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Fünf Gründe für das Scheitern von Stefan Effenberg beim SC Paderborn

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Fünf Gründe für das Scheitern von Stefan Effenberg beim SC Paderborn

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Die Gründe für Effenbergs Scheitern

Selbstüberschätzung, Skandale, Taktikfehler: Nach nur viereinhalb Monaten ist das Projekt Effenberg in Paderborn gescheitert. SPORT1 nennt die vielen Gründe.
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© Getty Images
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Zwölf sieglose Spiele in Liga zwei, Absturz auf Platz 17, Rauswurf nach nur 141 Tagen: Die Bilanz von Stefan Effenberg in viereinhalb Monaten beim SC Paderborn ist verheerend.

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Der SCP entließ den Ex-Nationalspieler aber nicht nur aus sportlichen Gründen.

Effenberg hat außerhalb des Platzes so viele Fehler gemacht wie auf dem Feld, weshalb dem Bundesliga-Absteiger keine andere Wahl blieb, als das Projekt Effenberg für gescheitert zu erklären und einen weiteren Neuanfang zu starten - mit Ex-Profi Rene Müller auf der Trainerbank.

"Er ist schon lange für den Verein tätig, war früher Kapitän der Profimannschaft, also ein Paderborner durch und durch", so Präsident Wilfried Finke bei SPORT1. "Ein guter Mann mit Herzblut."

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Ein krasser Gegenentwurf zum schillernden Effenberg. SPORT1 nennt sechs Gründe für das Scheitern des einstigen Weltstars.

Selbstüberschätzung:

35 Länderspiele, ein Champions-League-Titel und jahrelange Erfahrung als TV-Experte führen nicht zwangsläufig zu einer erfolgreichen Trainerkarriere. Das muss Effenberg nun erfahren.

"Ich bin es wirklich", hatte der 47-Jährige bei seiner Vorstellung im Oktober gesagt. Als ob ganz Ostwestfalen die Ankunft des Messias Effenberg nicht für möglich gehalten hätte.   

Dass auch er für seine Trainerlizenz Seminare besuchen muss, schien ihn nicht zu kümmern. Selbst als dieses Versäumnis öffentlich wurde, reagiert er wenig schuldbewusst und teilte mit, er habe weder Trainerschein noch nach seiner Promillefahrt während des Oktoberfestes einen Führerschein, "aber ich habe den Bootsschein".

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Diese Bemerkung hat das Fass bei Finke wohl zum Überlaufen gebracht: "Ich habe Stefan Effenberg eine Jobgarantie gegeben, um den medialen Druck von unserem Verein wegzunehmen. Aber das Ganze hat sich in letzter Zeit wieder hochgeschaukelt, zuletzt mit der Trainerlizenz-Affäre."

Proschwitz-Skandal:

Dass sich Stürmer Nick Proschwitz im Wintertrainingslager im türkischen Belek vor einer Frau entblößt hatte, ist Effenberg zwar nicht direkt anzulasten.

Dennoch blieb von diesem Skandal auch etwas am Trainer hängen. Schließlich sprechen solche Eskapaden nicht unbedingt dafür, dass er bei den Spielern uneingeschränkte Autorität genießt.

Zumal es nicht der einzige Zwischenfall im Trainingslager war.

Einmischung seiner Frau:

Als Effenberg in seinem ersten Heimspiel als Trainer gegen Eintracht Braunschweig mit 2:0 gewann, sah man seine Gattin Claudia, wie sie auf der Tribüne dem Präsidenten Finke um den Hals fiel.

Schon damals war klar, dass es auch den Trainer Effenberg nicht ohne die Blondine an seiner Seite gibt.

Peinlich statt rührselig wurde es dann nach der 0:1-Niederlage Ende Februar gegen RB Leipzig. Da giftete Frau Effenberg nicht nur gegen den Schiedsrichter, sondern auch gegen den gegnerischen Trainer Ralf Rangnick - und zwar öffentlich via Twitter.

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Steinzeit-Taktik:

Rangnick hatte sich nach dem Spiel in Ostwestfalen verwundert über Effenbergs Taktik gezeigt, die so gar nicht dem heutigen Standard entspräche.

"Ich habe es zuletzt vor 30 Jahren erlebt, dass eine Mannschaft so spielt wie Paderborn gegen uns. Da war wirklich Manndeckung angesagt, wie ich sie noch nie erlebt habe", ätzte Rangnick.

Mangelnde Transparenz:

Ebenso verwundert waren wohl Daniel Brückner, Mahir Saglik und Srdjan Lakic, nachdem sie zum Auftakt der Rückrunde nach einem 0:4 beim VfL Bochum vom Verein suspendiert wurden.

Auch diese Maßnahme, die vorrangig wohl von der Vereinsspitze ausging, sorgte für Ärger. Die Aktion war nicht nur bei den eigenen Fans, sondern auch innerhalb der Mannschaft höchst umstritten - auch weil die Maßnahme nie genau begründet wurde.

Im folgenden Spiel gegen Fortuna Düsseldorf sagte Teamkollege Süleyman Koc: "Uns wurde nichts gesagt. Dass sie für Unruhe gesorgt haben, glaube ich nicht."

Nach dem 0:0 beim Karlsruher SC am vergangenen Dienstag hat die Serie von Missverständnissen, Skandalen und Eskapaden ein Ende. Auf Effenberg folgt nun erst einmal Vereins-Ikone Rene Müller.