Lucien Favre kannte nach dem Schlusspfiff nur eine Szene. Schiedsrichter Marco Fritz hatte ein Foul des Gladbachers Granit Xhaka gegen den Mainzer Yunus Malli gepfiffen, danach machte der FSV per Freistoß den Anschlusstreffer.
Gladbach wirft Sieg in Mainz weg
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Am Ende trennten sich beide Mannschaften in Mainz 2:2 (0:1) (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER) - und Gladbachs Trainer suchte sofort den Weg zum Schiedsrichter. "Das ist nichts! Das ist für mich kein Foul. So einen Freistoß gibt man zu einfach, weil man Tore sehen will", sagte Favre bei Sky.
Dämpfer für Gladbach
Für seine Borussia war es ein Dämpfer im Kampf um die Champions-League-Teilnahme: Trotz eines Zwei-Tore-Vorsprungs bis 17 Minuten vor Schluss kamen Gladbach in der Samstagabendpartie des 24. Spieltags der Bundesliga nicht über ein Unentschieden bei den abstiegsbedrohten Mainzern hinaus.
Die seit vier Spielen ungeschlagene Borussia (41 Punkte) bleibt dennoch Tabellendritter (Datencenter: Tabelle).
"Ich habe in der Halbzeit die Fehler angesprochen. Ich habe den Spielern gesagt, dass es am Ende zu unseren Gunsten kippen kann. Alles in allem hat es am Ende gefruchtet", sagte der Mainzer Trainer Martin Schmidt.
Duell der Schweizer Trainer
Der FSV (26 Zähler) verpasste seinen 100. Erstligasieg und liegt auf dem zwölften Rang. Das Duell der Schweizer Trainer blieb ohne Sieger (Datencenter: Ergebnisse und Spielplan).
Raffael (27. und 67.) brachte Gladbach auf die Siegerstraße. Johannes Geis (73.) und Shinji Okazaki (77.) trafen aber noch für Mainz (SERVICE: Die Statistken des Spiels).
Eberl: "Den können wir halten"
Gladbachs Manager Max Eberl konzentrierte sich beim Anschlusstreffer vor allem auf die Rolle von Yann Sommer, der den Treffer ins Torwarteck kassierte: "Ich glaube, den können wir halten." Sommer wählte deutliche Worte: "Durch diesen Freistoß kommen sie zurück ins Spiel. Das darf mir nicht passieren. Der geht ganz klar auf meine Kappe. Ich stehe zu weit in der Mitte." (Die Highlights des Spiels im Sportradio SPORT1.fm)
"Ich glaube, der Schuss war ein bisschen verdeckt und ist auf dem nassen Boden nochmal aufgetitscht", sagte Torschütze Geis bei Sky. "Für uns war es sehr gut, dass wir dann nochmal Druck machen konnten."
Sommer verteidigt sich beim Ausgleich
Beim Mainzer Ausgleich blieb Sommer auf der Linie, als der Ball quer durch seinen Strafraum flog. "Okazaki kommt sowieso zum Kopfball. Aus dieser Distanz will ich mal sehen, wie ich den halten soll", verteidigte sich der Schweizer.
Die 34.000 Zuschauer in der ausverkauften Mainzer Arena sahen eine Anfangsphase ohne nennenswerte Höhepunkte. Die Gladbacher, bei denen Alvaro Dominguez fehlte, kontrollierten weitgehend das Geschehen. Die Gastgeber hielten mit viel Leidenschaft dagegen.
Wendt scheitert an Karius
Erst in der 21. Minute versprühte Gladbachs Außenverteidiger Oscar Wendt so etwas wie Torgefahr. Der Schuss des Schweden war aber keine echte Prüfung für FSV-Torwart Loris Karius.
Nach 25 Minuten hatte FSV-Coach Schmidt genug gesehen und schickte seine Reservisten zum Aufwärmen. Der Wink mit dem Zaunpfahl brachte aber nichts - ganz im Gegenteil: Nach Vorarbeit von Ibrahima Traore erzielte Raffael per Kopf sein viertes Saisontor.
Damit beendete der Brasilianer seine Durststrecke von sechs Partien ohne Treffer.
Okazaki an die Latte
Nur drei Minuten später waren die Mainzer dem Ausgleich sehr nahe, der Japaner Shinji Okazaki traf nach einem Freistoß per Kopf die Latte.
Auf der Gegenseite hätte Max Kruse kurz darauf die Führung ausbauen können (34.)
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl, die abgeklärten und defensivstarken Gladbacher blieben aber trotz des Mainzer Drucks weitgehend Herr der Lage.
Nur ihre Konter spielten die Gäste zunächst nicht konsequent zu Ende.
Mainz fordert Elfmeter
In der 62. Minute wollten die Mainzer nach einem Zweikampf zwischen Pablo de Blasis und Borussen-Keeper Yann Sommer einen Foulelfmeter, die Pfeife von Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) blieb aber stumm. Fünf Minuten später schlug Raffael auf der Gegenseite erneut zu.
Geis machte das Spiel mit seinem fulminanten Freistoßtor wieder spannend. Eine Minute später traf Gladbachs Kruse nur den Pfosten. Dann schlug Okazaki zu.