Dieter Hecking weiß um den Ernst der Lage. Darum, dass Anspruch und Realität beim VfL Wolfsburg aktuell auseinanderklaffen.
Hohn für Hecking und Wolfsburg
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"Wir sind derzeit nicht in einer solch guten Verfassung, wie wir uns selbst das wünschen und müssen schleunigst die Kurve bekommen und einfach wieder besser Fußball spielen“, sagte der Trainer nach der 0:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach, dem vierten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg.
Hecking auf die Tribüne
Bevor das Unheil aus Sicht der Niedersachsen seinen Lauf genommen hatte, musste Hecking nach einem Disput mit dem Unparteiischen Felix Zwayer auf die Tribüne. "Wenn die Reaktion mit meinem Tritt gegen die Bande zu heftig war, muss ich das akzeptieren. Alles andere räume ich mit dem Schiedsrichter aus", sagte er später dazu.
Zu allem Überfluss musste sich Hecking dort auch noch den Hohn der Gladbacher Fans gefallen lassen. Denn kaum hatte er dort Platz genommen, besorgte Havard Nordtveit (75.) die Führung für die Borussia.
Schürrle kritisiert Schiedsrichter
Eine, die so nicht hätte fallen dürfen. Nach einer Abseitsstellung von VfL-Stürmer führte Nordtveit den fälligen Freistoß direkt aus und leitete so seinen eigenen Treffer ein.
Der Ball sei dabei 20 Meter weiter vorn der Position gewesen, von der Dost zurückgepfiffen worden war, monierte Andre Schürrle am ARD-Mikrofon. "So kommen wir dann in die Bredouille. Das Tor kann man so nicht geben." Nur vier Minuten später besiegelte Ibrahima Traore (79.) die 0:2-Niederlage der Wölfe.
Rotation kein Alibi
Auf die Rotation wollte der Trainer die verdiente Niederlage derweil aber nicht zurückführen. Auf vier Positionen hatte Hecking das Team verändert: In der Abwehr liefen Timm Klose und Sebastian Jung statt Dante und Christian Träsch auf, vorne stürmte Schürrle im 4-1-4-1-System für Bas Dost. Außerdem rückte Marcel Schäfer für Julian Draxler in die Startelf.
"Wir haben in der Startaufstellung mehr gewechselt als üblich, weil drei, vier Spieler in den letzten Tagen Probleme mit Grippesymptomen hatten", erklärte der 51-Jährige. "Aber das ist nur ein Alibi-Suchen, das brauchen wir in dieser Situation nicht. Wir müssen sehen, dass wir wieder in einem höheren Tempo spielen."