Mit diesen Fragen beschäftige ich mich in meiner SPORT1-Kolumne kurz vor dem Saisonstart. Im dritten Teil geht es heute um den Kampf um Champions League und Meisterschaft.

- VfL Wolfsburg

Große Pläne hat bekanntlich der VfL Wolfsburg, der von vielen schon als kommender Bayern-Jäger gesehen wird. Er hat um prominente Spieler wie Alvaro Morata und Romelu Lukaku geworben. Man merkt da die Dimensionen, in denen in Wolfsburg gedacht wird.

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Auch wenn es bei denen nicht geklappt hat: Mit Aaron Hunt, Sebastian Jung, Josuha Guilavogui von Atletico Madrid und nun auch noch Nicklas Bendtner hat Trainer Dieter Hecking trotzdem eine Reihe guter, neuer Leute zur Verfügung.

Ein Typ wie Bendtner ist sicher ein Risiko, aber wenn er die Chance nutzt, in Wolfsburg durchzustarten und die Probleme der vergangenen Jahre hinter sich zu lassen, profitieren alle. Ein Platz im internationalen Geschäft sollte Wolfsburg sicher sein. Es kann auch für Rang 4 und die Champions League reichen.

- Bayer Leverkusen

Große Ambitionen und gute Neuzugänge hat in dieser Saison auch Bayer Leverkusen. Der Klub hat für seine Verhältnisse viel Geld in die Hand genommen.

Der neue Trainer Roger Schmidt hat mit Leuten wie Hakan Calhanoglu, Josep Drmic, Wendell und Kyriakos Papadopoulos nun einige Möglichkeiten mehr.

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Trotz seines guten Starts in Kopenhagen frage ich mich, ob Calhanoglu 14,5 Millionen Euro wert ist. Unabhängig von allem, was im Transferstreit mit dem HSV war: Auf dem Platz muss er die guten Eindrücke erstmal dauerhaft bestätigen bei einem Klub auf Leverkusener Niveau.

Alles in allem sehe ich Leverkusen näher dran an Bayern und Dortmund, sie spielen um Platz 3.

- FC Schalke 04

Man sieht: Schalke 04 wird von hinten unter Druck gesetzt, aber auch dort war man ja nicht untätig auf dem Transfermarkt.

Mit Sidney Sam und Eric-Maxim Choupo-Moting hat Horst Heldt keine Schlechten geholt, auch Jens Keller hat also gute neue Optionen zur Verfügung. Das Pokal-Aus würde ich nicht überbewerten, Schalke wird wieder oben mitspielen. Es wird aber ein harter Kampf mit Wolfsburg und Leverkusen um die Plätze 3 bis 4.

- Borussia Dortmund

Borussia Dortmund sehe ich weiterhin eine Stufe höher, auch wenn der Abgang von Robert Lewandowski ein herber Schlag ist. Lewandowski ist einer der besten drei Stürmer der Welt. Einer wie er ist nicht zu ersetzen.

Ciro Immobile, der Neue, ist nicht auf dem gleichen Niveau. Ich glaube nicht, dass Juventus Turin - dem er zu 50 Prozent gehört hat - Immobile hätte ziehen lassen, wenn der Klub mehr Potenzial in ihm gesehen hätte.

Anders als Lewandowski ist Immobile ja auch keiner, der außerhalb des Strafraums groß wirken kann. Der einzige Vorteil von Lewandowskis Abgang ist, dass Jürgen Klopp die Offensive nun variabler aufstellen kann, mit den dynamischeren Adrian Ramos und Dong-Won Ji als Alternativen.

Trotzdem: Die reine Qualität beim BVB ist gesunken. Platz 2 ist ihm sicher, aber es wird nicht reichen, um Bayern anzugreifen.

- FC Bayern München

Der FC Bayern München wird also wieder Meister, das ist für mich keine Frage. Sie spielen in einer eigenen Liga - mit einer Vollgranate wie Robert Lewandowski noch mehr als vorher.

Und er ist ja auch nicht die einzige Verstärkung: Neben Juan Bernat, Sebastian Rode und Pepe Reina ist da ja auch noch Holger Badstuber, der wieder da ist und jetzt vielleicht noch ein Ersatz für den verletzten Javi Martinez.

Wie auch immer: Ob Bayern seinen Titel verteidigt, wird nicht das Thema sein. Das Thema wird sein, ob Bayern es mit der neuen Wucht von Lewandowski in der Champions League wieder ganz nach oben schafft.

Bis zum nächsten Mal,
Euer Thomas Berthold

Thomas Berthold nahm als Spieler an drei Weltmeisterschaften teil und krönte seine Karriere mit dem WM-Titel 1990 in Italien. In der Bundesliga war er für Eintracht Frankfurt, den FC Bayern München und den VfB Stuttgart aktiv. Zudem lief er in der Serie A für Hellas Verona und AS Rom auf. Der ehemalige Manager von Fortuna Düsseldorf schreibt als Kolumnist für SPORT1.

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