Mit einem hart erkämpften Arbeitssieg hat der VfL Wolfsburg den Anschluss an die Bundesliga-Tabellenspitze gehalten. Vier Tage nach dem überzeugenden Auftakt in der Champions League gegen ZSKA Moskau (1:0) mühten sich die müden Wölfe im Heimspiel gegen Hertha BSC zu einem 2:0 (0:0)-Erfolg.
Joker Dost ballert Frust weg
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Der fünf Minuten zuvor eingewechselte Stürmer Bas Dost erlöste den lange Zeit schwach spielenden VfL mit dem 1:0 in der 76. Minute. Der Niederländer erhöhte mit einem Foulelfmeter kurz vor Schluss (88.). Der Pokalsieger blieb damit auch im 25. Heimspiel in Folge ungeschlagen - und hielt damit auch eine Serie aufrecht: Immer wenn Dost in einem Heimspiel trifft, geht Wolfsburg nicht als Verlierer vom Platz.
Allerdings war der Niederländer keineswegs erfreut beim Anpfiff nur auf der Bank zu sitzen. Coach Dieter Hecking begründete die Entscheidung mit Dosts Auftreten in den vergangenen Tagen: "Da muss er auch mal ein bisschen überdenken, wie man sich verhält", sagte Hecking im Interview mit dem Fernsehsender Sky.
Ibisevic von Beginn an
Die 30.000 ZUschauer, die das so genannte "ICE-Derby" in der ausverkauften VfL-Arena verfolgten, sahen derweil anfangs ein abwechslungsreiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.
Hecking ließ im Vergleich zum Spiel in der Königsklasse auf drei Positionen rotieren: Für Ricardo Rodriguez, Luiz Gustavo und Dost rückten Marcel Schäfer, Geburtstagskind Josuha Guilavogui und Nicklas Bendtner ins Team.
Bendtner hatte in der achten Minute die erste Chance des Spiels, doch der dänische Nationalspieler konnte aus einem katastrophalen Fehler des Hertha-Torhüters Thomas Kraft kein Kapital schlagen. Auf der Gegenseite scheiterte zunächst Genki Haraguchi mit einem sehenswerten Volleyschuss (17.) und eine Minute später Vedad Ibisevic per Fallrückzieher jeweils am reaktionsstarken VfL-Keeper Diego Benaglio.
Die Berliner, bei denen der lange verletzte Tolga Cigerci erstmals seit dem 26. April 2014 wieder in der Startelf stand, verteidigten geschickt und ließen vor allem 35-Millionen-Mann Draxler kaum zur Entfaltung kommen. Allerdings musste Abwehrchef Sebastian Langkamp noch vor dem Halbzeitpfiff verletzungsbedingt für den aus Nürnberg verpflichteten Niklas Stark ausgewechselt werden.
Naldo rammt Keeper Kraft um
Zur zweiten Halbzeit blieb auch Hertha-Torhüter Kraft mit Schulterproblemen in der Kabine. Für ihn stand nach Wiederanpfiff Rune Jarstein zwischen den Pfosten. Der Norweger bekam allerdings nur unwesentlich mehr zu tun als zuvor Kraft.
Hertha haderte indes mit Schiri Perl, der den Gästen nach einem Foul von Dante an Weise einen Elfmeter verweigerte (56.)
Zwischen Draxler und seinen neuen Wolfsburger Kollegen fehlte es derweil sichtlich an Abstimmung. Zudem war Schürrle erneut weit von seiner Bestform entfernt. Bereits nach einer Stunde nahm ihn Trainer Dieter Hecking vom Feld.
Am Ende machte Dost den Unterschied. "Tore sind immer gut, da schlafe ich immer lecker", sagte Dost bei Sky. Und Hecking fügte süffisant hinzu: "Die Antwort gibt man am besten immer auf dem Platz."