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Karim Benzema und die französische Nationalmannschaft im Erpressungsfall Mathieu Valbuena

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Karim Benzema und die französische Nationalmannschaft im Erpressungsfall Mathieu Valbuena

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"Du beendest seine Karriere, Bruder"

Mit dem Erpressungsfall um ein Sexvideo von Mathieu Valbuena steht nicht nur die Karriere von Karim Benzema auf dem Spiel, sondern der Erfolg der französischen Nationalmannschaft.
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© SPORT1/Instagram @karimbenzema/Getty
von Julian Ignatowitsch

Karim Benzema verdient rund 150.000 Euro in der Woche. Die Zahl hat längst symbolische Bedeutung.

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Um diesen Betrag soll es nämlich im Erpressungsfall Mathieu Valbuena gehen, der in diesen Tagen nicht nur die französische Justiz beschäftigt. Das ganze französische Nationalteam steht vor dem Länderspiel gegen Deutschland (Fr., ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) mal wieder im Fokus.

Es geht auch um die Zukunft einer Mannschaft.

Denn Benzema, Frankreichs Superstar, ist zusammen mit seinem besten Freund anscheinend in die Erpressung des Teamkollegen verstrickt. Valbuena soll zahlen, sonst werde ein Sexvideo von ihm und seiner Freundin veröffentlicht, so die Drohung.

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Verdacht der "Komplizenschaft"

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der "Komplizenschaft" gegen Benzema, eine Nacht hat er sogar in Untersuchungshaft verbracht. Der Nationalmannschaft fehlt er derzeit genauso wie Valbuena.

Ein Richter entschied, dass die beiden bis auf Weiteres keinen Kontakt haben dürfen. Eine Verurteilung würde die Angelegenheit noch komplizierter machen. Fünf Jahre Haft stehen im Raum.

Gut möglich also, dass Benzema nie mehr für sein Land spielen wird.

Geschichte der zwei Karims

Der Fall ist die Geschichte der zwei Karims: Karim Benzema und Karim Zenati. Sie sind Jugendfreunde, sie sind zusammen aufgewachsen in Bron-Terraillon, einer kleinen Vorstadt von Lyon. Ein sozialer Brennpunkt mit hoher Kriminalität - das, was man gemeinhin Banlieue nennt.

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Benzema wurde Fußballprofi, Zenati Drogendealer. Enge Freunde blieben die beiden weiterhin.

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Nachdem Zenati mit 210 Kilo Cannabis im Kofferraum erwischt worden war und ins Gefängnis wanderte, besuchte ihn Benzema regelmäßig.

Umgekehrt war Zenati bei der WM 2014 in Brasilien an Benzemas Seite  und mietete sich unweit des Teamquartiers ein. Als die französische Presse Benzema kritisierte, schlug Zenati dem verantwortlichen Journalisten auf die Nase.

Zenati als Schlüsselfigur

Freunde wie Brüder. Sie nennen sich auch so. "Du beendest seine Karriere, Bruder", soll Benzema zu Zenati am Telefon über Valbuena gesagt haben.

Zenati ist wohl die Schlüsselfigur im Erpressungsskandal. Dass das Video existiert und dass Benzema davon wusste, ist bereits sicher. Der Real-Star hat es zugegeben. Die entscheidende Frage ist: Was genau hat Benzema zu Valbuena gesagt?

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Hier unterscheiden sich die Versionen der zwei Nationalspieler. Valbuena spricht von einer Drohung, Benzema eher von gutgemeintem Rat. Bestätigt sich ersteres droht Benzema viel Ärger. Er sei selbst unter Druck gesetzt worden, behauptet sein Anwalt.

Ein verstrickter Fall also, Trainer Didier Deschamps hat seinen Spielern striktes Redeverbot erteilt.

Skandale im französischen Team

Es ist einer von vielen Skandalen in den vergangenen Jahren im französischen Nationalteam.

Benzema fällt aus
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Benzema fällt aus

2010 sorgte die Affäre um minderjährige Prostituierte für reichlich Wirbel. Im Mittelpunkt stand damals der stellvertretende Kapitän Franck Ribery, auch Benzema war involviert. Wenig später rebellierte die Mannschaft  gegen den damaligen Coach Raymond Domenech und sabotierte dessen Training.

Nach dem EM-Aus 2012 beleidigte dann Samir Nasri einen Journalisten, zwei Jahre später beschimpfte Nasris Freundin Trainer Deschamps, weil ihr Freund nicht für die WM nominiert worden war.

Frankreich seit Jahren nur Mittelmaß

Die einzige Konstante bei der Equipe Tricolore ist neben dem ständigen Ärger nur die sportliche Mittelmäßigkeit: Zweimal Aus in der Vorrunde, zweimal Aus im Viertelfinale - so die Bilanz der vergangenen vier Turniere.

Ohne Benzema droht Frankreich der endgültige Sturz in die fußballerische Bedeutungslosigkeit.

Denn dann fehlt der Mannschaft ihr höchstbezahlter Star, für den 150.000 Euro eigentlich eine läppische Summe sind. Eben ein Wochengehalt. Seine Karriere könnte daran scheitern.