Zweiten Liga arbeiten und war mit seinen Mannschaften nie dem Ergebnisdruck ausgesetzt.

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Als wäre das noch nicht genug, ist er zu einem Verein gekommen, der abgestiegen ist, in der Bundesliga-Rückrunde eine ganz schlechte Performance hingelegt und fast alle Leistungsträger verloren hat. Dennoch hatten sie die Erwartung, wieder oben mitzuspielen.

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Das alles mit einem Coach, der das alles noch nie gemacht hat? Keine Chance! Da musst du so einen jungen Trainer auch mal schützen. Von daher hat Paderborn jetzt das einzig Richtige gemacht. Dieses Experiment ist gescheitert.

Am Ende habe ich mich auch nicht mehr über die Entlassung von Torsten Fröhling beim TSV 1860 gewundert, weil die Mannschaft aus dem Schlamassel in der Zweiten Liga nie herausgekommen ist.

Sicherlich haben sie die Klasse gehalten, aber dass sich irgendetwas in der Art und Weise verändert hat, war nicht zu erkennen. Fröhling dann anzubieten, ihn wieder im Nachwuchs einsetzen zu wollen, ist mehr als aller Ehren wert.

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Jetzt soll es also Benno Möhlmann richten. Einen besseren Zweitliga-Strategen kann man eigentlich nicht verpflichten.

Für diesen Posten gilt es erstmal die Daumen zu drücken. Er wird sich extrem behaupten müssen um das bayerische Haifisch-Becken gut zu verkraften. Hoffentlich kann er seine Ideen durchsetzen und seine Konsequenz einbringen. 

Auf Dauer ist es für den ganzen Klub aber ganz wichtig, mal wieder einen nachhaltigen, sportlichen Plan zu entwickeln und sich Etappen-Ziele zu setzen, die mit einer Kontinuität auf dem Trainer-Posten an erster Stelle verbunden ist. Keiner der Protagonisten, die in diesem Verein derzeit das Sagen haben, lässt einen Plan erkennen. Dazu bedarf es in diesem Umfeld aber auch eines erfahrenen Sport-Geschäftsführers oder eines Sportdirektors. So etwas geht nicht nur mit dem Bauch-Instinkt.

Benno muss jetzt als erstes mit den Spielern gnadenlos arbeiten. Er hat sie zwar nicht verpflichtet, aber genug Erfahrung um mit dieser Truppe vorwärts zu kommen. Der Motor bei Sechzig hat eine gute PS-Zahl, da sind gute Jungs dabei, die jetzt auf dem Platz alles abrufen müssen. 

Da ist der Trainer ab sofort gefragt mit dem richtigen System und der richtigen Ansprache für Ergebnisse zu sorgen.

Euer Christian Beeck

Christian Beeck absolvierte während seiner Profilaufbahn insgesamt 79 Bundesliga- und 88 Zweitligaspiele. Neben Union Berlin war er unter anderem für Hansa Rostock, Fortuna Düsseldorf und Energie Cottbus am Ball. Für Union und Cottbus war Beeck nach seiner aktiven Zeit als Spieler auch im Management tätig. Für SPORT1 analysiert Beeck seit dieser Saison das Geschehen rund um die Zweite Liga.