Dem Karlsruher SC droht der Absturz in die 3. Liga. Die Elf von Trainer Mirko Slomka kassierte im Montagsspiel beim Abstiegskonkurrenten FC St. Pauli eine 0:5-Pleite und nimmt nun den direkten Abstiegsplatz 17 ein (Tabelle der 2. Bundesliga).
St. Pauli demontiert schwachen KSC
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KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer war nach den 90 Minuten sichtlich angefressen, stellte den Coach, der erst nach der Winterpause das Ruder übernommen hatte, aber nicht in Frage: "Der Trainer ist komplett ausgenommen von der Kritik. Die Spieler sind gefordert. So kannst du dich nicht präsentieren, unmöglich!", schimpfte der frühere Bayern-Verteidiger bei Sky.
Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp stimmte zu: "Das war grauenhaft, so spielt ein Absteiger."
Auch KSC-Legende Winnie Schäfer beschäftigte das Debakel seines Ex-Teams. "Eigentlich äußere ich mich nicht zum Karlsruher SC, bin aber heute wirklich erschüttert", twitterte er.
Unter Schäfer erlebte der KSC mit denkwürdigen Europacup-Auftritten in den 90ern seinen Vereinshöhepunkt. Davon sind die Badener nach dem Debakel in Hamburg so weit entfernt wie lange nicht.
Bouhaddouz mit Hattrick
Der FC St. Pauli dagegen schoss sich mit einem Sturmlauf aus der Abstiegszone: Erstmals seit Ende September steht die Elf von Coach Ewald Lienen in der Zweitliga-Tabelle wieder über dem Strich. St. Pauli katapultierte sich durch den auch in dieser Höhe verdienten Kantersieg auf Rang 15.
Binnen acht Minuten entschieden die Hanseaten die weitgehend einseitige Partie zu ihren Gunsten. Waldemar Sobota (50.) sowie Aziz Bouhaddouz (52./58.) ließen mit ihren Treffern den Siegeswillen der Gäste erlahmen (Ergebnisse und Spielplan).
Vor 29.073 Zuschauern im fast ausverkauften Millerntorstadion hatte Mats Möller-Dählie (12.) die Norddeutschen schon vor dem Seitenwechsel in Führung gebracht. In der 79. Minute traf Bouhaddouz ein drittes Mal (Ticker zum Nachlesen).
Auch in der Schlussphase präsentierten sich die Platzherren bissig und waren bemüht, den Vorsprung weiter auszubauen. Die Badener hatten große Mühe, die ohnehin schon deutliche Niederlage nicht noch höher ausfallen zu lassen. Deren Trainer Mirko Slomka hielt es nicht auf der Bank, immer wieder forderte er seine Schützlinge zu mehr Gegenwehr auf.