Die Krise von 1860 München weitet sich aus.
Düsseldorf verschärft Löwen-Krise
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Nach einem 1:3 (0:3) gegen eine kaltschnäuzige Fortuna Düsseldorf hängen die Löwen weiter im Tabellenkeller fest. Aus den letzten fünf Spielen holte die Mannschaft des angeschlagenen Trainers Kosta Runjaic nur einen Punkt (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker).
Fortuna beginnt furios
Sportdirektor Thomas Eichin verteidigte seinen Trainer nach dem Schlusspfiff: "Ich diskutiere nicht über den Trainer. Wir haben viele Verletzte, die wir nicht ersetzen können." Die Leistung der Mannschaft machte ihn fassungslos. "Ich bin geschockt. Wir haben uns viel vorgenommen. Bei solchen Amateurfehlern kannst du vier, fünf kriegen", sagte Eichin bei SPORT1.
Runjaic mit Kampfansage
Runjaic sprach seiner Mannschaft die Tauglichkeit für die 2. Liga ab. "Das kann man nicht in Worte fassen, die erste Halbzeit war nicht zweitligatauglich. Wir machen leichte Fehler, unnötige Fehler und werden bestraft", sagte der 1860-Coach, verteidigte aber auch seine Mannschaft bei SPORT1: "Ich stehe in der Verantwortung, habe mich bewusst entschieden. Wir haben viel gemacht, aber das Team ist momentan nicht in der Lage, das umzusetzen."
Zum Ende gab er noch eine Kampfansage aus: "Ich bin keiner, der sich, auf Deutsch gesagt, verpisst."
Funkel gibt 1860 Tipps
Die Fortuna dagegen darf nach dem ersten Auswärtssieg der Saison nach Treffern von Rouwen Hennings (6.), Ihlas Bebou (26., Foulelfmeter) und dem starken Marcel Sobottka (36.) den Blick zaghaft nach oben richten. Das Spiel in München beendeten die Düsseldorfer nach einem Foul im Strafraum und einem Platzverweis für Kevin Akpoguma (80.) in Unterzahl.
Trainer Friedhelm Funkel gefiel die Leistung seiner Mannschaft: "Wir sind zufrieden. In der ersten Halbzeit waren wir sehr aggressiv und haben unsere Chancen genutzt. In der zweiten Halbzeit haben die Löwen das gut gemacht." Einen Tipp für seinen ehemaligen Arbeitgeber hatte der Trainer auch noch. "Sie müssen ruhig bleiben. Sie haben im Sommer einen Schritt gemacht und erfahrene Leute geholt mit Eichin und Runjaic. Die zweite Hälfte hat gezeigt, dass sie für den Trainer spielen. Ich hoffe, dass sie sich die Zeit geben, dann werden sie mittelfristig da rauskommen", sagte Funkel.
Liendls Treffer zu wenig
Der frühere Düsseldorfer Michael Liendl verwandelte den Strafstoß (81.), doch für eine Aufholjagd kam der Treffer zu spät. "Wir haben uns relativ viel vorgenommen, es ist mühsam, jedes Mal über unsere eigenen Fehler zu reden", sagte der Torschütze und weiter: "Bei solchen individuellen Fehlern kann kein Trainer was machen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen."
Vor dem Treffer hatten die Löwen, vor allem in der ersten Halbzeit, unsortiert gewirkt, was die Fortuna zunächst bei einem Konter über den starken Axel Bellinghausen ausnutzte.
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Sascha Mölders vergab nach 20 Minuten die Chance zum Ausgleich gegen den glänzend reagierenden Michael Rensing (Die Statistiken zum Spiel).
Zahlreiche Abwehrfehler bei Löwen
Die Löwen schafften es kaum, die Düsseldorfer Abwehr, in der Robin Bormuth den gesperrten Innenverteidiger Alexander Madlung ersetzte, unter Druck zu setzen. Stattdessen leisteten sie sich selbst haarsträubende Fehler.
Nachdem Karim Matmour Bormuth festgehalten hatte, verwandelte Bebou den berechtigten Strafstoß. Beim dritten Gegentreffer gaben die Abwehrspieler Kai Bülow und Marnon Busch keine gute Figur ab (Spielplan und Ergebnisse der Zweiten Liga).
Runjaic reagierte, brachte nach der Pause Rodnei für die Defensive und Victor Andrade für die Offensive, die beiden waren im Anschluss die besten Münchner. Die Löwen kamen auch zu Chancen, doch die Durchschlagskraft fehlte - auch gegen zehn Düsseldorfer.