Die Umstände der raschen Festlegung der Landesfürsten auf Schatzmeister Reinhard Grindel als DFB-Präsidentschaftskandidat hat beim tief in der Krise steckenden Deutschen Fußball-Bund (DFB) das nächste Störfeuer entfacht.
Gegenwind für Grindel
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"Das hat uns irritiert", sagte Harald Strutz, Vizepräsident des Ligaverbandes und im DFB-Präsidium, am Mittwoch, und kündigte an: "Das werden wir deutlich artikulieren."
Vor einem Alleingang der Landesverbände hatte Liga-Boss und DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball zuvor schon gewarnt. "Die weitere Marschroute, was die Strategie, die Inhalte, die Termine und auch die Personen betrifft, sollte erst in der Präsidiumssitzung des DFB am kommenden Freitag besprochen, beschlossen und dann veröffentlicht werden", hatte Rauball der FAZ gesagt.
Strutz mahnte an, dass es wichtig für den DFB und die Liga sei, an einem Strang zu ziehen. "Und an einem Strang ziehen heißt auch, den gleichen Ausgangspunkt zu haben", sagte Strutz, der auch Präsident des Bundesligisten FSV Mainz 05 ist. Der Ligavorstand habe betont, dass "es nicht um den Austausch von Köpfen geht, sondern generell erst eine Strukturdiskussion geführt werden muss".
Die 21 Landesverbände geben bei der Abstimmung zwei Drittel der Stimmen ab - für die Wahl des Nachfolgers des zurückgetretenen Wolfgang Niersbach reicht die einfache Mehrheit.